Paderborn

Neuer Kantor für die Paderborner Dommusik

Patrick Cellnik aus Remscheid tritt in die Fußstapfen von Gabriele Sichler-Karle und freut sich auf Libori.

Der künftige Kantor Patrick Cellnik (l.) und Domkapellmeister Thomas Berning freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit. | © RDP_PB

26.01.2021 | 26.01.2021, 06:05

Paderborn. Ein Nachfolger als Kantor der Paderborner Dommusik für die scheidende Domkantorin Gabriele Sichler-Karle ist gefunden: Patrick Cellnik aus Remscheid beginnt zum 1. Februar seine neue Tätigkeit. Er habe im bis zum Schluss sehr spannendem Auswahlverfahren vor allem beim Vorsingen überzeugt, betont Domkapellmeister Thomas Berning, der zukünftig dem Kantoren-Dienst noch mehr Bedeutung einräumen möchte.

Seit 2008 hat Gabriele Sichler-Karle das Leben der Paderborner Dommusik mit geprägt und sich vor allem um den Aufbau der Mädchenkantorei verdient gemacht. Weil sie ihren familiären Lebensmittelpunkt aber in ihrer Heimat Achern (Baden-Württemberg) beibehalten hat, nutzt sie die Vorruhestandsregel.

In der Kirchenmusik sozialisiert

Patrick Cellnik wechsele zum einen in ein gut aufgestelltes Haus der Dommusik, zum anderen tritt er in die großen Fußstapfen seiner Vorgängerin. Aber der 27-Jährige fühlt sich dafür gut gerüstet. Kirchenmusik, Gesangspädagogik und Chorleitung hat er in Wuppertal und Köln auf Bachelor studiert, jetzt wird er in Detmold noch seinen Master machen. Die Nähe zu Paderborn bietet sich da an. „Musik hat mich schon immer begleitet", erinnert sich Patrick Cellnik schon an die Grundschule. „In der Kirche und in der Kirchenmusik war ich sozialisiert." Jugendmessen begleitete er am Piano, als Zwölfjähriger bekam er den ersten Orgel-Unterricht.

Mit 16 Jahren bestand er die C-Ausbildung, die Berechtigung für den nebenberuflichen Dienst als Organist und Chorleiter. Neue Impulse erhielt er beim einjährigen Auslandsaufenthalt in Arizona (USA). Nach dem Abitur studierte Cellnik Kirchenmusik. Beim Weltjugendtag 2017 in Rio de Janeiro lernte Patrick Cellnik, der zu diesem Zeitpunkt Assistent des Kölner Domkapellmeisters war, durch Zufall Gabriele Sichler-Karle und die Mädchenkantorei kennen und nahm aus dieser Momentaufnahme einen sehr positiven Eindruck mit. „Und vom Domkapellmeister aus Köln habe ich die Empfehlung erhalten, uns Patrick Cellnik genau anzuschauen", freut sich Thomas Berning nun auf den Neuen im eingespielten Team der Paderborner Dommusik.

Grundsätzlich übernehme der Remscheider die Position von Sichler-Karle. „Doch mit einem neuen Gesicht im Team können auch bisherige Pläne einmal auf den Prüfstand gestellt werden, sodass bei jedem die starken Seiten herausgeholt werden können." „Wir hatten eine zweistellige Zahl von guten und sehr interessanten Bewerbern. Bis zum Schluss war das Verfahren spannend", so der Domkapellmeister, den das Vorsingen besonders angesprochen hat.

Begeistert von der Vielfalt der Musik

Die Vielfalt der Kirchenmusik begeistere ihn, stellt Patrick Cellnik, dessen Lieblingskomponist Felix Mendelssohn Bartholdy ist, fest. Die Kirchenmusik spreche ihn als Musiker besonders an. „Die große Bandbreite der Musikgeschichte von Gregorial bis zur Moderne bildet ein großes Spektrum ab. Das Geistlich-Christliche verbindet sich im Inhalt und in der Musik. Auf musikalische Weise können wir den Glauben weitergeben. Das geht noch mehr unter die Haut als das gesprochene Wort."

Er wolle Musik nicht nur wiedergeben, sondern transparent machen. Auf das nächste Libori-Fest freut sich Cellnik jetzt schon. Es sei ihm bisher nicht so ganz präsent gewesen, aber nach dem Dokumentationsfilm über das „Paderborner Fest schlechthin" sei er gespannt. „Vor allem sprechen mich meine Freunde immer als erstes gleich auf Libori an."