Paderborn soll doch einen mobilen Blitzer-Anhänger bekommen

Paderborn. Raser sollen in Paderborn künftig auf unterschiedliche Weise geblitzt werden. Neben den mobilen Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen in Pkw soll auch ein Radaranhänger an den Straßen stehen. Die Grünen-Fraktion im Stadtrat beantragt die Anschaffung eines Blitzersystems, wie es unter dem Namen Dana vor rund anderthalb Jahren getestet worden war, ein Kauf jedoch damals abgelehnt wurde. Der größere Koalitionspartner CDU unterstützt den Grünen-Antrag, der im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats am Donnerstag, 31. März, beraten wird. Die Grünen hatten das Thema durch einen bereits im September gestellten Bürgerantrag weiter im Blick: Von Bürgerseite angeregt wurde ein weiterer Test mit einem Radaranhänger eines anderen Anbieters. Dies hätte ursprünglich schon in der September-Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses auf Vorschlag der Stadt Paderborn verworfen werden sollen. Die Ablehnung begründete sich im Abwägen von Vor- und Nachteilen und den mit großer Mehrheit gefassten Beschluss im Frühjahr. Die Grünen hatten jedoch noch Beratungsbedarf und es folgten unter anderem Gespräche mit der Stadt Paderborn. Wie die Grünen in ihrem Antrag schreiben, habe die Testphase des Radaranhängers Dana der Firma Jenoptik ergeben, dass eine mobile Radaranlage, die in einen Pkw eingebaut wird, einige Vorteile gegenüber einem Anhänger habe. Dies betreffe vor allem die Flexibilität bei der Auswahl der Messstellen. Aufgrund dieser Erfahrung sei der Haupt- und Finanzausschuss vor einem Jahr dem Vorschlag der Stadt Paderborn gefolgt, ein Pkw-gestütztes Messsystem anzuschaffen, um ein älteres System zu ersetzen: Dieses zweite Gerät für einen Radarwagen wurde mittlerweile angeschafft und ist im Einsatz. "So ein Anhänger kann auch mal 24 Stunden am Südring stehen" Wie der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Klaus Schröder auf NW-Nachfrage sagte, habe die Prüfung "jedoch auch gezeigt, dass Radaranhänger einige Einsatzszenarien abdecken, die von Pkw-gestützten Systemen nicht abgedeckt werden können". Durch geringeren Personalbedarf und variablere Einsatzzeiten könne so eine Lücke in der Überwachung der Geschwindigkeit geschlossen werden. Während ein Rund-um-die-Uhr-Einsatz der personenbesetzten Radarwagen nicht möglich sei, "kann so ein Anhänger auch mal 24 Stunden am Südring stehen", sagt Schröder. Ob weitere Tests nötig sind oder ob die bereits untersuchte Anlage - Dana - beschafft werde, sei genauso wie die Art der Beschaffung der Stadtverwaltung überlassen. CDU-Fraktionschef Markus Mertens begründet die Anschaffung eines Blitzanhängers mit der "größeren Flexibilität beim Einsatz zweier unterschiedlicher technischer Systeme". Damit könne auch in einzelnen Stadt- und Ortsteilen geblitzt werden. Immer wieder werde an die CDU der Wunsch herangetragen, etwa an Schulen, Kitas und Seniorenheimen die Geschwindigkeit zu messen. Mögliche Gefahrensituationen seien im Fokus. Zudem könne ein Radaranhänger auch nachts blitzen, "wenn gerne mal zu schnell gefahren wird und dadurch Lärm entsteht". Mertens hält den Kauf auch mit Blick auf Bürgerbeschwerden für notwendig, die es etwa zur Detmolder Straße und zum Südring gegeben habe. Mobile Anlagen sind schneller und flexibler einsetzbar "Dem Ordnungsamt liegt die Verkehrssicherheit am Herzen", sagt Leiter Udo Olschewski. Die Bußgeldstelle des städtischen Amtes sei in ihrer Planung bisher jedoch eher von einem möglichen dritten Radarwagen ausgegangen. Eine mobile Messanlage sei schneller und flexibler einsetzbar, zum Beispiel im Blick auf das Thema Schulwegsicherung. Mit einer Dana könne er nicht so spontan reagieren. Die politische Entscheidung werde aber umgesetzt, so Olschewski. Aktuell führt die Stadt Paderborn Geschwindigkeitskontrollen mit zwei Radarwagen - beides VW Caddys - im Zweischichtbetrieb durch. "Von Montag bis einschließlich Samstag ist in der Zeit von 6 bis 22 Uhr mindestens immer ein Fahrzeug draußen", sagt Olschweski.

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