Krippenspiel auf Abstand: So planen Protestanten in Paderborn Weihnachten

Paderborn. Wer Weihnachten mit einem traditionellen Gottesdienst feiern will, ist zurzeit auf kreative Ideen der Gemeinden angewiesen. Denn volle Kirchenbänke und Menschenmengen auf engem Raum sind tabu. Das Erzbistum und zwei Pastoralverbünde haben schon Pläne in der Schublade. Auch wenn die Planungen noch nicht endgültig sind, da sich die Coronaschutzverordnung in den nächsten Wochen noch ändern kann. An welchen Konzepten feilen die sechs Pfarrbezirke der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Paderborn? Abdinghof-Pfarrbezirk Die Gläubigen im Abdinghof-Pfarrbezirk können an Heiligabend zwischen einer Mischung aus Gottesdiensten in der Kirche und unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz auswählen. Pfarrer Eckhard Düker betont, dass Anmeldungen dafür nötig sind: "Anders lässt sich das an Heiligabend nicht regeln." Zudem sind auch Livestreams geplant, darunter soll auch ein Gottesdienst mit einem Krippenspiel ins Netz übertragen werden. "Wir empfehlen allen, die zu der Risikogruppe gehören, auf den Besuch des Gottesdienstes zu verzichten", so Düker. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag werde der Abdinghof-Pfarrbezirk zwei Gottesdienste anbieten, die ebenfalls übertragen werden sollen. Hier sei voraussichtlich keine Anmeldung erforderlich. Zudem weist Düker darauf hin, dass die Abdinghofkirche an den Weihnachtsfeiertagen dauerhaft geöffnet sei, auch eine Krippe und der Weihnachtsbaum stünden dann bereit. Martin-Luther-Pfarrbezirk Auch im Martin-Luther-Pfarrbezirk laufen Vorbereitungen für einen Freiluft-Gottesdienst an Heiligabend. Laut Pfarrer Thomas Fischer ist er für 15 Uhr geplant, dann soll auch ein kleines Krippenspiel aufgeführt werden. Hier sei eine Voranmeldung der Gläubigen notwendig. Ein weiterer Weihnachtsgottesdienst soll am 24. Dezember um 17 Uhr im Martin-Luther-Gemeindezentrum stattfinden. "Aber das alles findet nur unter der Voraussetzung statt, dass die Coronaregeln nicht verschärft werden", so Fischer. Am ersten Weihnachtsfeiertag soll um 10 Uhr ein Gottesdienst stattfinden, am 26. Dezember finde traditionell kein Gottesdienst im Martin-Luther Pfarrbezirk statt. Markus-Pfarrbezirk Pfarrer Gunnar Grahl sieht den Markus-Pfarrbezirk "breit aufgestellt". An Heiligabend gebe es zusätzliche Gottesdienste, alle sollen eine Anmeldung erfordern. Die Gottesdienste sollen zeitlich kürzer ausfallen, Abstände und Masken gehören laut Grahl wie gewohnt zum Pflichtprogramm. "Das Singen in der Gemeinschaft ist ja leider nicht möglich momentan. Es darf nur eine Person singen", berichtet Grahl. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag werde das übliche Angebot an Gottesdiensten aufrecht erhalten: Im Markus-Pfarrbezirk bedeute das, dass jeweils ein Gottesdienst stattfinden soll. "Die Heiligabendgottesdienste platzen gewöhnlich aus allen Nähten. Das sieht am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag anders aus." Matthäus-Pfarrbezirk Fünf kurze Gottesdienste werden an Heiligabend im Matthäus-Pfarrbezirk angeboten. Sie sollen laut Pfarrer Thomas Walter eine halbe Stunde dauern, darauf folge dann eine halbe Stunde lüften. Derzeit würden die Planungen vorsehen, dass die Kurzgottesdienste am 24. Dezember um 14, 15, 16, 17 und 18 Uhr starten. Dafür seien vorab Anmeldungen nötig. "Ich hoffe auch, dass wir ein Krippenspiel realisieren können. Mit weniger Darstellern und kürzer als sonst", so Walter. Freiluft-Gottesdienste seien nicht geplant. Zudem wolle man einen Gottesdienst im Livestream übertragen. Johannes-Pfarrbezirk "Dieses Jahr ist es gut, wenn man für Weihnachten nicht nur einen Plan A, sondern auch B, C und D parat hat", beschreibt Pfarrerin Daniela Walter die unsichere Planungssituation für die Gemeinden. Im Johannes-Pfarrbezirk werde es darauf hinauslaufen, dass alle Gottesdienste nur mit Anmeldung zu besuchen seien. Man wolle an Heiligabend drei Kurzgottesdienste anbieten und zusätzlich Weihnachtsstationen rund um das Johannes-Gemeindezentrum aufstellen. "Dann können die Familien diese Stationen gemeinsam ablaufen", so Walter. Am ersten Weihnachtsfeiertag werde kein Gottesdienst angeboten, dafür jedoch am zweiten Weihnachtsfeiertag abends. Lukas-Pfarrbezirk Fünf bis sechs Andachten sind Heiligabend laut Pfarrerin Elisabeth Goller im Lukas-Gemeindezentrum geplant. Am ersten Weihnachtsfeiertag soll um 10.30 Uhr ein Gottesdienst im Gemeindezentrum stattfinden, abends um 18 Uhr dann ein weiterer in der katholischen Kirche St. Margaretha in Paderborn-Dahl. Am 26. Dezember findet laut Goller ein Gottesdienst um 10.30 Uhr statt. "Die Organisation der Weihnachtsgottesdienste ist in diesem Jahr eine echte Herausforderung", sagt sie. Eine Anmeldung sei in jedem Fall nötig. Da es kein Krippenspiel geben werde, ist derzeit laut Goller ein Hörspiel-Krippenspiel in der Produktion, das dann über einen Podcast zur Verfügung gestellt wird. Informationen und Links zu den jeweiligen Pfarrbezirken sind unter www.evangelisch-in-paderborn.de abrufbar.

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