Geöffnet trotz Corona - so arbeiten Optiker in Paderborn

Paderborn. Während der Einzelhandel inzwischen weitgehend geschlossen ist und die Gastronomie nur noch eingeschränkt öffnen darf, gehören Optiker zu den Geschäften, die weiter geöffnet haben. Allerdings gibt es auch für sie Einschränkungen und die Bitte an die Kunden, im Laden Abstand zu wahren. Je länger die Corona-Maßnahmen andauern, desto deutlicher wird es aber auch die wirtschaftliche Grundlage der Optiker treffen. &bdquo;Auf den ersten Blick sieht man uns eher beim Einzelhandel, doch Augenoptiker gehören zu den systemrelevanten Gesundheitsdienstleistungen und Handwerksberufen", erklärt Arnd Ebbeke von Optik am Dom in der Innenstadt. Optiker sind somit von den angeordneten Geschäftsschließungen nicht betroffen. Teile ihres Angebots fallen jedoch vorläufig weg. &bdquo;Die Neuversorgung mit Kontaktlinsen stellen wir vorerst ein", nennt Ebbeke einen Bereich, in dem der Kontakt zum Kundenauge besonders nah ist und selbst bei hoher Hygiene ein Infektionsrisiko birgt. Entsprechende Termine habe man zunächst für die nächsten 14 Tage abgesagt. Ebbeke rät zudem Kunden davon ab, sich beim Bummeln nach einer neuen Sonnenbrille umzusehen. &bdquo;Der Shoppingcharakter würde den anderen verordneten Maßnahmen zuwiderlaufen", begründet der Optikfachmann. Die Notversorgung ist gewährleistet &bdquo;Bestellte Brillen und Kontaktlinsen können natürlich abgeholt werden, zur Not verschicken wir sie auch kostenfrei. Außerdem sind wir für Kunden da, die nach Augen-OPs auf Hilfsmittel angewiesen sind", nennt Ebbeke die weiterhin gegebenen Leistungen. Dazu gehört auch die Brillenreparatur oder der Tausch zerbrochener Gläser als Teil der Notversorgung. In dringenden Fällen ist auch eine Neuvermessung der Sehstärke möglich. &bdquo;Wir verfügen über ein digitales Prüfgerät, das uns erlaubt, den entsprechenden Abstand zum Kunden zu wahren", jedoch wird bei Optik am Dom zuvor im Gespräch geklärt, ob Dringlichkeit besteht. Dazu gehört dann auch, ob sich Kunden in Risikogebieten aufgehalten haben oder Erkältungssymptome haben. &bdquo;Da, wo ein naher Kontakt unvermeidlich ist, etwa beim Anpassen einer Brille, versuchen wir bestmöglich Abstand und die Hygiene einzuhalten." Man werde die Kunden aber auch nicht mit schlecht angepasstem Gestell aus dem Laden lassen. &bdquo;Wir greifen regelmäßig selbst zum Desinfektionsmittel und den Kunden bieten wir das auch an. Nach dem Kundenbesuch werden die Beratungsplätze, Werkzeug und angenommenen Brillen desinfiziert." "März und April kann man überbrücken" Mit Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Corona-Krise ist auch der Inhaber von Optik am Dom skeptisch. &bdquo;Im Kundenverkehr sind wir insgesamt schon fast bei null angelangt", erklärt er. Das Personal hat er deshalb schon reduziert. Wenn normalerweise sechs Mitarbeiter Kunden betreuen, sind jetzt nur drei im Einsatz. Arnd Ebbeke plant in Kürze sogar nur mit zweien. &bdquo;Im Moment lässt sich das noch mit dem Abfeiern von Überstunden und ganz unbürokratisch regeln." Doch wenn die Einschränkungen im öffentlichen Leben lange andauern, dann wird es auch für die Optiker eng. &bdquo;Im Zweifel bleibe dann nur ich als Inhaber im Laden oder öffne nur auf Anmeldung – echter Notbetrieb", so Ebbeke. &bdquo;Den März und April kann man überbrücken", erklärt der Unternehmer, der bereits mit der Paderborner Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Arbeitsagentur in Kontakt steht, um auf Kurzarbeit oder ähnliche Maßnahmen vorbereitet zu sein. &bdquo;Spätestens ab Mai schlägt das Loch in den Umsätzen tief zu Buche." Denn neben Löhnen und Gehältern müssen auch die laufenden Kosten und die Miete beglichen werden. &bdquo;Mit einem zinsgünstigen Kredit kann man zwar flüssig bleiben, aber auch das Geld muss irgendwann zurückgezahlt werden. Doch die fehlenden Einkünfte werden wir nicht bis zum Jahresende wieder einspielen können."

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