Paderborn Einzigartig in der Region: Paderborner Ehepaar baut Linsen an

Paderborn. Linsenbratlinge, Linsen-Kekse oder Linsen-Kicherlinge – beim Thema Linsen sind Petra Kaiser und ihr Lebenspartner Arnd Drossel längst auf den Geschmack gekommen. Mit ihrer Linsenmanufaktur beliefert das Paar aus Paderborn unter anderem als Direktvermarkter mehr als 70 Unverpacktläden in Deutschland. Unter anderem gibt es auch einen Catering-Stand. Die Linsen stammen aus Italien und der Türkei und werden bisher über den Biogroßhandel bezogen. Doch jetzt will das Duo Linsen selbst anbauen – auf einem zwei Hektar großen Feld in der Nähe der Marienstatue im Haxtergrund. &bdquo;Linsen sind gesund und lecker. Wir möchten versuchen, sie regional anzubauen, was auch aus Umwelt- und Klimagründen gut ist", erläutert Petra Kaiser. Die Linse sei bezogen auf den Klimawandel eine Frucht der Zukunft. Nach ihrer Recherche ist das Projekt in Nordrhein-Westfalen bisher einzigartig. &bdquo;Wir sind in einem wachsenden Markt und wer auf Fleisch verzichtet, kann mit Linsen den Eiweißbedarf abdecken", so Petra Kaiser, die sich über steigende Umsätze in der Linsenmanufaktur freut. Mitte April mit der Aussaat begonnen Dafür haben sich Kaiser und Drossel Bio-Landwirt Enno Eilers als Kooperationspartner mit ins Boot geholt. Zusammen setzen sie auf dem Acker auf eine Kombination aus Linsen und Getreide (Hafer) sowie Leindotter, einer Ölfrucht. Der Hafer funktioniert dabei als Stützfrucht für die Linsenpflanzen. Bereits Mitte April hat Eilers mit der Aussaat begonnen, zurzeit ist er mit einer kleinen Nachsaat beschäftigt. Dabei spielt ihm der für die Paderborner Hochfläche so typische Kalksteinverwitterungsboden in die Karten. &bdquo;So eine passende Bodengrundlage gibt es sonst nur auf der Schwäbischen Alb", weiß Kaiser. Laut Eilers ist die Linse in Deutschland längst aus dem Anbauprogramm verschwunden. &bdquo;In einer Genbank wurde sie wiederentdeckt", weiß der Landwirt, der auf einem benachbarten Versuchsstück auch eine Aussaat auf höherstehenden Dämmen zur besseren Wasseraufnahme durchführen wird. Linsen sind an karge Verhältnisse gewöhnt Und was brauchen Linsen für ein Wetter? &bdquo;Der Regen kürzlich hat den Pflanzen gut getan. Generell sind Linsen jedoch an karge Verhältnisse gewöhnt und sind sehr widerstandsfähig", sagt Eilers, der in seinem Biobetrieb Milchkühe, Schweine und Geflügel hält und auch Feldfutter anbaut. Nach Einschätzung von Ferdinand Falke, Pflanzenbauberater bei der Landwirtschaftskammer NRW, &bdquo;sollte es für alle Pflanzen nächste oder übernächste Woche einen Landregen geben". Der Berater wird mit Interesse das Pilotprojekt, hinter dem ein durchdachtes Konzept steckt, in den Bereichen Wissen und Pflanzenbau begleiten. &bdquo;Mein Vater ist 92 Jahre alt und weiß noch, dass früher vereinzelt Linsen angebaut wurden", sagt der Niederntudorfer. In seinen 35 Jahren als Berater sei ihm das allerdings noch nicht untergekommen. Für Mitte August peilen alle Beteiligten die erste Ernte der grünen Linsen von den 40 bis 60 Zentimeter hohen Pflanzen an – komplett technisch mit einem Mähdrescher älteren Baujahrs. Auf den Anbau roter Linsen wurde verzichtet, weil es dafür in Deutschland noch keine Schältechnik gibt. Die Zielmarke liegt zwischen 500 Kilogramm und einer Tonne. Anbauphase von fünf bis sechs Jahren Linsen, Hafer und Leindotter werden dann wieder voneinander getrennt. Weil die Linsen eine lange Anbaupause von fünf bis sechs Jahren haben, sollen sie im nächsten Jahr auf anderen Flächen von Landwirt Eilers ausgesät werden. &bdquo;Wir werden das Ganze analysieren und bleiben dran. Es gibt noch 178 Hektar Ackerfläche", so der Landwirt. Über Netzwerke will er Erfahrungswerte miteinander austauschen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Linsenmanufaktur (@linsenmanufaktur) am Apr 29, 2020 um 10:03 PDT Petra Kaiser und Arnd Drossel wollen ihren Linsenanbau mit einem kleinen Gewinnspiel begleiten. Interessierte können auf der Internetseite www.linsenmanufaktur.de und auf Instagram die Frage beantworten, wie viele Kilo Linsen auf zwei Hektar geerntet werden. Einsendeschluss ist der 15. Juli. Zu gewinnen sind hundert Burger im Catering für eine Party.

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