Tatort Sennelager: Automatensprenger schlagen wieder im Kreis Paderborn zu

Paderborn-Sennelager. Innerhalb weniger Tage wurde zum zweiten Mal ein Geldautomat im Kreis Paderborn gesprengt. Es traf einen Automaten an der ehemaligen Volksbank-Filiale in Sennelager. Anwohnerinnen und Anwohner im Bereich der Bielefelder Straße wurden am Montag gegen 3 Uhr von Explosionsgeräuschen geweckt. Mehrere alarmierten die Polizei, bestätigte Sprecher Michael Biermann. Der Automat in Form einer Rotunde befindet sich auf dem Parkplatz vor dem Gebäude der ehemaligen Filiale. Er wurde durch die Detonation vermutlich vollständig zerstört. Zeugen hatten angegeben, dass drei dunkel gekleidete Männer Gegenstände in den Kofferraum eines schwarzen Audi RS 6 gepackt hatten, mit dem sie dann mit hoher Geschwindigkeit auf der Bielefelder Straße in Richtung Hövelhof, beziehungsweise der Autobahn 33, vom Tatort flüchteten. Ein solches Fahrzeug war auch am Freitag bei der Geldautomaten-Sprengung in Borchen aufgefallen. Wie die Polizeiinspektion Osnabrück mitteilt, wurde ebenfalls in der Nacht zu Montag gegen 1.25 Uhr ein Sparkassen-Geldautomat in Melle-Bruchmühlen gesprengt. Drei unbekannte Täter waren an der Tat beteiligt und flüchteten mit einem schwarzen Audi RS. Trümmerteile blieben nahe des Automaten in Sennelager liegen. Weitere Teile wurden bis auf angrenzende Privatgrundstücke geschleudert. So traf die Tür der Rotunde ein etwa 30 Meter entfernt parkendes Auto, das vor einem Wohnhaus an der Danziger Straße stand. Der am Fahrzeug entstandene Sachschaden wird auf rund 2.000 Euro geschätzt. Laut Bericht der Polizei flogen auch einige Geldscheine auf dem Parkplatz umher. Die Paderborner Feuerwehr war ebenfalls alarmiert worden und sicherte den Bereich hinsichtlich einer möglichen Brandgefahr ab. Im Rahmen sofort eingeleiteter überörtlicher Fahndungsmaßnahmen sind laut Polizei mehrere Fahrzeuge angehalten und kontrolliert worden. Das Täterfahrzeug war jedoch nicht darunter. Die Maßnahmen wurden auch durch einen Hubschrauber unterstützt. Fahndungsmaßnahmen laufen weiter Die Verbundvolksbank OWL wollte sich auf Nachfrage der NW noch nicht detailliert zu der Sprengung äußern: "Vor dem Hintergrund der aktuellen Ermittlungen der Kriminalpolizei können wir leider keine Informationen zu der Schadenshöhe und Details des Sprengstoffangriffs auf unseren Geldautomaten weitergeben", so Jutta Hanke, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Die Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen der Polizei laufen weiter. "Das Phänomen Geldautomaten-Sprengung beschäftigt das ganze Land", sagte Michael Biermann zur Einordnung des zweiten Falles im Kreis Paderborn. Am Montagmorgen waren Experten für die Spurensicherung vor Ort. Laut unterschiedlicher Zeugenangaben hätten die Tatverdächtigen eine osteuropäische Sprache oder Russisch gesprochen. Einer der schwarz gekleideten Männer war etwa 1,90 Meter groß und stämmig. Er soll eine Glatze oder kurz rasierte Haare haben. Die beiden anderen seien kleiner gewesen und hätten kurze, dunkle Haare. Borchener Filiale noch wochenlang geschlossen Die Höhe des gesamten Sachschadens ist derzeit noch nicht bekannt, sie dürfte im Gegensatz zu der Sprengung in Borchen am vergangenen Freitag jedoch vermutlich etwas geringer ausfallen. Bei der Tat am Freitag war eine Sparkassen-Filiale in Borchen verwüstet worden. "Es wurden umfangreiche Schäden angerichtet und wir gehen davon aus, dass die Filiale mehrere Wochen geschlossen bleiben muss", sagt Oliver Bekiersch aus der Unternehmenskommunikation der Sparkasse Paderborn-Detmold. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden derzeit in nahe gelegenen Filialen arbeiten, beispielsweise in Wewer. "Wenn man auf die Sprengkraft der beiden Angriffe blickt, ist das schon drastisch. Das macht schon Angst", so Bekiersch. Dennoch plane die Sparkasse derzeit nicht, beispielsweise einen Wachschutz zu engagieren. Das sei angesichts der insgesamt 128 Automaten des Geldinstituts nicht machbar.Die Polizei sucht nach der Geldautomaten-Sprengung am Montag weitere Zeugen, die das Fahrzeug oder die Tatverdächtigen vor oder nach der Tat gesehen haben. Hinweise nimmt die Polizei unter der Tel. (0 52 51) 30 60 entgegen.

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