Paderborn Zwei neue Blitzer sollen Unfallschwerpunkt in Paderborn entschärfen

Paderborn. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt, an dem es häufig kracht: Im Bereich des Anschlusses von der B 68 (Warburger Straße) zur B 64 in Paderborn kommt es immer wieder zu Unfällen. Entschärft werden sollen die beiden Gefahrenstellen künftig durch zwei neue stationäre Blitzer. Deren Einrichtung hat die für den Bereich zuständige überörtliche Unfallkommission des Kreises Paderborn der Stadt empfohlen, weil der südliche Anschluss der beiden Bundesstraßen seit mehren Jahren als Unfallhäufungsstelle gilt. Dort komme es vor allem ständig zu Konflikten zwischen Linkseinbiegern auf die B 68 mit Linksabbiegern auf die B 64, aber auch mit dem stadtauswärts fahrenden Verkehr auf der B 68.Die Ursache scheint offensichtlich zu sein, stünden die Unfälle doch "erkennbar auch im Zusammenhang mit zum Teil erheblichen Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h". Dies hätten Langzeitmessungen ergeben, heißt es in einer Beschlussvorlage für den nächsten Haupt- und Finanzausschuss des Paderborner Stadtrats.Weil mobile Maßnahmen zur Geschwindigkeitsüberwachung durch die Stadt oder die Polizei aufgrund der örtlichen Gegebenheiten an der Bundesstraße nicht möglich seien, wird eine stationäre Anlage empfohlen. Da Beschlüsse der Unfallkommission verbindlich sind und zeitnah umgesetzt werden müssen, muss die Paderborner Politik kurzfristig über die außerplanmäßige Bereitstellung der für die Finanzierung der Anlage nötigen 165.000 Euro abstimmen. Die Anlage soll den Unterlagen zufolge bereits im Sommer oder Herbst dieses Jahres in Betrieb gehen. Von den Blitzern, die im südlichen Bereich der Kreuzung aufgestellt werden und sowohl stadteinwärts als auch stadtauswärts blitzen sollen, erhoffen sich die Unfallkommission und die Stadt Paderborn "einen nachhaltigen Rückgang der Unfallsituation wie auch eine Minderung von Unfallfolgen". Der bereits vorhandene auf den Verkehr Richtung Lichtenau zielende Starenkasten des Kreises Paderborn ist dem Vernehmen nach schon seit Längerem nicht mehr in Betrieb. Zugleich soll durch die Tempo-Überwachung auch die Situation im Bereich des nördlichen Anschlusses mit beeinflusst werden, heißt es in der Vorlage weiter. Denn seit der letzten Sitzung der überörtlichen Unfallkommission vom Februar gilt auch dieser Bereich erstmals wieder seit Jahren als Unfallschwerpunkt. Auch dort sind demnach insbesondere Abbiegeunfälle zu verzeichnen, bei denen das Geschwindigkeitsverhalten eine Rolle spiele. Täglich passieren den Bereich insgesamt 35.000 Fahrzeuge. Kameras sind flexibel einsetzbar Unterhalten werden sollen die neuen Blitzer-Standorte von der Stadt Paderborn. Dabei scheint die Anlage auch noch einen weiteren Zweck erfüllen zu können. So steht in der Beschlussvorlage, dass es bei den beiden Kameras von Interesse sei, "dass sie auch im neuen Radarwagen eingesetzt werden können für parallele Front-und Heck-Messungen". Damit sei man flexibler, falls mal eine Kamera ausfalle oder man auf aktuelle Situationen reagieren müsse, erläuterte Ordnungsamtsleiter Udo Olschewski auf Nachfrage von nw.de. Die außerplanmäßige Mittelbereitstellung ist nötig, weil im Haushalt keine entsprechenden Mittel veranschlagt sind. Weil bei anderen Investitionen allerdings weniger Geld gespart werden konnte, kann die Anlage laut Verwaltung darüber finanziert werden. Der Haupt- und Finanzausschuss berät den Antrag am Donnerstag, 31. März. In der selben Sitzung soll wie bereits berichtet auch der Kauf eines Blitzeranhängers beschlossen werden.

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