Bilanz: Eine Woche Schwimmen unter Corona-Auflagen

Paderborn. Das Rolandsbad ist am frühen Sonntagnachmittag auffällig leer. Noch trauen sich wenige Paderborner wieder ans Freiluftschwimmen, gerade Jugendliche oder Familien mit Kindern sind selten. Die meisten Besucher sind regelmäßige Schwimmer, viele davon froh, endlich wieder ihre Bahnen ziehen zu dürfen. Die meisten sind entweder im Wasser oder haben es sich mit Abstand zueinander in den Bereichen nahe der Becken bequem gemacht. Es herrscht keine Hektik, auch die Sicherheitsleute und Angestellten des Freibads sind entspannt, sie kennen viele der Gäste. Regelmäßig wird sich gegrüßt oder ein paar Worte werden gewechselt. Nur das eingezäunte Schwimmbecken und die abgesperrten Umkleiden erinnernt daran, dass die Situation eine außergewöhnliche ist. Aufgrund der Corona-Krise wurde die Badesaison in den vergangenen Monaten unterbrochen, auch das Paderborner Rolandsbad musste schließen. Nun ist die erste Woche nach der Wiedereröffnung am Pfingstsonntag zu Ende gegangen. Laut offiziellen Zahlen waren zwischen Montag und Freitag insgesamt 1250 Besucher im Freibad, dazu kommen weitere am Pfingstwochenende. Der Mittwoch war mit 350 Badegästen der besucherstärkste Tag. Diese Einschränkungen gelten innerhalb des Freibads Laut einem Schichtleiter des Rolandsbads hätten die Mitarbeiter mehrere Zäune an den Rändern der Becken angebracht und beschildert, um ein Einbahnstraßensystem zu etablieren. Weiterhin seien die regulären Umkleidekabinen geschlossen und durch zahlreiche kleine Zelte ersetzt worden. Außerdem schließe das Bad täglich zwei Stunden, um das Innere der Anlage zu desinfizieren. &bdquo;Wir reinigen alle Oberflächen, mit denen Besucher in Kontakt kommen können. Zusätzlich zur Chlorung des Wassers wird so das Risiko minimiert", so der Mitarbeiter. Zusätzlich seien mehrere Sicherheitsleute vor Ort, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Dazu zähle unter anderem die Maskenpflicht im Eingangsbereich, der Mindestabstand auf den Liegewiesen und im Wasser sowie die Laufrichtung. Viele Besucher am Pfingstsonntag sind regelmäßige Schwimmer, so wie Kerstin Hembd aus Kassel, die am Wochenende häufig die Paderstadt besucht. Generell freue sie sich, dass die Maßnahmen den Badebetrieb ermöglichen. Einschränken würden sie sie nicht, gerade weil es nicht voll sei. &bdquo;Außerdem gibt es jetzt ein Schnellschwimmerbecken, was ich mir schon seit Jahren gewünscht habe", so Hembd. Jedoch sei sie unsicher, ob die Maßnahmen bei starkem Andrang im Sommer haltbar sind. Problematisch könne es werden, wenn der Betrieb nicht für alle Menschen gleich gewährleistet werden kann, beispielsweise wenn nur Erwachsene, aber keine Kinder oder Jugendliche Zutritt hätten. &bdquo;Das ist dann schon ein moralisches Dilemma." Mitarbeiter des Rolandsbads sind optimistisch Auch Christiane Thöne ist von der Wiedereröffnung erfreut. Die Maßnahmen empfinde sie nicht als einschränkend, da sie notwendig seien, um überhaupt Betrieb zu gewährleisten. Allerdings fürchte sie, es dürfe nicht zu voll werden. Persönlich störend finde sie lediglich die Schließung des Freibads über Mittag, auch wenn sie die Desinfektion für absolut sinnvoll halte. Florian Müller, der regelmäßig mit seiner Frau das Rolandsbad besucht, hält die getroffenen Schritte für ausreichend. &bdquo;Wenn sich jeder an die Regeln hält, kann es ruhig noch voller werden." Jedoch hoffe er, dass die Maßnahmen und ihre Kosten letztendlich nicht die Möglichkeiten des Freibads überstiegen. Der Schichtleiter des Rolandsbads ist optimistisch: &bdquo;Wir haben noch genug Kapazitäten für den Sommerbetrieb."

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