So wird die 3G-Regel an den Paderborner Hochschulen umgesetzt

Paderborn. Mehrere digitale Semester liegen hinter den Hochschulen der Stadt. Aus Sicht der Verantwortlichen reicht das, die Rückkehr in den Präsenzbetrieb wurde bereits im Sommer angekündigt. Doch wie die 3G-Regel eingehalten und kontrolliert werden soll, blieb lange offen. Nun haben sich die Universität Paderborn, die Theologische Fakultät und die Katholische Hochschule geäußert. Vor Bekanntwerden der nun beschlossenen Regelungen regte sich bereits Widerstand. Eine Gruppe, die sich selbst "Studierende der Universität Paderborn" nennt, startete Mitte September eine Petition auf dem Onlineportal change.org. Ihr Ziel: Statt des geplanten 3G-Konzepts solle die seit Anfang 2020 in Kraft getretene Coronaverordnung bestehen bleiben. Das bedeutet unter anderem, dass die Lehre digital abgehalten werden müsste. Die geplanten Konzepte zeigen jedoch: Nicht überall wird die digitale Lehre fortgeführt. Theologische Fakultät An der Theologischen Fakultät wird der 3G-Nachweis von den Lehrenden vor jeder einzelnen Veranstaltung kontrolliert. Da es keine Veranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmenden gebe, sei dies möglich, so Pressesprecherin Heike Probst. Ein digitales Angebot, das der Präsenzlehre gleiche, werde nicht vorgehalten. "Unsere Lehrveranstaltungen finden aber über unsere Lernplattform zu einem Teil als hybride Lehrveranstaltungen statt, das heißt die Präsenzlehre wird durch die Nutzung der Möglichkeiten dieser Plattform ergänzt", erklärt Probst. Mit Studierenden, die nicht geimpft seien, sich aber die regelmäßigen Schnelltests nicht leisten könnten, würde dann im persönlichen Gespräch nach individuellen Lösungen gesucht. Katholische Hochschule Auch am Paderborner Standort der Katholischen Hochschule (Katho) NRW erfolgt die Kontrolle der Studierenden durch die jeweils zuständigen Lehrenden. Da für dieses Semester nur Veranstaltungen mit maximal hundert Teilnehmenden geplant seien, sei dies auch umsetzbar, sagt Pressesprecher Wilhelm Tolksdorf. Bei gleichbleibenden Teilnehmenden müssten Impf- und Genesenennachweise auch nur einmalig kontrolliert werden, lediglich Testergebnisse müssten regelmäßig vorgezeigt werden. Würden größere Gruppen zusammenkommen, werde in hybrider Form gelehrt. Dann gebe es zwei Gruppen, die im wöchentlichen Wechsel Präsenz- und Onlinelehre nutzen würden. Zudem würden für besonders "vulnerable" Studierende nach wie vor Online-Angebote aufrechterhalten, viele Präsenzveranstaltungen würden weiterhin gestreamt. Durch diese Angebote könnten Personen, die sich nicht regelmäßig testen lassen könnten und sich nicht impfen lassen wollen würden, auch weiterhin studieren, da die Studienleistung auch ohne die räumliche Präsenz erbracht werden könne. Universität Paderborn Die Universität Paderborn organisiert die Kontrolle des 3G-Status zentral auf dem Campus durch dafür vorgesehenes Personal, wie sie auf ihrem Facebook-Account mitteilt. Dabei werde ein Nachweis über den 3G-Status ausgestellt, sodass beim Zugang zu einzelnen Veranstaltungen dann nur noch eine Sichtkontrolle erforderlich ist. Diese werde allerdings vor jeder Veranstaltung durchgeführt. Die Liste der großen Veranstaltungsräume, die mit Unterstützung externen Personals kontrolliert würden, würden vor Semesterbeginn veröffentlicht. Für kleine Veranstaltungen übernehmen die Lehrenden die Sichtkontrolle. Auf diese Weise sollen auch größere Veranstaltungen in Präsenz angeboten werden können, betont Pressesprecherin Nina Reckendorf. Auch die Gastronomiebetriebe des Studierendenwerks seien wieder geöffnet, auch dort gelte die 3G-Regel. Ein komplett digitales Parallellehrangebot wird es auch an der Uni nicht geben. Denn: "Die Universität Paderborn ist eine Präsenzuniversität und der direkte Austausch ist für ein erfolgreiches Studium nicht zu unterschätzen. Für die Lehrenden wäre es zudem ein nicht zu leistender Mehraufwand, Lehrveranstaltungen grundsätzlich parallel, also gleichzeitig online und in Präsenz anzubieten. Der Regelfall werden daher Präsenzveranstaltungen sein, nur in Einzelfällen werden ergänzend digitale Angebote bereitstehen", erklärt Reckendorf. Wer sich zusätzlich schützen wolle, könne dauerhaft eine FFP2-Maske tragen. Kostenlose Testangebote werde es, sobald diese bundesweit nicht mehr zur Verfügung stünden, auch an der Uni nicht mehr geben. "Die Universität Paderborn appelliert nachdrücklich an die Bereitschaft zur Annahme des bestehenden Impfangebotes. Am Donnerstag, 14. Oktober 2021, wird es ein erneutes Impfangebot auf dem Campus geben", sagt Reckendorf. Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, könnten sich jedoch nach Vorlage eines ärztlichen Attests nach aktueller politischer Beschlusslage weiterhin kostenfrei testen lassen. Das sagt der Asta Während sich einige Studierende mittels einer Petition gegen die Rückkehr in einer derartigen Präsenzbetrieb ausgesprochen haben, beurteilt der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) die Regeln für umsetzbar und verantwortungsbewusst. "Die meisten Studierenden freuen sich nach drei Online-Semestern auf die Rückkehr zum Campus. Viele Studierende werden sogar ihre ersten Präsenzerfahrungen auf dem Campus überhaupt sammeln", betont Asta-Pressesprecher Andreas Schwengel. Dennoch werde an die Lehrenden appelliert, dass die Online-Lehre auch Einzug in den neuen Studienalltag halte und digitale Ergänzungsangebote zum Regelfall der Präsenzlehre würde. Dies sei insbesondere bei großen Vorlesungen wünschenswert. "Damit würde sich nicht nur die Raumsituation im Hörsaal etwas entspannen. Man würde auch Studierenden, die sich beispielsweise in Quarantäne befinden, die Möglichkeit geben, ohne Unterbrechung weiter zu studieren, sofern ihr Gesundheitszustand dies zulässt", sagt Schwengel.

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