Paderborn Schwimmbäder, städtische Gebäude und mehr: So will Paderborn Energie sparen

Paderborn. Die Bundesnetzagentur hat Firmen und Kommunen zum Energiesparen aufgerufen. Grund ist vor allem die Angst vor einem möglichen Gas-Lieferstop aus Russland. Die Schwimmbäder aus Paderborn wollen dem Aufruf folgen. Anfang der Woche verkündeten die Paderbäder, dass die Wasser- und Raumtemperatur gesenkt werde, um Energie zu sparen. Die NW hat sich bei der Stadt Paderborn, dem Kreis und verschiedenen Unternehmen umgehört, ob ähnliche Pläne zur Energieeinsparung bestehen. Der Kreis Paderborn beschäftige sich zurzeit mit der Installation von Photovoltaik-Anlagen auf einigen Gebäuden. Das Kreishaus sei das erste kreiseigene Gebäude, das in den kommenden Tagen eine Anlage bekommen soll, schreibt Sprecherin Meike Delang. Etwa 90 Prozent des erzeugten Stromes werde am Campus Kreishaus Paderborn selbst verbraucht. Der Rest werde in das öffentliche Stromnetz gespeist. "Die Fertigstellung fällt nun zu einem günstigen Zeitpunkt, an dem wir alle aufgerufen sind, Energie zu sparen." Weitere Anlagen seien schon geplant, beispielsweise für die Kreisfeuerzentrale, einer Rettungswache, mehrere Berufskollegs sowie dem neuen zentralen Kreisbauhof. Außerdem werden seit 2020 alte Beleuchtungen gegen LED-Technik ausgetauscht. "Das Ziel all dieser Maßnahmen ist natürlich einen Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten, die Energiekosten deutlich zu senken und die Abhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland zu reduzieren." Die Effizienz beim Heizen wurde gesteigert Das Gebäudemanagement der Stadt Paderborn (GMP) habe den Energieverbrauch seiner Gebäude durch bauliche Sanierungsmaßnahmen und erneuerter Anlagentechnik in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt. Besonders beim Heizen wurden die Gebäude um mehr als 30 Prozent effizienter, gibt Sprecherin Birgit Wand an. Der Betrieb der Heizungsanlagen werde über eine zentrale Gebäudeleittechnik so geregelt, dass nicht mehr Energie als nötig verbraucht werde. Die Temperaturen in Schulen und Kindergärten können dagegen nicht einfach so abgesenkt werden, heißt es weiter. "Durch den erhöhten Lüftungsbedarf aufgrund der Pandemiesituation muss noch genug Wärme zu Verfügung stehen." Auch das Busunternehmen Padersprinter habe eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Werkstatt und auf LED-Technik umgerüstet, schreibt Sprecherin Lisa Niemeier-Casey. Damit könne der statistische Jahresstrombedarf von mehr als 75 Familien gedeckt werden. Außerdem werden die Busse mit Regenwasser gewaschen, heißt es weiter. Die Wasserspeicheranlage habe ein Fassungsvolumen von 125.000 Litern. "So sparen wir wertvolles Trinkwasser", schreibt Niemeier-Casey. Kühlere Raumtemperatur und andere Beleuchtung im Sportpark Im Ahorn-Sportpark sei die Raumtemperatur in der Halle bereits vor einem halben Jahr gesenkt worden, sagt eine Sprecherin. Nachts sei es in der Halle bewusst ebenfalls ein paar Grad kühler. "Im Sommer wird die Hallenbeleuchtung während der dreiwöchigen Schließung ausgetauscht“, sagt die Sprecherin. Das soll den Stromverbrauch auf ein Drittel absenken. &bdquo;Wir kommunizieren offen mit unseren Nutzern. Man kann schon einiges sparen, wenn man das Wasser in der Dusche nicht länger anstellt als nötig." Für die Paderhalle seien derzeit keine neuen Maßnahmen zur Energieeinsparung geplant, sagt Maria Rodehuth, Geschäftsführerin der Paderborner Stadthallen-Betriebsgesellschaft. "Das ist ein Dauerthema bei uns. Bei jeden anstehenden Modernisierungen versuchen wir den Energieverbrauch möglichst zu senken", sagt Rodehuth. So gebe es in den öffentlichen Sanitäranlagen nur Kaltwasser und es sei eine Photovoltaik-Anlage geplant. Mit dem ein Grad kühleren Wasser der Paderbäder soll pro Woche der jährliche Energiebedarf einer vierköpfigen Familie gespart werden. Trotzdem wurde mitten im plötzlichen Wintereinbruch das Freibad Rolandsbad eröffnet. Wäre es da nicht energiesparender gewesen, das zu verschieben? &bdquo;Da viele Schwimmer ausschließlich an der freien Luft schwimmen haben wir uns entschieden, dieses Angebot trotz des Energiebedarfs aufrecht zu erhalten“, sagt Stefan Schumann, Betriebsleiter der Paderbäder. Auch hier wurden Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen. Die Becken würden beispielsweise mit einer Solaranlage beheizt, mit Gas als Unterstützung. Außerdem wurden die Wassertemperaturen von etwa 26 auf 24 Grad gesenkt.

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