Paderborner Squash-Asse holen Gold und Silber

Hamburg/Paderborn. Als Titelverteidiger und Topfavorit war Raphael Kandra bei den 45. Deutschen Einzel-Meisterschaften in Hamburg an den Start gegangen. Und der 29-jährige Weltklasse-Squasher vom Paderborner SC (PSC) sollte dem Druck einmal mehr standhalten. So sicherte sich Kandra am Sonntag in Abwesenheit seines PSC-Kollegen Simon Rösner zum dritten Mal in Folge den Titel. Und auch bei den Damen gab's eine Medaille für die erfolgsverwöhnten Asse aus dem Ahorn-Squash. So holte Franziska Hennes Silber. Raphael Kandra aber stürmte auf dem schmucken Glascourt des Sportwerks Hamburg erneut zum Gold. Auf seinem Weg ins Finale gab die Nummer 30 der Welt gegen Lokalmatador Max Plettenberg, seinen PSC-Vereinskollegen Hendrik Vössing, den Bremer Felix Göbel und gegen den Wormser Nationalspieler Yannik Omlor keinen einzigen Satz ab. Im Schnitt gönnte Kandra seinen Gegner gerade einmal drei Punkte pro Durchgang. Schwerstarbeit im Finale In der Neuauflage des Vorjahres-Endspiels musste der an Position eins gesetzte Paderborner dann aber alles aus sich herausholen, denn Valentin Rapp spielte phasenweise sensationell auf. Der 27-jährige Stuttgarter, der seit dieser Saison für den RC Worms aufschlägt, hatte im Finale 2019 noch 0:3 gegen Kandra verloren, dabei aber im ersten Durchgang dicht vor einem Satzgewinn gestanden. Diesmal schlug Rapp eiskalt zu und sicherte sich den ersten Satz mit 12:10. Kandra wendete das Blatt und gewann die folgenden beiden Durchgänge mit 11:6, 11:8. Satz Nummer vier geriet dann wieder zum Krimi. Beide Spieler boten sich einen packenden Fight, bei dem der Titelverteidiger das bessere Ende für sich hatte. Kandra behielt nach 82 Minuten mit 12:10 die Oberhand und machte damit seinen Hattrick perfekt. "Ich bin sehr glücklich über diese Leistung", bilanzierte der PSC-Akteur und lobte zugleich seinen Finalgegner: "Höchsten Respekt vor Valentin. Er hat eine großartige Vorstellung geboten, einen unglaublichen Kampfgeist gezeigt und mich mit seiner Taktik überrascht." Damit ging der deutsche Meistertitel zum 14. Mal in Folge (!) an einen Spieler vom Paderborner SC, denn von 2007 bis 2017 hatte Simon Rösner triumphiert. Seit drei Jahren verzichtet Deutschlands Nummer eins jedoch auf die Einzel-DM. Hennes verpasst fünften Titel Franziska Hennes ist unterdessen Stammgast bei den Deutschen Meisterschaften. 2013, 2014, 2017 und 2018 hatte die 27-jährige Paderbornerin hierbei Gold geholt. Doch am Sonntag gab es die zweite Finalniederlage in Folge. Während sie 2019 in fünf Sätzen gegen die Duisburgerin Nele Hatschek verloren hatte, musste sich Hennes diesmal im Endspiel der topgesetzten Frankfurterin Saskia Beinhard mit 9:11, 11:9, 3:11 und 3:11 geschlagen geben. "Irgendwie war ich heute ziemlich leer. Ich konnte mein Leistungspotenzial nicht abrufen", urteilte die Vizemeisterin aus Paderborn. Beinhard gelang damit die Revanche fürs Vorjahr, denn damals hatte sie ebenfalls als topgesetzte Spielerin im Halbfinale in vier Sätzen gegen Hennes verloren. Für die 20-jährige Frankfurterin ist es der erste DM-Titel. Mit Annika Wiese war noch eine zweite Paderbornerin in Hamburg am Start. Die 26-Jährige verlor ihr Achtelfinale gegen die am Ende drittplatzierte Duisburgerin Nele Hatschek mit 1:3, hielt sich dann aber in den Platzierungsspielen schadlos und belegte Rang neun. Bei den Herren gab es drei weitere Top-Ten-Plätze für den PSC. Tobias Weggen wurde Siebter. Hendrik Vössing und Cederic Lenz landeten auf den Rängen neun und zehn.

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