Ausbaupläne für Paderborner Grundschulstandort

Paderborn. In den Ortsteilen Schloß Neuhaus und Sennelager gibt es an zwei Grundschulen Platzprobleme. Während die räumliche Situation beim Grundschulverbund Bonhoeffer-Heinrich mit aktuell 426 Schülerinnen und Schülern nach dem Ausbau zur Fünfzügigkeit entspannt ist, stellt sich die Lage an der Josefschule (Mastbruch, aktuell 358 Schüler) und Thune (Sennelager, 294) anders dar. Dort werden nach Prognosen des Schulverwaltungsamtes die Schülerzahlen voraussichtlich weiter steigen, wie Amtsleiterin Christel Rohde in der Sitzung des Schulausschusses aufzeigte: An der Josefschule auf 389 im Schuljahr 2026/27, an der Thune-Schule auf 395. In dieser Prognose sind Kinder-Zahlen aus dem künftigen Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Dempsey-Kaserne, das inzwischen auf den Namen "Am Waldkamp" umgetauft wurde, noch nicht enthalten. Schon zum kommenden Schuljahr wächst die Schülerzahl an der Thune-Schule auf 359 Kinder. Dort werden im Sommer vier erste Klassen starten, was eine zusätzliche Klasse bedeutet, die dann ebenso wie eine weitere OGS-Gruppe und ein Speiseraum untergebracht werden müssen. Bereits 2018 waren zwei "mobile" Klassenzimmer aufgestellt worden, weil der Schule für eine durchgehende Dreizügigkeit Räume fehlen. Es besteht also Handlungsbedarf. Der Schulausschuss stimmte jetzt einhellig dem Teilschulentwicklungsplan für Schloß Neuhaus, Sennelager und Sande zu und damit der Notwendigkeit, die Thune-Schule um zwei auf durchgehend fünf Züge auszubauen, inklusive entsprechende Räumlichkeiten für Mittagessen und Betreuung. Zusätzlich benötigte Sporthallenkapazitäten könnten - ebenso für die Grundschule Josef - durch einen Fahrdienst zur geplanten Sporthalle im Gebiet "Am Waldkamp" kompensiert werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Um die aktuelle Raumnot zu beheben, sollen zunächst fünf weitere Räume in einer Containeranlage entstehen. "Bestehende Schulen stärken statt Dependance bauen" Die Grundschule Josef, die in den letzten Jahren aus Platzgründen immer mal wieder angemeldete Schüler ablehnen musste, soll durch An- und Umbauten um einen Zug auf die Fünfzügigkeit erweitert werden. Das sei dort "bis auf ein paar Differenzierungsräume" machbar, heißt es seitens der Verwaltung. Wie die NW berichtete, ist auf dem gegenüberliegenden Areal "Sinnen Wiese" eine neue Kindertagesstätte mit gemeinsamer Mensa für Kita- und Schulkinder geplant. "Das Gelände bietet wenig Entwicklungsmöglichkeiten", gab Manfred Krugmann (SPD) zu bedenken. Aber Differenzierungsräume würden für die OGS gebraucht, plädierte er unter dem Motto "Kurze Wege für kurze Beine" für eine Dependance der Josefschule im künftigen Baugebiet "Am Waldkamp". Auch die Frage einer Nutzung eventuell freier Kapazitäten in der benachbarten Hauptschule Heinrich warf Krugmann auf. Wie CDU-Ratsfrau Susanne Meiche ("Das bedeutet nur mehr Verwaltungsaufwand") sprach sich auch Schuldezernent Wolfgang Walter gegen die Dependance-Idee aus: "Angesichts der demografischen Entwicklung sollten wir bestehende Systeme stärken. Das ist die nachhaltigere Variante". Gymnasium Schloß Neuhaus bleibt dauerhaft sechszügig Für die dreizügige Grundschule Sande (aktuell 242 Schüler, 2026/27: 253) sieht die Verwaltung derzeit keinen Handlungsbedarf. Werde jedoch eine neue OGS-Gruppe erforderlich, sei dafür weiterer Raum zu schaffen. Den Fortbestand der Hauptschule Mastbruch (aktuell 269 Schüler, 2026/27: 253), einzige Hauptschule im Stadtgebiet, sieht die Prognose in den nächsten fünf Jahren als gesichert an. "Wir möchten diese Schulform aufrechterhalten und das angegliederte Bonifatius-Förderzentrum ist nicht verzichtbar", betonte Walter. Die Erweiterung der Realschule Schloß Neuhaus auf Fünfzügigkeit war bereits 2018 beschlossen worden, dort wird es einen Anbau am Nebengebäude für die unteren Jahrgänge geben. Das Gymnasium Schloß Neuhaus wolle man trotz vermutlich steigender Anmeldezahlen dauerhaft bei sechs Zügen belassen, so Rohde. "Reicht das auf Dauer? Das wird zu Problemen und Diskussionen führen", prognostizierte Manfred Krugmann.

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