Mitmachhandwerk für Kinder lockt ins Kloster Dalheim

Lichtenau-Dalheim. In einem Kloster wird nicht nur gebetet, sondern auch handfest gearbeitet. So war es auch bei den Augustiner-Chorherren, die sich in Dalheim im 15. Jahrhundert ansiedelten. Inzwischen ist das Kloster Dalheim ein Museum und erzählt von den Traditionen. Am Familientag konnten die kleinen und großen Besucher unterschiedliche Gewerke, wie zum Beispiel Mühle, Schmiede, Stellmacher oder Weberei besichtigen und dabei Handwerksvorführungen beiwohnen. Von der Bäckerei bis zur Weberei: Mehr als zehn traditionelle Gewerke historischer Handwerkskunst wurden den kleinen und großen Besuchern des achten Familientags auf dem 7,5 Hektar großen Klostergelände erlebbar gemacht. An zwölf Stationen gab es Kinder-Mitmachaktionen, für die vorab ein Obolus von 7 Euro bezahlt werden musste. &bdquo;Wir bauen hier ein Fachwerkhaus auf“, sagt Hilla Burges aus Schloss Holte-Stukenbrock strahlend und schlägt dabei eifrig einen Holznagel ins Gebälk. Mit einigen anderen Kindern unterstützt die zehnjährige Marcus Schürmann und Alexander Brehm in der Zimmerei. Sie suchen und bringen ihnen voller Eifer die passenden Balken, reichen Holznägel oder schlagen diese direkt mit ein. Steht das Haus, darf das Richtfest natürlich nicht fehlen. Kleines Kunstwerk zum Verspeisen Begeistert sind auch die vierjährige Hannah und ihre Schwester Sarah (7) aus Marienloh, die mit ihren Eltern Stefanie und Holger Mense das erste Mal beim Familientag im Kloster mit dabei sind und eben noch vor der Brauerei ihre selbst hergestellten Limonadenflaschen mit bestempelten Karten versehen. &bdquo;Pfefferminze schmeckt mir eigentlich nicht so gut“, verrät die siebenjährige Sarah und erklärt, wie sie die Limonade gemacht hat: &bdquo;Zuerst wird mit einem Trichter Mineralwasser in eine Flasche abgefüllt und dann haben wir Minzblätter dazu getan.“ Vater Holger erklärt mit einem Augenzwinkern: &bdquo;Weil es ein bisschen nach Zahnpasta schmeckt.“ Hoch konzentriert werden gleich nebenan in der Bäckerei Zuckerbrezeln hergestellt. &bdquo;Brezel aus süßem Teig schlingen“ heißt es im Programm genau. Die Kinder nehmen sich einen Teigrohling, rollen diesen aus und formen daraus nach Angabe von Lisa Zacharias von der gleichnamigen Bäckerei eine Brezel. Dann kommt noch Zucker drüber – und wenn sie fertig gebacken ist, darf das kleine Kunstwerk mitgenommen und verspeist werden. Holzparcours und Waldmemory Minea (6) und ihr Bruder Leander (10) sind mit ihren Eltern aus Enger hergekommen. Sie bringen ihre fertig geformte Brezel zum Backautomaten. Jetzt heißt es warten – obwohl so ein kleiner Snack jetzt ganz guttun würde. Denn sie waren eben schon fleißig und haben in der Gärtnerei Saatkugeln geformt. Ihre Mutter Anja Schütte erzählt, dass sie immer gerne zum Familientag ins Kloster Dahlheim kommen, wenn es passt. &bdquo;Den Waldlehrpfad“, wie sie den Wald- und Holzparcours zum Erkunden bei der Försterei nennt, &bdquo;fanden wir alle richtig toll und besonders gut gefallen hat uns dabei das Waldmemory.“ Basteln stand bei den Kindern sehr hoch im Kurs: Vor der Schmiede bogen der zwölfjährige Tristan Wiedenbeck und seine siebenjährige Schwester Hannah aus Winterberg Pflanzenstecker aus Aludraht. &bdquo;Man muss erst einmal die ersten beiden Rundungen auf dem Formbrett hinkriegen“, beantwortet Tristan die Frage, ob es schwierig sei. &bdquo;Dann geht es eigentlich.“ Die Geschwister sind mit ihrer Mutter und den Großeltern aus Winterberg hergekommen. Selbst hergestellten Dinge können mitgenommen werden Vor der Stellmacherei kleben die Schwestern Malaika (8) und Lucy (6) Bauer aus Paderborn konzentriert ausgeschnittene Filzteile auf eine Holzscheibe und malen Augen und Nase darauf. Fertig sind ihre Rehkitze und sie zeigen sie voller Stolz. &bdquo;Ein rundes Tischbein soll es werden“, erklärt Alexander Wilhelm aus Paderborn bei der Drechslerei. Die Kinder versuchen sich daran – beim achtjährigen Jonas klappt es schon ganz gut, seiner vierjährigen Schwester Lena hilft Mutter Olga dabei. Regelmäßige Kutschfahrten über das Klostergelände und den Ort rundeten das Familienerlebnis ab. Für das leibliche Wohl war durch &bdquo;Gutes aus der Klosterküche“ gesorgt, die musikalische Unterhaltung kam von der Band Feinblech. Und dank des guten Wetters musste seitens des Veranstalters zum Glück nicht auf die vorbereitete Regenvariante zurückgegriffen werden. Zum achten Mal machte der Mitmachfamilientag altes Handwerk und das Klosterleben lebendig und wurde wieder einmal begeistert angenommen. Alle selbst hergestellten Dinge, etwa vom Korbflechten, Brezel backen, Stofftaschen bedrucken oder Kordel drehen, durften mit nach Hause genommen werden. Und wer keine Lust zum Basteln hatte, konnte sich beim Bewegungsparcours austoben oder den Lämmern mit ihrem Mutterschaf bei Schäfer Georg Münstermann zuschauen.

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