Kreis Paderborn. Ein 21-Jähriger soll drei Anschläge auf fahrende Autos verübt haben, um den Autobauer Daimler um Geld zu erpressen. Die Polizei Dortmund hat den Mann aus Geseke am Mittwochabend festgenommen. Der Mann wird verdächtigt, Betonplatten und Steine auf Autobahnen und Landstraßen geworden zu haben, unter anderem auch in Salzkotten und Hövelhof.
Anschließend soll der Mann eine sechsstellige Summe von dem Autohersteller Daimler gefordert haben, schreibt die Deutsche Presseagentur. Der 21-Jährige sollte wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden.

Sein erster Erpresserbrief war nach einer Tat am 28. April eingegangen. Bei dem nächtlichen Wurf einer Betonplatte auf der A 44 zwischen Erwitte/Anröchte und Geseke war eine 25-jährige Autofahrerin nur durch Zufall nicht verletzt worden, als die Platte in ihr Auto einschlug.
Weitere Taten ereigneten sich in der Nacht zum 4. Mai auf der L 776 bei Salzkotten und in der Nacht zum 5. Mai auf der A 33 bei Hövelhof. In beiden Fällen wurden Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen, allerdings weder Fahrzeuge getroffen noch Menschen verletzt.
"Erpressung von Angang an ernst genommen"
Die Ermittlungsbehörden hätten "die Erpressung von Anfang an ernst genommen und die Ermittlungen im Rahmen eines verdeckten Großeinsatzes geführt", heißt es in der Pressemitteilung der Paderborner Staatsanwaltschaft. Mit einem hohen Personalaufwand fahndete die Polizei im Bereich Ostwestfalen nach dem Täter und hatte dabei besonders Straßenüberführungen als potenzielle weitere Tatorte im Fokus. Eingebunden waren dabei sowohl zivile als auch uniformierte Kräfte sowie unter anderem auch ein Polizeihubschrauber, Diensthunde und Kräfte der Bereitschaftspolizei.
Die Ermittlungen führten schließlich zur Wohnanschrift des Mannes in Geseke. Dieser wurde mit Unterstützung von Spezialeinheiten festgenommen. Bei Eintreffen der Beamten verletzte sich der 21-Jährige selbst. Er wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, wurde jedoch anschließend dem Polizeigewahrsam zugeführt. Ziel der richterlichen Vorführung ist das Erwirken eines Haftbefehls wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchten Mordes.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft - auch zum Motiv und den Hintergründen der Tat - dauern weiterhin an. Geprüft wird auch, ob der 21-Jährige für weitere Erpressungstaten in Betracht kommt. Der Mann ist laut Staatsanwaltschaft bislang polizeilich nicht aufgefallen. Eine besondere Verbindung zum Stuttgarter Autobauer sei nicht bekannt.
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