Paderborn So kann Herbstlaub für den Garten genutzt werden

Paderborn. Für die einen sind die bunten Blätter an den Bäumen der Inbegriff des "Indian Summer", für die anderen ist das bunte Laub auf den Gehwegen und in den Gärten die reinste Plage. Doch unabhängig davon, welcher Gruppe sich ein jeder zugehörig fühlt, gilt: Das Laub muss von den Gehwegen gekehrt werden, damit niemand ausrutscht und sich verletzt. Wie das auch umweltfreundlich geht, erklärt der Paderborner Naturschutzbund (Nabu). Dirk Tornede ist Leiter des Nabu-Natur-Infozentrums in Paderborn. Er wirbt dafür, Laub nicht nur als Last, sondern auch als wichtigen Rohstoff wahrzunehmen. "Hat man einen Garten, sollte man das Laub in vielen Bereichen einfach liegen lassen. Vor allem unter Büschen und Bäumen", betont er. Denn zum einen dienten die abgestorbenen Blätter, Stauden und anderen Pflanzen als natürlicher Frostschutz, zum anderen könnten dort Insekten Unterschlupf finden. "Große Laubhaufen bieten zudem Igeln ein Zuhause." Mit Laub, Steinen, Brettern und Ästen lasse sich zudem eine Igelburg bauen, in der die Tiere überwintern, aber auch die Jungen betreuen können. Dass das Laub außerhalb von Gärten und Grünflächen von den Gehwegen entfernt werden müsse, findet er richtig. Schließlich soll niemand auf nassem Herbstlaub ausrutschen und sich verletzten. Für die Stadt Paderborn gilt: Nicht nur das eigene Laub muss laut der Satzung der Stadt entfernt werden, sondern auch das der Stadtbäume, die sich am Bürgersteig des jeweiligen Grundstücks befinden. Laub darf nicht in den Rinnstein gefegt werden "Das Laub darf aber nicht vom Gehweg einfach in den Rinnstein gefegt werden, da dadurch die Straßeneinläufe verstopft werden, so dass Regen nicht schnell genug ablaufen kann", betont Dietmar Regener, stellvertretender Betriebsleiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs Paderborn (ASP). An einigen Straßen in Paderborn, an denen viele große und alte Bäume stehen, kommt deshalb für einige Anwohner viel Laub zusammen. Trotzdem ist es aus Sicht des Naturschützers falsch, zum Laubsauger zu greifen. "Dabei werden Insekten und andere Lebewesen mit eingesaugt und getötet", so Tornede. Auch Laubbläser seien ein Problem, da der starke Luftstrom Tieren schade. Er empfiehlt: "Mit Harke und Besen den Bürgersteig reinigen." Das sei nicht nur für Anwohnerinnen und Anwohner wesentlich leiser, sondern auch für die Luftqualität wesentlich besser. Denn Geräte mit Verbrennungsmotoren würden gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid ausstoßen. Stadt stellt zusätzliche Behälter bereit Und wohin mit dem Laub? Reichen Biotonne, Kompost- oder Laubhaufen im Garten nicht mehr aus, können die kostenlosen Abgabemöglichkeiten der Stadt An der Talle und an der Driburger Straße genutzt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, weitere Behälter nach Absprache mit der Stadt aufzustellen, die dann zusätzlich geleert werden. Hier darf dann aber nur das Laub entsorgt werden, das von den Stadtbäumen stammt, so die Stadt. Für Gartenbesitzer hat Dirk Tornede jedoch noch einen Tipp: "Laub ist ein ideales Material zum Mulchen. Es düngt den Boden und belebt ihn." Denn Kleinstlebewesen im Boden würden die Blätter zersetzen und wertvollen Humus erzeugen.

Mehr zum Thema