Paderborn

Jecken der Heimatbühne Paderborn starten durch

An zwei Abenden erweist sich die Paderstadt als närrische Hochburg

Eine Partnerschaft fürs Leben: Der Sänger der Landeier und sein aufblasbares Maskottchen. Die Stimmungsband aus Harsewinkel bot Agrarpop aus der Schunkelabteilung. | © Dietmar Gröbing

Dietmar Gröbing
20.02.2017 | 20.02.2017, 06:30

Paderborn. Der Karneval ist im Zentrum der Paderstadt angekommen. Bester Beweis war die Doppelveranstaltung "Närrische Paderstadt", die zwei Abende ausfüllte. Auf die freitägliche Prunksitzung folgte 24 Stunden später eine Partynacht. Beide Events gingen in der Paderhalle vonstatten, wo sich die Besucher an einigen Neuheiten erfreuen durften.

So wurde der Gast bereits beim Betreten des Foyers themengerecht begrüßt. Und zwar von Vertretern der "Brasil Exotik Show". Mit den bunt kostümierten Akteuren schwappte ein Stück südamerikanische Leichtigkeit in den ostwestfälischen Eventtempel. Dessen Besucher durften sich im großen Saal an "barrierefreier" Unterhaltung laben, denn die höhenspezifische Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum wurde kategorisch aufgehoben. Das führte dazu, dass sich Künstlerschaft und Publikum "auf Augenhöhe" begegneten, wie der Vorsitzende der Heimatbühne, Peter Naunheim, bemerkte.

Natürlich auch bei der anstehenden Prämierung. Der "Orden ohne Namen für einen guten Namen" wechselte am Freitag den Besitzer. Vorjahrespreisträger Dieter Honvervogt reichte das Glanzstück an Monsignore Peter Schallenberg weiter. Der katholische Kirchenvertreter nahm den Orden nach einer standesgemäßen Laudatio durch seinen Amtsvorgänger in Empfang.

Bester Stimmung: Peter Naunheim (l.) und Ordensträger Monsignore Peter Schallenberg. - © Dietmar Gröbing
Bester Stimmung: Peter Naunheim (l.) und Ordensträger Monsignore Peter Schallenberg. | © Dietmar Gröbing

Neben dem gesprochenen kam das gesungene Wort zu seinem Recht. Die nach ihrem letztjährigen Auftritt gefeierte Mundartgruppe "Börnsch" gab sich erneut die Ehre. Abermals erklangen Lieder aus der Heimat, abermals im "Paderbörnschen" Slang. Das ließ das ostwestfälischen Herz höher schlagen und machte ein bisschen stolz, im Schatten des Doms geboren zu sein. Oder war es der Abdinghof?

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"Närrische Paderstadt" der Heimatbühne bietet viel Lokalkolorit
Eine Kiste voller Witze: Hausmeister Bolle hat sein Werkzeug dabei. - © Dietmar Gröbing
Eine Kiste voller Witze: Hausmeister Bolle hat sein Werkzeug dabei. | © Dietmar Gröbing

Keine geografischen Fragen warfen die "Landeier" auf. Ihre Herkunft liegt im ruralen Westfalen. Und weil der mentale Graben zwischen Stadt und Land nach wie vor ein gewaltiger ist, vielen die Unachtsamen kopfüber hinein. Das wurde von der Stimmungsband aus Harsewinkel nach allen Regeln der Kunst besungen. Resultat: Agrarpop aus der Schunkelabteilung.

Als veritabler Comedian entpuppte sich Hausmeister Bolle. Seiner Berufung gemäß, kontrollierte der Mann mit dem graublauen Kittel den Paderborner Hausbetrieb auf seine Funktionstüchtigkeit hin. Und weil das "schlicht und ergreifen" begeisternd ausfiel, trat im Anschluss die gleichnamige Gruppe um Wulf Dominikus auf. Laura und Drüta schlossen sich auf pointierte Weise an. Was wiederum Monika Badtke alias Änne aus Dröplingsen in die Bütt zitierte.

Neben der komödiantischen Sektion, gab es optische Bewegungshighlights zu genießen. So machte das Showballett der Heimatbühne per Gardetanz Werbung in eigener Sache. Da wollte die "Young Generation" aus Steinhorst nicht nachstehen und bat zum "Herzschlagfinale". Die junge Generation wurde ebenso durch das Kükenballett und seinen Pokemontanz repräsentiert. Solomariechen Lynn Wölfer reihte sich nahtlos ein.

Musikalische Abfederung erhielt das fünfstündige Showprogramm durch die Partyband D-Lite, den Bundesschützen Musikkorps Elsen (Leitung: Andreas Münster) sowie die Drum Band des Heidemusikzugs (Leitung: Robert Wasmuth).