Paderborn. Die Radfahr-Initiative in Paderborn kritisiert die neuen Trennungshilfen an der Kreuzung Fürstenweg/Neuhäuser Straße, die den Radverkehr sicherer machen sollen. Dieter Dubisch, Sprecher der Initiative für Radfahrende in Paderborn, nennt die sogenannten Orcas in einer Pressemitteilung eine Fehlleistung: „Konsequente Durchsetzung von Maßnahmen für die Sicherheit des Radverkehrs sieht anders aus – und von einem angemessenen Umgang mit Initiativen aus der Zivilgesellschaft kann auch keine Rede sein."
Am 15. November 2018 ereignete sich an der Kreuzung Fürstenweg/Neuhäuser Straße ein schwerer Unfall. Eine Radfahrerin befuhr den Fürstenweg geradeaus in Richtung Ferdinandstraße. Sie wurde in der Kreuzung von einem nach rechts abbiegenden Lkw angefahren und schwer verletzt. In der Folge des Unfalls trat die Radfahr-Initiative mit einem konkreten Vorschlag an die Stadt Paderborn heran, die auf erfolgreichen Gestaltungen aus den Niederlanden und deutschen Städten basierten. Hierzu habe die Stadt Paderborn sogar Skizzen und Beispiele erfolgreicher Umsetzungen erhalten. Doch ein ganzes Jahr sei nichts passiert.
"Wie gewollt und nicht gekonnt"
Im November 2019 schließlich sei auf Nachfrage der Initiative mitgeteilt worden, dass eine Realisierung auf Basis eines englischen Produkts, der sogenannten Orcas, nun „kurz bevorstehe". „Das hat unsere Initiative positiv aufgenommen – aber zu früh gefreut", erklärt Dubisch: Wieso sei zwar tatsächlich etwas an der Kreuzung baulich geändert worden, aber so, dass die von der Initiative gemachten Vorschläge gar nicht mehr wiederzuerkennen seien.
Die Orcas sollten eben keine Weiche für Radfahrer darstellen, sondern rechtsabbiegende Kfz und Lkw daran hindern, den Weg von geradeaus fahrenden Radlern tödlich zu beschneiden. Stattdessen werde die Fahrradspur von Kraftfahrzeugen geschnitten und zeige schon jetzt entsprechende Gebrauchsspuren. „Solche Maßnahmen wirken wie gewollt und nicht gekonnt", sagt Dubisch und fragt: „Hat man hier etwa bei der Planung das Ziel ,Sicherheit erhöhen aus dem Auge verloren? Hat man in der Verwaltung vergessen, dass praktisch alle tödliche Radfahrunfälle in Paderborn Abbiegeunfälle waren und sind?"
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