Paderborn

Algorithmus berechnet mögliche Einbruchsziele

Die LKA-Software SKALA unterstützt die Polizei Paderborn bei der Bekämpfung von Straftaten.

Die Software soll mögliche Einbruchsziele vorhersagen. | © Symbolfoto: Pixabay

12.01.2022 | 12.01.2022, 18:08

Paderborn. Potenzielle Ziele von Einbrechern erkennen, bevor diese tätig werden: Was ein wenig nach dem Blick in die Glaskugel oder Science Fiction klingt, ist in Wirklichkeit nur reine Mathematik. Ab sofort sollen Algorithmen dabei helfen, dass Wohngebiete identifiziert werden, bevor es dort zu Einbrüchen und Kfz-Delikten kommt. Möglich gemacht wird das durch SKALA, einem System zur Kriminalitätsanalyse und Lageantizipation. Es handelt sich dabei um ein computergestütztes Werkzeug zur Erstellung von Prognosen für mögliche Tatorte und bietet neue Ansatzpunkte für die Kriminalprävention, teilt die Polizei Paderborn mit.

In den USA und Großbritannien nutzen Polizeibehörden diese Methode schon seit längerer Zeit, in NRW wurde sie in den letzten Jahren in einigen Modellbehörden erfolgreich getestet. Nun kommt SKALA auch in der Kreispolizeibehörde Paderborn bei der präventiven Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und Kfz-Delikten zum Einsatz.

SKALA arbeitet nach dem Ansatz des sogenannten Data Minings: Dabei wird Statistik auf große Datenbestände angewendet. So analysiert das Programm, wo es ein erhöhtes Risiko für Wohnungseinbrüche oder Kfz-Delikte gibt. Dafür wertet SKALA das Kriminalitätsgeschehen der jüngeren Vergangenheit aus und verbindet das etwa mit der Einwohnerstruktur, Verkehrsanbindung, Kaufkraft und weiteren Daten. Diese werden dann an die Paderborner Polizei übermittelt. Dabei wird laut Polizei nicht der Anspruch erhoben, eine konkrete Tat vorherzusagen. Vielmehr zielt das System darauf ab, die Wahrscheinlichkeit erneut eintretender Straftaten innerhalb eines bestimmten Gebietes zu bestimmen. Im Rahmen von SKALA werden zurzeit ausschließlich Wohnungseinbrüche und Kfz-Delikte betrachtet.

Verstärkte Kontrollen und Streifengänge

"SKALA ermöglicht es uns, unsere polizeilichen präventiven Maßnahmen besser abzustimmen und effizienter einzusetzen", sagt Landrat Christoph Rüther, Leiter der Kreispolizeibehörde. Verena Mertens, Leiterin der Direktion Kriminalität und Projektverantwortliche in Paderborn, erklärt, dass die SKALA-Daten für offene polizeiliche Maßnahmen genutzt würden, wie zum Beispiel verstärkte Kontrollen und Streifengänge von Polizeibeamtinnen und -beamten.