Große Unterschiede beim Test-Eifer im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Der Weg zu einem Corona-Test ist an vielen Stellen im Kreisgebiet kurz. 67 Testzentren, Praxen und Apotheken sowie einen Testbus listet der Kreis in seiner Übersicht für die zehn Kommunen auf. Regelmäßiges Testen soll seit dem 8. März helfen, Infektionsketten zu unterbrechen, und negative Testergebnisse werden immer mehr zum Ticket fürs Schlemmen und Shoppen, wenn sich die Türen in Gastronomie und Läden wieder öffnen. Ein Blick auf die Statistik der kostenlosen Bürgertests verrät interessante Details über das Testen im Kreis Paderborn mit seinen 307.000 Einwohnern. So waren von insgesamt 256.508 Tests (Stand: Dienstag, 18. Mai) genau 619 positiv. Die Quote beläuft sich auf 0,2 Prozent, im Kreis Höxter sind es 0,24 Prozent. Wie viele dieser positiven Ergebnisse durch einen PCR-Test bestätigt wurden, verraten die Daten nicht. Im Vergleich mit zwei Kreisen, die in NRW eine ähnliche Einwohnerzahl aufweisen, liegt der Kreis Paderborn deutlich zurück. Im benachbarten Kreis Soest (302.000 Einwohner) wurden aktuell 322.566 Tests registriert, also fast 70.000 mehr als zwischen Hövelhof und Bad Wünnenberg. Der Kreis Kleve an der Grenze zu den Niederlanden (312.000 Einwohner)vermeldet auf NW-Anfrage 599.647 Bürgertestungen – doppelt so viele wie im Kreis Paderborn. Auffällig ist beim Blick auf die Auswertung, dass die Anzahl der täglichen Tests seit dem Start der Erhebungen am 11. März kontinuierlich wächst. Ihren Höhepunkt im Kreis Paderborn erreicht sie am Freitag, 14. Mai, mit 11.091. Ein Hintergrund könnte sein, dass die Tests für Ausflüge in die Nachbarkreise wie Höxter oder Soest genutzt wurden, um dort geöffnete Lokale besuchen zu können. Einzige Stadt ohne Corona-Todesfall Entsprechend der Einwohnerzahl (154.000) wurden kreisweit die meisten Bürgertests in der Stadt Paderborn registriert, dort sind es 136.700 in 30 Einrichtungen. Die zweithöchste Zahl an Tests kann auch die zweitgrößte Stadt, Delbrück (32.000 Einwohner), für sich reklamieren. Dort wurden bislang 27.539 Abstriche registriert. Mit Abstand die geringste Testzahl weist die Stadt Lichtenau (10.600 Einwohner) mit seinen 15 Orten auf. 1.212 Mal wurde getestet. Seit Beginn der Pandemie musste die Stadt aber als einzige im Kreis keinen Todesfall in Zusammenhang mit Corona beklagen. Möglicherweise haben sich viele Lichtenauer auch im mobilen Testbus vorgestellt, der kreisweit unterwegs ist. Dessen Einsatz, auch bei Veranstaltungen, lohnt sich offenbar, denn er kann 17.034 Tests vorweisen. Kleinste Kommune im Kreisgebiet ist Altenbeken (9.100 Einwohner), die Anzahl der Bürgertests ist mit 3.831 aber mehr als dreimal so hoch wie in Lichtenau. Einer der Gründe könnte das niederschwellige Testangebot des DRK in der Eggelandhalle sein, während in Lichtenau vier Arztpraxen die Testungen übernehmen. Ebenfalls ohne Testzentrum, dafür aber mit der stattlichen Zahl von zehn Praxen und Apotheken wird in Salzkotten (25.000 Einwohner) der Viruslast zu Leibe gerückt. Im Vergleich zu allen anderen Kommunen weist Salzkotten das beste Verhältnis von Einwohnern zu Tests aus, denn schon 24.667 Bürgertests wurden registriert. In Bad Lippspringe (16.300 Einwohner) sind bislang 9.055 Tests durchgeführt worden, in Hövelhof kommen 14.997 Tests auf 16.300 Einwohner – also etwa 50 Prozent mehr als im gleich großen Bad Lippspringe. In Bad Wünnenberg wurden 2.784 Tests auf 12.200 Einwohner gezählt. Borchen meldet aktuell 8.613 Bürgertests bei 13.400 Einwohnern. Deutlich steigen könnten die Zahlen ab Freitag in Büren. Dann startet die Drive-in-Teststelle an der Hellweghalle Ahden. Zuletzt waren bei 21.500 Einwohnern 10.022 Tests ans NRW-Gesundheitsministerium gemeldet worden.

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