Paderborn

Lauer Fußball-Abend mit WDR-Moderatoren

Unterhaltung: Sven Pistor gastiert mit seiner "Fußballschule" in Elsen. Ihm zur Seite stehen die Reporter Burkhard Hupe und Armin Lehmann

Radiomänner auf der Bühne: Sven Pistor (Mitte) begrüßt im Bürgerhaus mit großer Geste seine Kollegen Burkhard Hupe (r.) und Armin Lehmann. | © Dietmar Gröbing

Dietmar Gröbing
09.01.2018 | 09.01.2018, 21:00

Paderborn-Elsen. Fußball als Unterrichtsfach. An normalen Schulen eine Ausnahme, bei Sven Pistor die Regel. Grund ist "Pistors Fußballschule", mit der der Hörfunkmoderator seit einiger Zeit durch die Lande tingelt. Am Montag machten Sven Pistor und sein Team Station im Elsener Bürgerhaus.

Das war mit 500 Insassen gut gefüllt, denn die auftretenden Herren besitzen einen erhöhten Bekanntheitsgrad. Zumindest, wenn man Fußballfan ist und am Wochenende die WDR 2-Sendung "Liga live" verfolgt. Dann hört sie der Anhänger des runden Leders regelmäßig: Die Stimmen von Sven Pistor, Armin Lehmann und Burkhard Hupe. Ausgewiesene Fachmänner sind die Herren. Und gleichsam so etwas wie Radiostars. Doch was im Hörfunk klappt, muss auf einer Bühne noch lange nicht funktionieren. Was sich zu Wochenbeginn eindrucksvoll feststellen ließ.

Der Versuch, unsichtbare Dienstleister zu sichtbaren Bühnenstars zu transferieren, misslang fast durchgängig. Ganz einfach, weil das Medium Radio eines der letzten Geheimnisse der Gegenwart markiert. Hier kommt es nicht auf das Sehen, sondern auf das (Zu-)Hören, auf Stimmakrobatik, Einfühlungsvermögen und vor allem auf Fantasie an.

"Pistors Fußballschule" hat mit all dem nichts am Hut. Hier gibt es keine Geheimnisse, alles ist visuell, alles ist offensichtlich, alles liegt auf der Hand, alles ist schnödes Entertainment rund um die wichtigste Nebensache der Welt. Die hat sich im Bühnenformat ihrer Zielgruppe gänzlich entledigt, denn ausgerichtet ist das Ganze "auf Fußball-Freaks, Nostalgiker und Voll-Amateure", wie Sven Pistor sagt. Eine Show für alle. Und eine Show, die es allen recht machen will. Was erwartungsgemäß zum Scheitern verurteilt ist.

Versucht haben sie es trotzdem, die Herren Pistor, Lehmann und Hupe. Wobei letzterer für den geschichtlichen Teil der Veranstaltung zuständig war.

"In 80 Jahren um die Welt" hieß die Rubrik, in der Hupe unter anderem die Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay Revue passieren ließ. Historische Erkenntnis: "Damals waren die Fußbälle noch handgenäht und so wertvoll wie Punkte für den 1. FC Köln."

Immer drauf auf die Verlierer. Dachte sich auch Sven Pistor und bashte im ersten Anlauf die Nicht-WM-Fahrer aus den Niederlanden. Die zweite verbale Ohrfeige traf die "Daheimbleiber" aus Italien. Was Pistor besonders freute, ist der gebürtige Kölner doch Halbschwede und daher den Skandinaviern besonders dankbar für ihren Play-off-Sieg gegen die Italiener.

Kaum positiver blieb Armin Lehmann. Zwar erinnerte sich Lehmann im Zusammenhang mit der WM 2006 in Deutschland vor allem an das "durchgängig tolle Wetter". Doch davor und danach war es deutlich weniger sonnig. So seien die Vuvuzelas in Südafrika (2010) "der Schrecken jedes Reporters" gewesen. Ähnliche Erfahrungen machte Armin Lehmann zudem mit den Nahrungsmitteln in Japan und Südkorea: "Anno 2002 ist das Essen meiner Stimme nicht bekommen."