Gefahr durch Geisterfahrer auf der B1 bei Paderborn

Paderborn. Es ist wohl der Horror für jeden, der in einem Auto sitzt: Auf der Straße kommt einem plötzlich ein Geisterfahrer entgegen. Doch aus diesem Albtraum wird regelmäßig Realität – mit tödlichen Folgen: Allein im vergangenen Jahr wurden bei 190 von Geisterfahrern verursachten Unfällen Menschen verletzt, 22 wurden getötet. Auch in Paderborn kommen solch lebensgefährliche Irrfahrten regelmäßig vor. Die überwiegende Zahl der Vorfälle ereignet sich dabei auf der B1 im Bereich der Anschlussstelle zur A33. Erst am Samstag musste die Polizei einen 76-Jährigen stoppen, der entgegen der Fahrtrichtung von Salzkotten in Richtung Paderborn unterwegs war. Er war im Baustellenbereich der A33 an der Anschlussstelle Paderborn-Zentrum von der Autobahn abgefahren. Offenbar hatte er dabei jedoch die Abfahrt Richtung Salzkotten genutzt und war dann verbotswidrig in Richtung Paderborn &bdquo;abgebogen". Meistens sind es ältere Verkehrsteilnehmer Kein Einzelfall, sondern ein Schwerpunkt: 25 Geisterfahrer wurden der Polizei Paderborn in diesem Jahr bislang gemeldet. 21 von ihnen waren wie der Rentner am Samstag in verkehrter Richtung auf der B1 unterwegs. &bdquo;Das ist schon ein Problem", bestätigte Polizeisprecher Michael Biermann auf Anfrage von nw.de. &bdquo;Meistens sind es ältere Verkehrsteilnehmer, die mit der Situation überfordert sind." Diese Situation, das ist die Baustelle auf der A33. Sie trägt offenbar zur Verwirrung der Autofahrer bei. &bdquo;Die haben nur ein Ziel vor Augen, fahren runter und wundern sich dann, dass da nicht Paderborn auf dem Schild steht", so Biermann. Und dann würden sie leider weiterfahren, aber eben in die falsche Richtung. Eine besondere Häufung in der Dämmerung oder Nacht gebe es allerdings nicht, die Irrfahrten kämen auch tagsüber vor. Aufgrund der hohen Zahl von Geisterfahrern gerade zu Jahresbeginn hat der Landesbetrieb Straßen NRW im Frühjahr nachgebessert. So wurden größere Schilder aufgestellt und Markierungsfähnchen auf der Fahrbahn angebracht. Auf der Autobahn selbst fehlt allerdings nach der Ausfahrttafel mit allen Ortsnamen ein zweites Hinweisschild an der Straßengabelung. Dennoch hatten die Maßnahmen offenbar Erfolg: Bis Mai zählte die Polizei 16 Geisterfahrer, nach den Maßnahmen kamen bis jetzt lediglich nur fünf weitere hinzu. &bdquo;Wir beobachten das", sagt Rainer Schütte, Abteilungsleiter für Betrieb und Verkehr bei Straßen NRW, der auch die Baustelle als ausschlaggebenden Grund sieht. Mögliche weitere Maßnahmen würden im Rahmen der Unfallkommission beraten, an der unter anderem auch Vertreter der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde teilnehmen. Die Polizei gibt Tipps Wer selbst buchstäblich auf die falsche Bahn gerät, dem rät die Polizei, die Ruhe zu bewahren und die Geschwindigkeit zu drosseln. Der richtig fahrende Verkehr sollte mit Lichthupe und Warnblinklicht aufmerksam gemacht werden. Dann sollte man, je nachdem auf welcher Seite man sich befindet, möglichst weit links beziehungsweise rechts am Fahrbahnrand anhalten. Auf keinen Fall solle man rückwärtsfahren, wenden oder die Fahrbahn kreuzen. Danach sollte man sein Fahrzeug vorsichtig verlassen, sich hinter eine Schutzeinrichtung begeben und sofort die Polizei verständigen. Weitere Tipps gibt "Runter vom Gas", die Verkehrssicherheitskampagne des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats:

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