Paderborn Rekordverdächtige 22,7 Tonnen Ölbindemittel auf die Straßen gebracht

Paderborn-Elsen. Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitagabend im Bürgerhaus Elsen stand ganz im Zeichen ihres scheidenden Leiters Ralf Schmitz, der seit 23 Jahren an der Spitze der Paderborner Wehr steht. Anfang Mai wird er die Leitung der beruflichen Kräfte an seinen Nachfolger Ludger Schmidt übergeben. Im Laufe des Spätsommers soll Schmitz dann nach einer Anhörung durch den Bürgermeister und einem Beschluss des Rates auch die Leitung der Freiwilligen Feuerwehr an seinen Nachfolger übergeben. Der Personalbestand der Feuerwehr Paderborn ist im vergangenen Jahr um fünf Personen angewachsen und liegt inzwischen bei 1.005. Davon sind 276 beruflich im Brandschutz und dem Rettungsdienst tätig. Die freiwilligen Einheiten zählen 361 Angehörige.Mitgliederrückgang bei der JugendfeuerwehrSchmitz bedauerte den Mitgliederrückgang bei der Jugendfeuerwehr um 15 Prozent. &bdquo;In den letzten drei Jahren haben wir fast ein Drittel unseres Mitgliederbestandes in diesem Bereich verloren“, sagte er und führt dies auch auf die vielen dienstfreien Monate der Corona-Pandemie zurück. Die Kinderfeuerwehr hielt ihren Personalbestand auf 30 Kinder nahezu konstant.Die Zahl der Feuerwehreinsätze stieg im vergangenen Jahr leicht um 2,3 Prozent auf 1.910 an. Die Brandeinsätze gingen um 5,8 Prozent auf 547 zurück, während die Zahl der Hilfeleistungseinsätze um 5,5 Prozent auf 1.366 anstieg."Durchaus wieder anspruchsvoll" Mit einem Großbrand, 20 Mittel- und 143 Kleinbränden war die Einsatzqualität im zweiten Pandemiejahr &bdquo;durchaus wieder anspruchsvoll“, so Schmitz. In 472 Fällen beseitigten Feuerwehrleute Ölspuren und Verkehrsstörungen. Dazu setzten die Feuerwehr rekordverdächtige 22,7 Tonnen Ölbindemittel ein – im Vorjahr waren es nur zehn Tonnen gewesen.Auch der Rettungsdienst meldet steigende Zahlen für das vergangenen Jahr. Pro Tag fielen im Schnitt 48 Notfalleinsätze täglich an. Auf 15 Einsätze pro Tagen kamen die Notfallmediziner. Im Krankentransport waren es 32 Einsätze pro Tag. Durchschnittlich 95-mal pro Tag wurde eine Rettungsdienstfahrzeug der Feuerwehr alarmiert – elf mehr als im Vorjahr.Schmitz bedauerte, dass es auch 2021 keinen nennenswerten Fortschritt in Sachen Raumsituation auf der Wache Süd gegeben habe. Lediglich die Fundamente für die Containeranlage als Zwischenlösung wurden noch im Dezember gelegt. Mangelnder Fortschritt Mangelnden Fortschritt reklamierte der Feuerwehrchef auch beim Brandschutzbedarfsplan, dessen Entwurf bereits seit einem Jahr auf dem Tisch liegt und noch durch einen externen Gutachter überprüft werden soll. Allerdings, so Schmitz, seien bereits die Planungen für die Erweiterung des Gerätehauses Neuenbeken und die Neubauplanung für das Gerätehaus in Dahl angelaufen. Auch Elsen dürfe man nicht aus den Augen verlieren, denn auch dort sei ein Neubau erforderlich, mahnte Schmitz. Bürgermeister Michael Dreier dankte den Feuerwehrleuten für ihre geleistete Arbeit in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie. Dankbar zeigte er sich auch für &bdquo;den unglaublichen Einsatz der Feuerwehr Paderborn im Angesicht des Ukraine-Krieges“. Zwei Millionen Euro wird die Stadt im laufenden Jahr in den Brandschutz investieren, und 2,2 Millionen würden in den Rettungsdienst fließen, damit die Feuerwehr auch weiterhin optimal ausgestattet sei, kündigte Dreier an. Den scheidenden Wehrführer nannte der Bürgermeister &bdquo;ein großes Aushängeschild“ und den &bdquo;großen Vordenker der Feuerwehr Paderborn“.Vize-Landrat Hans-Bernd Janzen und der FDP-Landtagsabgeordnete Marc Lürbke forderten mehr Wertschätzung für die Feuerwehren. Lürbke kritisierte, dass landesweit bereits 90 Prozent der Mitarbeitenden im Rettungsdienst schon einmal verbal beleidigt wurden. Jeder Vierte sei bereits körperlich angegriffen worden. Daniel Sieveke, CDU-Landtagsabgeordneter dankte Ralf Schmitz für die &bdquo;stets partnerschaftliche Zusammenarbeit“. Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 35-jährige Mitgliedschaft wurden Uwe Schlüter, Markus Schröder, Andreas Sandner und Elmar Hillemeyer ausgezeichnet. Die Feuerwehrehrennadel des Feuerwehrverbandes für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Elmar Jöring, Gerhard Steffens und Robert Husemann.Mit der Ehrennadel für 60-jährige Treue zur Feuerwehr wurden Franz Rickert und Karl Reinecke ausgezeichnet. Das Feuerwehr-Ehrenkreuz des Stadtfeuerwehrverbandes Paderborn in Silber wurde Michael Beivers verliehen. Das Ehrenkreuz in Gold nahm Anton Ernesti entgegen.

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