Kreis Paderborn

Auf der Alten Schanze wird ein neuer Kreisbauhof errichtet

Die drei bisher betriebenen Kreisbauhöfe in Klausheide, Lichtenau und Harth-Ringelstein sind zum Teil in einem schlechten baulichen Zustand

Aus der Vogelperspektive: Der neue Kreisbauhof soll auf dem Gelände der Deponie "Alte Schanze" errichtet werden. Die Anlage zwischen Paderborn und Salzkotten ist nach Ansicht der Planer verkehrstechnisch sehr gut angebunden. | © A.V.E.

15.12.2017 | 15.12.2017, 12:14

Kreis Paderborn. Sollte der Kreistag am nächsten Montag zustimmen, wird der A.V.E. Eigenbetrieb des Kreises Paderborn voraussichtlich im Jahr 2019 einen zentralen Kreisbauhof auf dem im Eigentum befindlichen Gelände "Alte Schanze" errichten. Das Votum dafür fiel im Betriebsausschuss am Mittwochabend einstimmig aus.

Die drei bisher betriebenen Kreisbauhöfe in Klausheide, Lichtenau und Harth-Ringelstein stammen aus den 50er- und 60er-Jahren und sind zum Teil in einem schlechten baulichen Zustand. Auch ihre Energiebilanz ist schlecht. Zudem entsprechen die Bauhöfe laut Betriebsleiter Martin Hübner nicht mehr den Arbeitsschutzbestimmungen. Es fehlt auch unter anderem an einer Trennung nach Geschlechtern bei Toilettenanlagen und Sozialräumen.

Keine Probleme mit Lärmbelästigung

Ein weiteres Manko: Die drei Bauhöfe sind flächenmäßig zu klein, so dass etliche Maschinen im Winter im Freien gelagert werden müssen. Die Grundstücke sollen nach der Errichtung des neuen Kreisbauhofes verkauft werden. Die Fläche an der "Alten Schanze" hat laut Hübner mehrere Vorteile. Sie befindet sich bereits im Eigentum des Kreises, ist zentral gelegen, besitzt entsprechend eine gute Verkehrsanbindung und es gibt dort Synergieeffekte zwischen Deponiebetrieb und Kreisstraßenbau in Bezug auf Infrastruktur, Nutzung von Maschinen und Anbindung an das Nahwärmenetz der Deponie und die Stromversorgung der beiden Windenergieanlagen der A.V.E. GmbH. Auch seien dort keine Probleme mit Lärmbelästigungen zu erwarten. Die Zuwegung soll über eine eigene Zufahrtsstraße erfolgen. Auch an eine Photovoltaikanlage ist gedacht. In dem Gebiet soll es auch nach dem Bau keine privaten Gewerbeansiedlungen geben.

Die zuständige Abfallbehörde habe laut Martin Hübner den Plänen bereits zugestimmt. Von der Bezirksplanungsbehörde liege eine mündliche Zusage vor.

Die Stadt Paderborn befürwortet ebenfalls die Maßnahme, muss dafür den Flächennutzungsplan ändern und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen.

Kreis mietet die Anlage für 30 Jahre

Der Eigenbetrieb soll den zentralen Bauhof planen und errichten und ihn anschließend für 30 Jahre an den Kreis Paderborn zu marktüblichen Konditionen vermieten. Die Planung und der Bau des Bauhofes sowie die langfristige Vermietung an den Kreis Paderborn soll eine zukunftssichere Stabilisierung zur Rücklage darstellen.

Die Gesamtkosten werden auf 6,5 bis 7,5 Millionen Euro geschätzt. Der Einsatz von Fördergeldern wird noch geprüft. Für die ersten Planungsschritte hat der Betriebsausschuss im Wirtschaftsplan 2018 für eine Einstellung von Mitteln in Höhe von 250.000 Euro gestimmt. In den beiden darauffolgenden Jahren werden zudem Investitionsmittel von geschätzten sieben Millionen Euro vorgesehen.