Paderborn. Einer reist gerne um die Welt - andere haben in diesem Jahr ihren ersten Fernsehauftritt absolviert. Ein Polizist ist hautnah bei der Bombenentschärfung gewesen, und ein Strafverteidiger hat Einblicke in den sogenannten Foltermord-Prozess gegeben.
Die Buchhandlung Linnemann war zum letzten Mal Schauplatz der Talkreihe „Neues aus der Nachbarschaft". Einmal mehr sorgten die beiden Moderatoren Tobias Fenneker und Karsten Strack vor ausverkauftem Haus im lockeren Plauderton für anregende Gespräche. Für Katharina und Antonius Linnemann gab es als Dankeschön Schokolade und Fotoerinnerungen.
Mit Solarenergie durch Kasachstan
Franz Alsters ist 73-Jahre jung und reist seit über 50 Jahren in der Welt umher. Gerade ist er von einer achtwöchigen Radreise durch Kuba mit seiner Frau nach Paderborn zurückgekehrt. „Ich fühle mich fit, möchte noch etwas von der Welt sehen und meine Kakaobohnen im Herbst waren alle", sagt Alsters und schmunzelt. Als er vor sieben Jahren in Kuba war, seien die „Leute noch hoffnungsfroh gewesen". „Den Menschen geht es zwar wirtschaftlich besser, aber sie leben dort wie in einer Militärdiktatur wie in der Zeit vor der Revolution", berichtet Alsters.
Rund 30 Länder hat der Paderborner, mal mit, mal ohne Familie bereist. 400 Flüge sind auf diese Weise zusammengekommen. Ein halbes Jahr in Neuseeland, drei Monate in Australien, Japan, Marokko oder auch Haiti. „Ich reise nur in Länder, die relativ sicher sind", sagt der 73-Jährige. Haiti sei schon speziell. Man lebe dort besser hinter hohen Mauern und Stacheldraht. Für den Senior Experten Service (SES) war Alsters unter anderem im kasachischen Astana in Sachen Solartechnik unterwegs. Gereist wird immer sparsam, finanziert werden die Trips vom Erspartem. „Wir haben auch schon mal während der Reisen unser Haus an einen amerikanischen Professor vermietet", sagt Alsters.
Kandidatinnen begeistert von Guido Maria Kretschmer
Deutlich anstrengender wurde es für Anika Renyard aus Anreppen und Mirjana Dirks aus Dahl. Denn als Teilnehmerinnen im Vox-Fernsehformat „Shopping Queen" hatten sie ein paar stressige und lange Drehtage in Paderborn und Berlin. Eine Wiederholung kommt deshalb für die beiden jungen Frauen nicht infrage. Immerhin: Die Klamotten durften sie behalten und ein kleines Taschengeld gab es auch noch.
„Und Guido Maria Kretschmer ist keine Diva, hat Autogramme gegeben und sich sehr bemüht", berichtet Mirjana Dirks. Es sei komisch, sich später im Fernsehen zu sehen, sagt sie. Und die Reaktionen? Auf der Straße habe es einige Fotowünsche, überwiegend von Männern, gegeben, sagt das Duo. Böse Kommentare im Internet seien eher von Frauen gekommen. „Insgesamt waren wir eine Super-Gruppe. Wir Mädels waren alle Gewinner", bilanziert Anika.
Der Paderborner Polizeisprecher Ulrich Krawinkel gab Einblicke zur Bombenentschärfung in Paderborn im April. Beispielsweise hatten sich Menschen geweigert, die Sperrzone zu verlassen. Und der Bielefelder Strafverteidiger Detlev Binder berichtete ein wenig über seine unzähligen Kontakte mit dem Angeklagten im Foltermordprozess Wilfried W.
Die Talkreihe wird auch im nächsten Jahr fortgesetzt. Orte und Gäste stehen noch nicht fest.