Umzüge von Geschäften bringen Schub für die Rosenstraße in Paderborn

Paderborn. Trotz guter Lage mit direkter Anbindung an die Westernstraße, Paderborns Top-Adresse wenn es um Shopping geht, hat die Rosenstraße einen gemischten Ruf. Dies könnte sich jedoch ändern. Zwei Umzüge - das Reisebüro We Love Urlaub und die Bekleidungsmanufaktur Made Here - dürften helfen, mehr Leute in diesen Teil der Fußgängerzone zu ziehen. Zugleich verschwinden damit zwei Leerstände, die die Rosenstraße seit den Schließungen der Filiale der Copenhagen Studios (Schuhe) und Royal Fashion (Mode) mitgeprägt haben. Für Michael Gellrich, Geschäftsführer des We-Love-Urlaub-Reisebüros, das auch schon heute in der Rosenstraße ist, geht es zwar nur einige Meter weiter Richtung Rosentor. Allerdings hat er in den neuen Räumen im südlichen Eckgebäude zur Rathauspassage sehr viel mehr Platz und Möglichkeiten.Mit circa 150 Quadratmetern auf drei Ebenen sei die künftige Fläche fast dreimal so groß wie die bisherige. "Das wird größer und eine persönliche Handschrift tragen", sagt Gellrich. "Da können wir uns platz- und designmäßig austoben." Die Neueröffnung plant er für Ende März. Beim Betreten des Reisebüros wird der Blick der Kunden auf ein großes Wandbild fallen. Der Paderborner Graffiti-Künstler Lukas Michalski, von dem unter anderem das riesige Herz an der Pader stammt, sprüht hier eine hawaiianische Tiki-Figur. Den Entstehungsprozess können Interessierte verfolgen, wenn Michalski zur Dose greife. Dafür müssten sie nur immer wieder mal vorbeischauen, sagt Gellrich. Im Keller-Bereich werden Deko-Boards für Urlaubsatmosphäre sorgen.Quartiersbildung mit unterschiedlichen Schwerpunkten Mit dem Umzug des Reisebüros hat Citymanager Heiko Appelbaum "einen Bauchschmerz weniger, weil die Ecke Rathauspassage/Rosenstraße ein wichtiger Blickfang ist". Er denkt, dass es ein richtiger Hingucker wird. Für den bisherigen Standort sei ihm noch keine Nachfolgenutzung bekannt. Kopfschmerzen bereiten ihm jedoch die leeren Räumlichkeiten des früheren Reformhauses Bacher, das nur noch seine Filiale am Kamp betreibt. Bis auf diesen "Inselleerstand" erfreue Appelbaum die positive Entwicklung der Rosenstraße. Zugleich habe sich seine Hoffnung bestätigt, dass durch die Belebung der unteren Kilianstraße südlich des Bahnübergangs am Rosentor auch die Rosenstraße als wichtige Verbindung zur Westernstraße attraktiver werde: "Ich hoffe, dass die Zeit der langen Leerstände vorbei ist." Der Citymanager spricht von einer sich selbst entwickelnden Dynamik, die durch den einen oder anderen Schubser gelenkt werden könne. Appelbaum sieht eine Quartiersbildung mit unterschiedlichen Schwerpunkten.In der Rosenstraße sei dies der Do-it-yourself- und Handarbeitsbereich - mit dem Idee Creativmarkt und Wolle Rödel sowie Filati in der Rathauspassage, mit dem Nähmaschinen-Fachgeschäft und künftig auch Made Here. Unter anderem mit den Gastro-Angeboten gebe es dennoch eine gute Durchmischung. Ein Ziel für bewusstes Einkaufen Wenn alles klappt, dann möchte Henrike von Besser in der ersten März-Woche ihre neuen Geschäftsräume von Made Here eröffnen. In der Rosenstraße, so hofft sie, werde sie das haben, was es an der bisherigen Adresse in der Marienstraße kaum gibt: Laufkundschaft.Ende Februar schließt sie den alten Laden. Neben dem Do-it-yourself-Sektor sieht von Besser in der Rosenstraße zudem Ziele für bewusstes Einkaufen. Gebe es hier doch neben dem Selbstmach- und Kreativsektor Outdoor-Kleidung und Lebensmittel, die vor Ort abgefüllt werden (der Unverpackt-Laden "Locker flockig" und "Vom Fass"). Die ehemaligen Royal-Fashion-Räume sind für Henrike von Besser - sie fertigt individuelle Kleidungsstücke, verkauft aber auch ausgewählte Produkte anderer Labels - größer und attraktiver.Musste sie sich bei der Präsentation ihres Sortiments bisher stark einschränken, so kann sie auf 150 Quadratmetern künftig viel mehr von dem zeigen, was sie auch hat: Yoga-Kleidung, Mode für Männer oder Jacken. Für all dies war bisher kaum Platz. Entsprechend groß ist ihre Vorfreude. Und sie könne sich vorstellen, dass durch ihren Laden umgekehrt auch die Rosenstraße gewinne.

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