Die kleine Hexe verzaubert auf der Freilichtbühne in Schloß Neuhaus

Paderborn-Schloß Neuhaus. Es gibt Geschichten, die sind zeitlos. Geschichten, die schon von den Großeltern und Eltern gelesen wurden und jetzt Enkelkind und Kind begeistern. &bdquo;Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler ist so eine Geschichte. 1957 als Buch erschienen, feierte die Inszenierung von Chris Malassa am Wochenende Premiere auf der Freilichtbühne in Schloß Neuhaus. Schon der Weg zur Bühne durch den dichten grünen Wald, lässt das Gefühl aufkommen, man sei auf dem Weg zum Blocksberg und so ist es nicht verwunderlich, dass die kleinen Premierenbesucher schon vor Beginn der Aufführung auf mitgebrachten Besen durch das Unterholz reiten. Das kunterbunte Hexenhäuschen, in dem die kleine Hexe zusammen mit ihrem sprechenden Raben Abraxas wohnt, ist der liebevoll gestaltete Mittelpunkt des Bühnenbildes. Genauso stellt man sich das Häuschen einer guten Hexe inmitten eines Waldes vor und so wie das Häuschen freundlich und bunt ist, ist es auch seine Bewohnerin, die im Gegensatz zu ihren alten Hexenkolleginnen, einen bunten Rock trägt und auch sonst keinerlei typische Merkmale der bösen Märchenhexe, wie Hakennase oder Buckel, aufweist. Lediglich der spitze Hexenhut und ein Reisigbesen dürfen nicht fehlen. Die kleine Hexe wird von Jule Druben authentisch und mit einer sympathischen Leichtigkeit gespielt, dass sie die kleinen und großen Zuschauer sofort in ihren Bann zieht und man ihr gern auf ihren 90-minütigen Weg zum Blocksberg folgt. Im Zusammenspiel mit Judith Brink, die als Rabe Abraxas ebenso einnehmend und in ihren Gesten sehr glaubhaft einen Raben mimt, gelingt es den beiden Hauptdarstellerinnen, Freundschaft auf Augenhöhe zu vermitteln. Abraxas übernimmt zudem den Part des Erzählers und spricht die Kinder immer wieder direkt an, begibt sich in der entscheidenden Szene sogar ins Publikum, um gemeinsam mit den Kindern das Treffen der Hexen auf dem Blocksberg zu beobachten. Böse Märchenhexe Dass sich die Vorstellung einer guten Hexe, von der der alten Hexen unterscheidet, bemerkt das Duo bereits, als die Muhme Rumpumpel, gespielt von Sonja Mc Govern, zum ersten Mal auftaucht. Rumpumpel entspricht dem Bild einer bösen Märchenhexe und spioniert den beiden bewaffnet mit einer Digitalkamera ein Jahr hinterher, um zu dokumentieren, dass die kleine Hexe gute statt böse Taten vollbringt. Dabei sind es die bösen Taten, die die alten Hexen sehen wollen. Mc Govern, spielt die Muhme mit einem diebischen Vergnügen im Wissen, dass die kleine Hexe alles falsch macht, sehr überzeugend. Der Aufmarsch des Hexenrats im zweiten Akt unter der Leitung der Oberhexe, dominierend präsent gespielt von Alexandra Ecke, verwandelt die Bühne nicht nur aufgrund der Spezialeffekt in ein Feuerwerk der Spiellaune. Jede der acht Hexen ist ausdrucksstark und authentisch. Ihre bösen Eigenschaften spiegeln sich in ihren Kostümen und der Art und Weise wie sie mit der kleinen Hexe umgehen. Die finale Bestrafung des Hexenrats durch die kleine Hexe ist der verdiente Lohn und lässt die kleinen Zuschauer am Ende aufatmen. Querschnitt aller Altersklassen Das Ensemble, bestehend aus 27 Darstellerinnen und Darsteller, ist ein Querschnitt aus allen Altersklassen. Es gelingt der Inszenierung, dass jede Rolle in Erscheinung tritt und so neben den text- und spielsicheren Sprechrollen auch die Nebenrollen in den Blick des Zuschauers rücken. Nach zwei Jahren Coronapause ist den Mitgliedern der Freilichtbühne Schloß Neuhaus ein unterhaltsamer und märchenhafter Neustart gelungen. &bdquo;Diese Premiere bedeutet uns unfassbar viel. Unser Dank geht an das Publikum und unser starkes Team“, sagte Regisseur Malassa beim anhaltenden Schlussapplaus. Das Stück wird an folgenden Terminen aufgeführt: Donnerstag, 16. Juni, um 15 Uhr; Samstag, 18. Juni, um 20 Uhr; Samstag, 25. Juni, um 15 Uhr; Sonntag, 26. Juni, um 15 Uhr; Samstag, 30. Juli, um 20 Uhr; Sonntag, 31. Juli, um 15 Uhr; Samstag, 6. August, um 15 Uhr; Sonntag, 7. August, um 11 Uhr; Sonntag, 14. August, um 11 Uhr; Sonntag, 14. August, um 15 Uhr; Sonntag, 21. August, um 11 Uhr; Sonntag, 21. August, um 15 Uhr und am Samstag, 27. August, um 15 Uhr. Tickets gibt es online unter www.freilichtbuehne-schlossneuhaus.de.

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