So viel Bußgeld kassieren Stadt und Kreis Paderborn durch Verkehrsverstöße

Kreis Paderborn. Ein Knöllchen am Scheibenwischer oder ein unscharfes Schwarzweißfoto in der Post, natürlich gleich mit Überweisungsschein – das hat keiner gerne. Aber wer falsch oder zu lange parkt oder beim zu schnellen Fahren erwischt wird, muss halt mit Bußgeldern rechnen. Der Kreis Paderborn, die Kreispolizeibehörde, die Autobahnpolizei und die Stadt Paderborn führen Geschwindigkeitsmessungen im Kreisgebiet durch. Zudem gibt es noch die acht festen Blitzer des Kreises. Das alles spült viel Geld in die Kassen des Kreises und der Stadt. Stadt Paderborn Die Einnahmen der Stadt Paderborn durch die Bußgelder der Falschparker oder zu schnellen Fahrer belaufen sich 2021 auf insgesamt 2.052.000 Euro. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zum Jahr 2020. Da wurden 2,0 Millionen Euro eingenommen. Im Jahr vor der Pandemie war noch mehr Verkehr und da brachten die Falschparker und Raser zusammen 2,42 Millionen Euro in die Kasse.Allerdings wurden aufgrund des ersten Lockdowns 2020 zeitweise keine Falschparker kontrolliert. Die von der Stadt Paderborn erfassten Geschwindigkeitsverstöße haben 2021 wieder zugenommen. 32.531-mal lösten die beiden mobilen Messanlagen aus. Das sorgte für Einnahmen von rund 865.000 Euro für die Stadtkasse. Im Jahr zuvor blitzte es nur 30.913-mal. Der Rekord von 2019 mit 35.640 Tempoverstößen (890.000 Euro Einnahmen) wackelte vergangenes Jahr aber nicht – 2018 fuhren nur 28.665 Menschen zu schnell in die Radarkontrolle und sorgten für 788.872 Euro an Bußgeldern. Im vergangenen Jahr wurden 70.654 Menschen beim Falschparken erwischt und die Knöllchen spülten stolze 1.186.514 Euro in die Stadtkasse.Das sind gut 3.500 Falschparker mehr als 2020. Aber dass 2019 deutlich mehr Menschen mit dem Auto in der Stadt waren, zeigen die Zahlen: da waren es 97.174 Falschparker, die zusammen 1,53 Millionen Euro zahlten.Kreis Paderborn Durch die Coronapandemie müssen viele im Homeoffice arbeiten und die Freizeitausflüge mit dem Auto werden auch weniger. Das wirkt sich auch auf den Verkehr aus. Hinzu kommen noch die vielen Baustellen im Kreisgebiet. Daher wurden im vergangenen Jahr nur 36.400 Verfahren wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen eingeleitet, wie der Kreis Paderborn auf Anfrage mitteilte. 8.800-mal lösten die mobilen Messgeräte des Kreises aus, die anderen zu schnellen Verkehrsteilnehmer fuhren in die stationären Messanlagen.Im Jahr zuvor waren es noch 44.500, die geblitzt wurden und vor der Pandemie sogar 67.000. Besonders der Blitzer an der B 1, der beide Straßenseiten erfasst, löste deutlich weniger aus. &bdquo;Unmittelbar vor der Messanlage befand sich im Frühjahr 2021 für längere Zeit eine Baustelle. Außerdem war vermutlich aufgrund der Corona-Pandemie weniger Fernverkehr unterwegs“, hat Kreissprecherin Michaela Pitz eine Erklärung.An den acht Starenkästen des Kreises blitzte es insgesamt 27.600 Mal, weil Autofahrer zu schnell unterwegs waren. Nach Angaben des Kreises waren die Blitzer an der B 64 bei Buke und Benhausen am meisten beschäftigt. Anregungen, wo mobil gemessen werden soll, kommen unter anderem von den Städten und Gemeinden, der Unfallkommission und aus der Bevölkerung. Es werden regelmäßig in allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden (bis auf das Stadtgebiet Paderborn) Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Besondere Schwerpunkte bei Kontrollen Insbesondere erfolgten Messungen in Höhe von Schulen, Kindergärten und Altenheimen. Ziel der Geschwindigkeitsüberwachung sei die Verkehrserziehung. &bdquo;Also Autofahrer mit Druck aufs Portemonnaie dazu zu bringen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten – zu ihrer eigenen Sicherheit und zur Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer“, heißt es vom Kreis Paderborn. Mit der mobilen Geschwindigkeitsüberwachung hat der Kreis 2021 nur 239.000 Euro eingenommen. Demgegenüber würden aber noch Ausgaben für den Personaleinsatz, für die Geschwindigkeitsmessanlagen sowie die Unterhaltung der Dienstfahrzeuge stehen. Die Einnahmen durch die acht festen Blitzer teilte der Kreis nicht mit. 2020 kamen noch insgesamt 1,13 Millionen Euro in die Kreiskasse durch mobile und feste Radarkontrollen – plus 1,25 Millionen durch die von der Polizei festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitungen im Bußgeldbereich. Nur die Verwarnungsgelder fließen dem Land NRW zu.Die Polizei kontrollierte 2021 679-mal außerhalb geschlossener Ortschaften und 125-mal im Ort. Insgesamt fuhren dabei 22.150 Autofahrer zu schnell. Im Jahr 2020 waren es noch knapp 18.300. &bdquo;Schwerpunkte waren unfallträchtige Strecken, auf denen es Schwerverletzte oder Tote gab. Das sind überwiegend Teilstücke außerhalb geschlossener Ortschaften“, berichtet Kriminalhauptkommissarin Corinna Koptik. Vor allem auf den Bundesstraßen 1, 64 und 68 sowie den Landstraßen (756, 751, 755, 636, 637, 776, 813, 822) sei die Polizei im Einsatz.

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