Anwohner-Wunsch nach Sperrung des Schlengerbuschs in Paderborn abgelehnt

Paderborn-Elsen. Die Straße Am Schlengerbusch in Elsen sorgt weiter für Diskussionen. Wie bereits im Bezirksausschuss Elsen wurde auch im Bauausschuss des Stadtrats deutlich, dass Anwohner und Stadt Paderborn eine unterschiedliche Sicht auf die künftige Nutzung der Straße haben. Ausgangspunkt für die Debatte ist die &bdquo;grundhafte Erneuerung" im nächsten Jahr, die laut Stadtverwaltung notwendig sei. Doch die von den Anwohnern gewünschte Sperrung wird es nicht geben, weshalb ihre Vertreter die Sitzung frustriert verließen. Daran änderte auch nichts, dass Meinolf Sinne mit einem Schreiben an die Ausschussmitglieder das Anliegen noch einmal ausführlich begründet hatte. Es ist wie bei etlichen Straßen: Die Anwohner monieren den ihrer Meinung nach zu starken Verkehr und fordern eine teilweise Sperrung. Dagegen sieht die Stadt Paderborn die Belastungsgrenze für eine solche Wohnstraße nicht erreicht. Fakt ist jedoch: Es wird zu schnell gefahren - obwohl es eine Spielstraße ist. Wie Margit Hoischen, Leiterin des Paderborner Straßen- und Brückenbauamts, sagte, würden die Autofahrer entsprechende Schilder missachten. Aus diesem Grund soll die Temporeduzierung schon am Straßenbild erkennbar werden. Deshalb gehe mit der Straßenerneuerung eine bauliche Veränderung einher. Offenbar fahren selbst die Anwohner zu schnell Hoischen sagte, dass bei Geschwindigkeitsmessungen auf dem 320 Meter Abschnitt Verwarngelder im unteren und nicht auffälligen Bereich ausgesprochen worden. Die Werte zeigten den Fachleuten aber auch, dass sich offenbar auch die Anwohner nicht an die Geschwindigkeitsvorgaben halten. Der Schlengerbusch ist eine Zufahrtsstraße für das Hallenbad, die Tennisplätze, die Sporthalle, die städtische Kita Nesthausen sowie die Bibliothek Elsen. Weiterhin diene die Straße als Durchgangs- und Zufahrtsstraße zur Gesamtschule Elsen, als Alternativroute zur Hauptstraße (Sanderstraße) und als Abkürzung zur B 64. In den Spitzenstunden seien 150 Fahrzeuge gezählt worden, sagte Hoischen. Dies hochgerechnet seien es bis zu 1.400 am Tag. Bei einer Messung, die von Anwohnern kritisiert wird, weil sie im Jahr 2015 vor Weihnachten stattgefunden habe und nicht repräsentativ sei, wurden 1.216 Fahrzeuge gezählt. Zum Wunsch der Anwohner, den Bereich für den Durchgangsverkehr zu sperren, sagte Hoischen, dass sie eine solche "Unterbrechung der Straße" nicht sähe. Der Schulverkehr müsse toleriert werden. Zudem würden die Busse für die Schwimmverkehre seit Anfang 2020 die Haltestelle an der Nesthauser Straße anfahren - und nicht mehr über den Schlengerbusch. Eine Bürgerversammlung wird es nicht geben Man könne nicht anfangen, alle Straßen mit 1.500 Fahrzeugbewegungen zu sperren, sagte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. Auch der Forderung nach einer Bürgerversammlung erteilte sie eine Absage. Diese ist zwar bei neuen Straßenbaumaßnahmen gesetzlich vorgegeben. Die Schlengerbusch-Planung sei jedoch nicht neu und 2014 das erste Mal im städtischen Haushalt angemeldet worden. Außerdem habe es eine Bürgerbeteiligung in Form von Bürgerbriefen gegeben, wie es zu früher in die Wege geleiteten Vorhaben passe. Davon zeugten die Anregungen der Anwohner, die von den Planern zum Teil auch aufgegriffen worden seien. Warnecke hoffe, dass mit dem Beschluss zur Erneuerung der Straße auch noch möglich sei, sich um Fördermittel des Landes zu bewerben, von der die Anwohner profitierten. Johannes Knaup (LKR) hatte der Verwaltung zuvor Gutsherrenart vorgeworfen, indem dem Wunsch nach der Bürgerversammlung nicht nachgekommen werde. Markus Mertens (CDU) meinte, dass Knaup "sonst ein Korinthenkacker sei" und jetzt rede er den Leuten nach dem Mund. Stefan Schwan (Grüne) sagte, dass er später gerne wissen würde, ob die Maßnahme den gewünschten Erfolg erzielt habe. Bei Nein-Stimmen von Knaup und Hartmut Hüttemann (FBI) wurde die Planung beschlossen.

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