Padersprinter: Neue Buslinien in Paderborn sollen für mehr Fahrgäste sorgen

Paderborn. Neue Buslinien, schnellere Taktung, bequemeres Umsteigen, weniger Verspätungen: Mit einem völlig überarbeiteten Konzept will das kommunale Nahverkehrsunternehmen Padersprinter ab Sommer 2023 durchstarten und zur viel beschworenen Mobilitätswende beitragen.Bis dahin will der Paderborner Stadtbusbetreiber dann auch erste Erfahrungen mit der neuen Zentralen Omnibus-Haltestelle (ZOH) an der Westernmauer gesammelt haben. Mit dem neuen Konzept sollen nicht nur die Kunden neu angesprochen werden, die während der Corona-Pandemie abhanden gekommen sind, sondern auch neue dazu kommen. Doch dafür wird auch ein finanzieller Kraftakt nötig sein: Auf 3,24 Millionen Euro bezifferte jetzt Andreas Frank, kaufmännischer Leiter des Padersprinters, vor den Mitgliedern des Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität den jährlichen Mehraufwand.Dieser ergibt sich vor allem durch Mehrkosten im Fuhrpark sowie 15 zusätzliche Busfahrerinnen und Busfahrer, die bis zum Sommer 2023 auch erst einmal gefunden werden wollen. Dem stehen prognostizierte jährliche Mehreinnahmen von nur 350.000 Euro gegenüber. "Das hat uns überrascht", gestand Frank. Aber die Hälfte der Erlöse sei nicht beeinflussbar, und mehr Schüler werde man durch die Neuerungen nicht transportieren. Insbesondere zwei neue Linien schlagen dabei mit je 1,4 Millionen Euro zu Buche: Die Verbindung von Wewer über Elsen (mit Elsen Bahnhof und der Möglichket einer Anbindung zum Bahnhof in Scharmede) nach Schloß Neuhaus (inklusive Mastbruch) sowie die neue Linie vom Wohngebiet Lichtenturmweg via Universität, Liboriberg, Heinz-Nixdorf-Museumsforum über die Dubelohstraße (mit Anbindung von Waldkamp und Gartenstadt) nach Sennelager.Damit ist es dann auch möglich, ohne umzusteigen von Sande und Sennelager in die Innenstadt zu kommen, ohne die Anzahl der durch die City fahrenden Linien zu erhöhen.Eine Ringlinie und eine Bäderlinie Die direkte Verbindung zwischen Wewer, Elsen und Schloß Neuhaus (L 26) war ebenso von vielen gewünscht wie eine Ringlinie, die als L 58 an der Peripherie im Kreis verlaufen soll und die Gewerbe- und Wohngebiete miteinander verbindet.Als wünschenswerte neue Verbindung wird auch die Linie 21 von Wewer zum neuen Baugebiet Springbach Höfe/Goldberg gesehen, die als L 28 via Kaukenberg und Gewerbegebiet an der Benhauser Straße wieder in die Innenstadt zurück verläuft.Erleichterungen insbesondere auch bei der Parksituation am Lippesee erhofft sich René Möller, Leiter der Verkehrsplanung beim Padersprinter, von der neuen "Bäderlinie" vom Hauptbahnhof via Zukunftsmeile nach Sande im 30-Minuten-Takt. Insgesamt soll es durch die Überlagerung von Linien aber auch mehr Abschnitte im 15-Minuten-Takt geben. Die Resonanz auf die als "Zukunftsnetz" vorgestellten Pläne im Ausschuss fiel fast durchgehend positiv aus. Florian Rittmeier (Grüne) sagte: "Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, dann geht das nur mit Bussen vor der Haustür."Auch Markus Mertens (CDU) machte deutlich, dass das Konzept deutlich darauf Bezug nehme, was man im Koalitionsvertrag mit den Grünen als Ziele vereinbart habe. Auch Beate Röttger-Liepmann (SPD) lobte: "Wir hatten gar nicht so schnell mit dem 15-Minuten-Takt gerechnet. Es wird aber sicher auch eine Zeit brauchen, bis die Leute das alles nutzen." Unzufrieden äußerte sich Gerhard Totdt (Linke). Er vermisste vor allem eine bessere Anbindung der wachsenden Gewerbegebiete in Mönkeloh und an der Barkhauser Straße. Ulrich Koch (SPD) wiederum wünschte sich auch einen 15-Minuten-Takt für die Anbindungen nach Benhausen, Neuenbeken und Dahl.Andreas Siegmund (Die Fraktion) kritisierte, dass der Nahverkehr seiner Meinung nach preislich nach wie vor nicht konkurrenzfähig sei. Alexander Lex (AfD) schließlich plädierte mit Blick auf die Kosten des ÖPNV für jede Art von Individualverkehr.

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