München/Paderborn/Büren/Soest (nw/ber). Eine falsche 50-Euro-Note, mit der in einer kleinen bayerischen Gemeinde bezahlt wurde, hat zu umfangreichen Falschgeldermittlungen auch im Kreis Paderborn geführt. Es gab mehrere Festnahmen.
Am frühen Mittwochmorgen durchsuchten Falschgeldermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes unter Federführung der Staatsanwaltschaft Landshut zusammen mit Beamten der Kreispolizeibehörden Paderborn und Soest mehrere Wohnungen in Paderborn, Büren und Lippstadt. Unterstützt werden sie dabei von Spezialeinsatzkräften der nordrhein-westfälischen Polizei, wie die Behörden in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.
Mehrere Festnahmen
Bei Durchsuchungsaktion am Mittwoch wurden drei Männer (30, 36 und 40 Jahre) und zwei Frauen (26 und 44 Jahre) in Nordrhein-Westfalen festgenommen. Einige der Festgenommenen stammen aus dem Kreis Paderborn, bestätigte das LKA Bayern auf NW-Anfrage.
Gegen alle Personen bestehen Haftbefehle des Amtsgerichts Landshut wegen Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Geldfälschung und des schweren Bandendiebstahls. Außerdem wurden sechs Wohnungen durchsucht. Dabei wurden die Ermittler auch durch speziell ausgebildete Bargeldspürhunde unterstützt.
Bei den Durchsuchungen konnten ein gefälschter 50-Euro-Schein, eine geringe Menge Rauschgift, Einbruchswerkzeug und mögliches Diebesgut gefunden werden. Außerdem wurden mehrere Handys und Datenträger sichergestellt.
Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich vor allem auf die Herkunft der professionell hergestellten falschen Banknoten und auf die Feststellung weiterer Orte, an denen das Falschgeld ausgegeben wurde.
So fing alles an
Ausgangspunkt dieser Aktion gegen Geldfälscher war eine Information, die die Bundespolizei in Landshut Ende September erhielt. Die Beamten erhielten Kenntnis von einer Verausgabung einer falschen 50-Euro-Note in der kleinen niederbayerischen Gemeinde Mengkofen, Lkr. Dingolfing-Landau. Dort wurde versucht, in einem Geschäft mit dem Falschgeld einzukaufen. Eine aufmerksame Verkäuferin erkannte jedoch den falschen Schein. Die weiteren Ermittlungen wurden von der für Falschgeld zuständigen Falschgeldzentralstelle im Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) durchgeführt.
Schnell ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen einen 23-jährigen Mann, der noch in Landshut am selben Tag festgenommen werden konnte. Dabei hatte der Tatverdächtige noch zwei gefälschte 50-Euro-Noten bei sich. Im Rahmen der weiteren Bearbeitung dieses Falles konnten mehrere Tatverdächtige ermittelt werden, die im dringenden Tatverdacht stehen, zusammen mit dem 23-Jährigen in unterschiedlicher Zusammensetzung in verschiedenen Bundesländern Falschgeld in mindestens fünfstelliger Höhe verausgabt und zahlreiche Diebstähle begangen zu haben. Dies führte dann zu der großen Aktion am Mittwoch.