Leichtathletik-WM

Paderborner Sprinterin Tatjana Pinto verärgert über Startblock-Kamera

Auch ihre Kollegin Gina Lückenkemper findet es, "unangenehm, in den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen".

Am vorderen Ende der Startblöcke für die Sprints bei der Leichtathletik-WM in Doha sind mehrere Kameras angebracht. | © AFP

Björn Vahle
29.09.2019 | 29.09.2019, 15:05

Doha (SID). Die deutschen Sprint-Asse Gina Lückenkemper (Berlin) und Tatjana Pinto (Paderborn) empfinden die neue Kamera in den Startblöcken bei der Leichtathletik-WM in Doha als "unangenehm" und "sehr fragwürdig". Lückenkemper fragte nach ihrem Vorlauf über 100 Meter: "War an der Entwicklung dieser Kamera eine Frau beteiligt? Ich glaube nicht."

In Doha ist in den Startblöcken erstmals eine Kamera eingebaut, die die Gesichter der Läufer beim Start aufnimmt. Der Leichtathletik-Weltverband hatte die neue Technologie "bahnbrechend" genannt, sie sollte Bilder liefern, "die das Publikum noch nie zuvor gesehen hat", hieß es in der Ankündigung Anfang September. Die Verantwortlichen hätten ein Jahr lang daran gearbeitet.

Die Paderborner Sprinterin Tatjana Pinto bei der WM in Doha. - © Reuters
Die Paderborner Sprinterin Tatjana Pinto bei der WM in Doha. | © Reuters

"In den knappen Sachen über diese Kamera zu steigen um in den Block zu gehen, finde ich sehr unangenehm. Also ich weiß nicht, ob ihr gerne von unten von einer Kamera gefilmt werden wollt", sagte Lückenkemper, die mit 11,29 Sekunden als Vorlaufdritte direkt ins Halbfinale eingezogen ist: "Ich finde diese Kameras nicht ganz so geil."

"Staatlich unterstütztes Upskirting"

Für Pinto, die für den LC Paderborn läuft und die nach ihren 11,19 Sekunden ebenfalls in die nächste Runde einzog, ist es "sehr fragwürdig, die Kamera da zu platzieren." Zwar werden die Bilder beim Einstieg in den Block nicht gesendet, allerdings liegt das Bildmaterial mindestens den Kameraleuten vor. "Du weißt, dass die Kamera da ist. Das ist das Unangenehme daran", sagte Lückenkemper. Am Sonntagabend (20.20 Uhr) kämpfen sie und Pinto um den Einzug ins 100-Meter-Finale.

Im Netz wird die Kamera schon als "staatlich unterstütztes Upskirting" kritisiert:

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Mit Material des SID.