Paderborner benutzen immer öfter das Fahrrad

Paderborn. Immer mehr Leute steigen in Paderborn aufs Rad. Doch noch immer wird mehr als jeder zweite Weg in Paderborn wird mit dem Auto zurückgelegt. Zudem wird der Öffentliche Personennahverkehr recht wenig genutzt. Diese Ergebnisse einer Haushaltsbefragung zur Mobilität stellte Antje Janßen vom Büro LK Argus aus Kassel am Donnerstag im Planungsausschuss des Stadtrats vor. Für die Studie wurden vom 5. bis 14. Juni vergangenen Jahres 10.000 Paderborner Haushalte angeschrieben. Dabei erhielt die Stadt von 1.893 Haushalten mit 4.731 Personen verwertbare Antworten. Dies entspricht 2,8 Prozent aller Paderborner. Bei der letzten vergleichbaren Befragung im Jahr 2013 waren es 3,2 Prozent. Die neuen Ergebnisse fließen ein in das Integrierte Mobilitätskonzept (IMOK), das alle Verkehrsteilnehmer betrachtet und letztlich Ziele der gesamten Verkehrsentwicklung in Paderborn festlegt. 53 Prozent aller Fahrten sind mit dem Auto Die größten Veränderungen zu 2013 gibt es beim Anteil des Radverkehrs, der um 8 auf 23 Prozent zulegte. Doch die Werte sind nicht 1:1 vergleichbar, erfolgte die Vorgängerbefragung im November - und nicht wie die jüngste Erhebung im Juni. "Es könnte aber auch ein Effekt der Radverkehrsförderung sein", sagte Janßen. Gesunken ist der Anteil der Mitfahrer (um 3 auf 8 Prozent), der Autofahrer (um 2 auf 45 Prozent) sowie des ÖPNV (um 3 auf 6 Prozent). Auch diese Abweichungen ließen sich zumindest teilweise mit den unterschiedlichen Witterungsbedingungen erklären, so Janßen. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt in Paderborn mit im Mittel 2,5 Personen über 1,4 Autos und 2,4 Räder. 10 Prozent aller Haushalte hat keinen Pkw und 11 Prozent sind fahrradlos. Ebenfalls 11 Prozent aller befragten Haushalte besitzen ein Pedelec. Für 53 Prozent aller Fahrten wird in Paderborn ins Auto gestiegen (45 Prozent als Fahrer, 8 Prozent als Mitfahrer). Zu den genannten Werten fürs Rad (23 Prozent) und ÖPNV (6 Prozent) kommen die Fußwege (18 Prozent). Am meisten zu Fuß unterwegs sind die Bewohner der Altstadt (30 Prozent), wie es in der Studie heißt. Danach kommen die Kernstadt Ost und West/Nord (etwa 25 Prozent). Das Rad wird bei den Bewohnern der Kernstadt (bis zu 30 Prozent) und Schloß Neuhaus (25 Prozent) überdurchschnittlich oft benutzt. Beim ÖPNV liegt mit einem Wert von 23 Prozent Neuenbeken vor Dahl mit 20 Prozent. Am häufigsten ins Auto gestiegen wird in Benhausen und Elsen (59/58 Prozent). 18 Prozent aller Erwachsenen haben eine Dauerkarte für den ÖPNV Bei dem Wegzweck liegt mit einem Anteil von 26 Prozent die Arbeit vorn. Es folgen der Freizeitbereich (22 Prozent), Einkaufen (16 Prozent), private Erledigungen (14 Prozent), Bereiche Ausbildung/Schule/Hochschule (10 Prozent), Bringen/Holen von Personen (je 7 Prozent) und Dienst- und Geschäftsfahrten (4 Prozent). Vier von fünf Wegen verlaufen in der Paderborner Innenstadt (83 Prozent), 37 Prozent führen nicht einmal über den eigenen Sozialraum hinaus. Bei Fahrten zur Arbeit oder aus beruflichen Gründen sowie zum Holen/Bringen liegt das Auto mit 58 bis 75 Prozent klar vorn. Deutlich Luft nach oben gibt es in Paderborn beim ÖPNV, das wurde im Ausschuss deutlich. Dabei haben 17 Prozent aller Betragten ab 18 Jahre eine Dauerkarte für den ÖPNV und der Weg zur nächsten Bushaltestelle ist im Schnitt nur gut vier Minuten lang. Stellschrauben wie ÖPNV-Preise könnten im künftigen IMOK verändert werden, sagte Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke.

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