Paderborn

Spielerisches Eintauchen in die digitale Welt im HNF

Zwei neue Ausstellungsbereiche: Familientag lockt am Sonntag so viele Neugierige wie selten ins Heinz-Nixdorf-Computermusem

Das Staunen ist groß: Alexej Solodovnicov schaut sich mit Sohn Paul einen Roboter an. | © Andreas Götte

28.10.2018 | 28.10.2018, 19:00

Paderborn. In der kalten Jahreszeit macht ein gemütlicher Museumsbesuch gleich doppelt so viel Spaß. Das dachten sich am Wochenende auch viele Besucher des Heinz-Nixdorf-Museumsforums (HNF). Angelockt von den beiden neuen Ausstellungsbereichen „Künstliche Intelligenz" und „Robotik" bummelten sie am kostenlosen Familientag durch die verschiedenen Etagen des Museums. Das Museum vermeldete am Sonntagabend, dass insgesamt 4.700 Besucher gezählt wurden. Damit sei dieser Tag „einer der besucherstärksten in der 22-jährigen Geschichte des HNF“ gewesen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Konzentriert bei der Sache: Der Paderborner Thomas Ide mit seinem Sohn Karl am Doodle Tuner. - © Andreas Götte
Konzentriert bei der Sache: Der Paderborner Thomas Ide mit seinem Sohn Karl am Doodle Tuner. | © Andreas Götte

Vor allem die Kinder hatten ihren Spaß, ließen ihrer Neugierde freien Lauf, flogen durch virtuelle Welten, fuhren Rennen gegen eine selbstlernende Carrera-Bahn, bastelten in zwei kreativen Workshops aus einfachen Materialien eigene Roboter oder gingen auf eine Rallye quer durch das Museum. Immer wieder zogen die verschiedenen Roboter mit ihren Anwendungen die Besucher in ihren Bann, darunter war auch der 2,40 Meter große Nox-Robot, der gestern für jeweils 20 Minuten seinen großen Auftritt hatte und das Publikum bespasste. Auch für anschließende Selfies stand der Riese mit seinem 60 Kilogramm schweren Exoss-Skelett zur Verfügung.

Alexej Solodovnikov ist Programmierer von Beruf. Zuhause hat der 32-Jährige zwei Minicomputer programmiert. „Die Qualität vieler Geräte hier ist viel besser", sagt der Familienvater aus Bad Rothenfelde. Der digitalen Welt steht er aufgeschlossen gegenüber. „Bei der virtuellen Assistentin Alexa habe er jedoch aus Datenschutzgründen seine Zweifel. „Ich möchte zuhause schon wissen, welche persönlichen Daten in meiner Cloud sind", so der Moldawier.

Doodle Tuner

Beim aus Japan stammenden Hebocon-Wettkampf schickten Teams ihre selbstgebauten fahrbaren Roboter in den Sumo-Ring, um den jeweiligen Gegner aus dem Feld zu schubsen. Etwas ruhiger ließ es Thomas Ide angehen. Zusammen mit seinem vierjährigen Sohn Karl probierte er einen Doodle Tuner aus. Das Instrument, was gezeichnet wird, hört man über Kopfhörer. „Bei uns ist das digitale Zeitalter kontrolliert angekommen", sagt Ide. Der Umgang mit den neuen Medien sei eine große Herausforderung für Kinder und ihre Eltern, meint der Paderborner. Einen Kühlschrank, der die Milch bestelle, brauche er jedenfalls nicht. „Die kann ich mir noch selber kaufen", so Ide.

In der unteren Etage ging derweil Felipe Figueiredo unter den Augen einiger Schaulustiger auf Tuchfühlung mit dem Roboter Pepper. „Mein Sohn hat großes Interesse an der digitalen Welt", sagt seine Mutter Joselita. Und das schien gestern bei vielen anderen Kindern und Jugendlichen auch der Fall gewesen zu sein. Sie waren fast an jeder Station ganz vorne und sehr aktiv zu finden, während ihre Eltern zumeist staunend zuschauten.