Vorschlag: Erneute Bewerbung um Landesgartenschau mit Fokus auf der Pader

Paderborn. Im Jahr 1994 wurde in Schloß Neuhaus die Landesgartenschau ausgerichtet. Da dies fast 30 Jahre her sei, könne sich die Stadt Paderborn mal wieder Gedanken machen über eine erneute Bewerbung, sagte CDU-Fraktionschef Markus Mertens. Bis zur nächsten Vergabe für 2029 seien noch zwei Jahre Zeit. "Vielleicht könnten Sie das mal als Ziel sehen", so Mertens. Ins Zentrum könne dann die Pader gestellt werden als kürzester Fluss Deutschlands, der zudem mitten in der City entspringt. Die Prüfung einer Bewerbung für eine &bdquo;urbane Landesgartenschau“ haben CDU und Grüne so schon in ihrem Koalitionsvertrag stehen. Wie Mertens auf NW-Nachfrage sagte, sollte ein Interesse an der Landesgartenschau jedoch keine negativen Auswirkungen auf die von der Stadt Paderborn geplante Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) haben. Auf eine mögliche zweite Landesgartenschau kam Mertens in der Sitzung des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus/Sande, wo es um die Pader ging. Genauer um Beschilderung und Mobiliar entlang des Flusses. Im Zuge der Umsetzung des Pflege- und Entwicklungskonzepts des Schlosspark- und Lippesee-Geländes sowie des Konzepts Flusslandschaft Pader im Zusammenhang mit der Bewerbung zum EKS besteht Handlungsbedarf: Die öffentlichen Bereiche entlang der Pader von den Quellen bis zur Mündung sowie des Areals um Schlosspark und Lippesee müssen mit einer einheitlichen Ausstattung versehen werden. Bisher herrscht hier nämlich ein wildes Durcheinander. Grundlage für eine neue Ausstattung sind in Abstimmung mit den zuständigen Ämtern eine Bestandsanalyse und ein Gestaltungskonzept des Borchener Büros Völse. Stelen aus Sichtbeton werden vorgeschlagen Wie Stefan Buschmeier vom Amt für Umweltschutz und Grünflächen sagte, seien die Schilder, Infotafeln, Wegweiser und Pläne zu Rad- und Wanderrouten oder auch Geocaching völlig unterschiedlich. Außerdem fehlten an Denkmälern teils Erläuterungen. Die Beleuchtung sei ausreichend, aber ebenfalls uneinheitlich. Auch das Mobiliar wie Bänke und Abfallbehälter sei verschieden. Künftig soll es überall ein einheitliches Element mit Hinweistafeln - etwa an geschichtsträchtigen Orten oder Museen - geben. Vorgeschlagen wird eine Stele aus Sichtbeton mit sogenannten HPL-Kunststoffplatten. Ausschilderungen sind in Form von Piktogrammen mit Erläuterungen angedacht, so Buschmeier. Unter anderem am Neuhäuser Schloss und im Paderquellgebiet soll es Übersichtspläne geben: Diese seien als stehende Tafeln oder waagerechte Modelle denkbar. Als reine Wegweiser seien Stahlpfosten mit HPL-Platten möglich. "Wie gesagt, das ist ein Konzept und noch nicht detailliert", betonte Buschmeier."Die zurückhaltendste Lösung" Der Zeitpunkt sei im Hinblick auf die Kulturerbe-Siegel-Bewerbung richtig, sagte Helmut Arens (Grüne). Der Schwerpunkt solle jedoch auf ökologischen Materialien liegen. Beim Stichwort Nachhaltigkeit hinterfrage er den Betonstelen-Vorschlag. Auch die grüne Ratsfrau Birgit Hüppmeier äußerte Bedenken, ob Beton vor Museen oder am Schloss wirke.In Bezug auf Graffitis und Vandalismus sei Beton am besten, sagte Buschmeier. Er sei gut zu reinigen und recyclbar. In Abstimmung mit der Stadtdenkmalpflege sei Beton auch als "die zurückhaltendste Lösung" bewertet worden. Barrierefreie Kommunikation CDU-Ratsherr Mertens sagte, dass man in Schloß Neuhaus schon lange dran sei am Thema Beschilderung im Schlosspark. "Von daher wird das jetzt Zeit." Mit Blick auf das fehlende Corporate Design bedürfe die Beschilderung in der Tat einer Überarbeitung, sagte Martin Pantke (SPD). Wichtig seien eine barrierefreie Kommunikation und Informationen in leichter Sprache für Menschen mit Beeinträchtigung. Die Kosten für das Vorhaben schätzte Buschmeier sehr grob auf 200.000 bis 300.000 Euro. Der Ausschuss stimmte geschlossen dafür, dass die Stadt Paderborn die Planung fortführt und entsprechende Fachbüros beauftragt.

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