Schwierige Suche: Paderborner Wirte werben um Personal für Libori-Fest

Paderborn. Die Betreiber der beim Libori-Fest beliebten Almhütte haben ihre Zulassung für das große Festzelt an die Stadt zurückgegeben. Einen gleichwertigen Ersatz konnten die Organisatoren des Stadt-Marketings um Jens Reinhardt nicht ausfindig machen. Bei den Anfragen seien oftmals ähnliche Gründe von den Festwirten genannt worden: Die Situation in Sachen Personal und Material sei äußerst angespannt. Das Thema beschäftigt die Paderborner Wirte und Gastronomen schon längere Zeit, weiterhin sei es extrem schwierig, Personal zu rekrutieren, berichten sie. "Wir sind schon bedrückt wegen der Absage der Almhütte", sagt Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender der Paderborner Schausteller. "Wir können die Entscheidung der Stadt aber verstehen, beim Ersatz keine Kompromisse machen zu wollen." Das dafür zwei zusätzliche Fahrgeschäfte einen Platz bekommen, sei eine gute Lösung, so Bröckling. Er bestätigt, dass es aller Orten knapp sei, was das Personal anbetrifft. Bröckling habe selbst noch mögliche Kontakte an die Stadt weitergegeben, aber diese hätten auch abgewunken. Party-Punkte mit Kultstatus auf dem Liboriberg Ein Eindruck, den Michael Löhr, Veranstalter von Auffenbergs Biergarten, bestätigen kann. Er und sein Geschäftspartner Patrick Luther stecken schon mitten in den Vorbereitungen für einen der Party-Punkte mit Kultstatus auf dem Liboriberg. "Es ist ganz schwer an Leute zu kommen", berichtet er, "man fragt sich, wo sind die alle hin?". Seit etwa vier Wochen seien er und Luther aktiv auf Personalsuche. Dabei greifen sie neben den sozialen Netzwerken auch auf klassische Aushänge an den Fachschaftsbrettern an den Universitäten in Paderborn und Bielefeld zurück. Immerhin könnten die beiden Veranstalter über das von ihnen betriebene Gasthaus Ausspann auf einen Stamm von acht bis zehn Mitarbeitenden zurückgreifen. Doch für Libori planen sie mit dem Vierfachen an Personal. "Seit über 30 Jahren bin ich mit dem Biergarten dabei, da gibt es inzwischen Generationen von Gästen. Die mobilisieren inzwischen sogar ihre junge Verwandtschaft, ob die nicht bei uns arbeiten wollen", hat Löhr bei der Personalanwerbung noch ein Ass im Ärmel. Allerdings sei über die Jahre der Verwaltungsaufwand bei kurzfristig Beschäftigten enorm angestiegen. "Vor lauter Formularen kommt man ja kaum vom Schreibtisch weg. Das ist für Soloselbstständige fast nicht mehr machbar", so Löhr. Bis zu 700 Personen gleichzeitig im Biergarten Bei gut 200 Sitzplätzen dürfen bis zu 700 Personen gleichzeitig in Auffenbergs Biergarten bewirtet werden, der sich auf dem Privatgrund der gleichnamigen Anwaltskanzlei befindet. Direkt an der Kirmesmeile könne in diesem Jahr auch endlich Auffenbergs alter Markt Premiere feiern, kündigt Löhr zusätzlichen Platz für rund 200 Gäste an. Bislang war die Neuerung den Corona-bedingten Absagen des Volksfestes zum Opfer gefallen. "Die Idee geht auf die ursprünglichen Räume der Kanzlei am Marktplatz zurück und es wird einige Referenzen dazu geben", verspricht der Veranstalter. Bis es im Juli dann soweit sein wird, ist er zuversichtlich, die noch fehlenden rund ein Dutzend Mitarbeitenden für die große Paderborner Festwoche gefunden zu haben. "Ich bin froh, dass ich gutes und treues Personal habe", sagt Gastro-Urgestein Karl-Heinz Militzer. Doch mit Blick auf die großen Veranstaltungen, aber auch die allgemeine Situation in der Gastronomie, sei es weiterhin sehr schwierig, Leute zu finden, berichtet auch er. Das sieht auch Gero Puls vom Wohlsein so. Zu Libori wird der Club mit einem Getränkestand vor der Marktkirche vertreten sein. "Wir haben allerdings Glück und konnten unseren Mitarbeitenden im 'Team Wohlsein' auch in der Coronazeit noch verschiedene Verdienstmöglichkeiten im Veranstaltungsbereich anbieten", erläutert Puls. So könne man auf einen Pool von 50 Personen zurückgreifen. Aber auch er habe festgestellt, dass es schwieriger werde, etwa Studierende für Gastro-Jobs zu akquirieren.

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