Karneval in der Schützenhalle

Neustart der Lichtenauer Spielschar unter Volldampf

Beim Galaabend in Lichtenau stehen die tänzerischen Vorführungen im Mittelpunkt. Bei den Büttenreden gibt es aber auch so manche Spitze gegen die Politik.

Sister Act in Lichtenau: Akteure und Trainerin Sophie Gollers (pinkes Shirt) zeigten sich beseelt vom Tanz. | © Franziska Fritz-Glahn

13.02.2023 | 13.02.2023, 12:36

Lichtenau. Wie vieler Orts wagten sich auch die Narren der Spielschar Lichtenau nach der zweijährigen Zwangspause wieder auf die karnevalistische Bühne und präsentierten in der voll besetzen Schützenhalle ihren 69. Galaabend. Das dreistündige Programm, unter der Leitung des Sitzungspräsidenten Jannik Sievers, startete mit der Chronik, präsentiert von Patrick Berlag, Anna Stiene und David Glahn.

Wie es sich für einen karnevalistischen Rückblick gehört, fehlte darin nicht die ein oder andere Spitze, so wurden neben Anekdoten aus dem Vereinsleben auch die doppelte Ampelregelung an der B68, die Kostensteigerung beim Bau des Klimacampus und der Ausfall des Klostermannmarktes gekonnt in Reimform aufs Korn genommen.

In die Bütt stieg auch Urgestein Christian Pittig, der souverän locker mit Wortverwechslungen spielte. Neben Pittig, der mit Livegesang den Jecken einheizte, präsentierten Felix Rehermann, Leandro Leifeld, Jan-Erik Hanitz, Pascal Klinke und Jan-Niklas Bentfeld eine Performance der besonderen Art. Per Plastikschlauch brachten sie eine Art Harmonium zum musikalischen Tuten und begeisterten die fantasievoll verkleidete Narrenschar.

Zug ohne Bremse rast durch Lichtenau

Rhythmisch zeigte sich auch der Elferrat, der mit minimalistisch tänzerischem Aufwand große Wirkung erzielte und das Publikum mitnahm in den „Zug ohne Bremse“. Der Neustart der Spielschar war auch gekennzeichnet durch einen Generationenwechsel. Viele Akteure gaben ihr Debüt. So waren unter anderem Moritz und Philipp Rasche, Tom Behler, Lars Henke, Henry Grote, Mark-Hendrik Bentfeld, Marlon Arendt, Leon von Rüden und Hendrik Wiemers nicht nur bei Tänzen dabei, sondern stellten mit „Der Schuh des Manitu“ auch einen eigenen Sketch auf die Beine.

Großes Musical in Lichtenau. Moulin Rouge verbindet alte Hasen und Nachwuchs in einem Tanz. - © Franziska Fritz-Glahn
Großes Musical in Lichtenau. Moulin Rouge verbindet alte Hasen und Nachwuchs in einem Tanz. | © Franziska Fritz-Glahn

Auch bei den Tänzen setzte die Spielschar auf die Mischung von Jung und Alt. So verwandelte sich die Bühne unter der Leitung von Sophia Gollers mit insgesamt 21 Tänzern und Tänzerinnen in den Film „Sister Act“ und ebenso eindrucksvoll zauberten Nicole Freitag und Nadine Pittig das Musical „Moulin Rouge“ mit 18 alten Hasen und Nachwuchstänzerinnen und -tänzern auf die Bühne.

Den krönenden Abschluss bildeten die beiden Garanten des Galaabends, die Garde und das Männerballett. Schmissig exakt formierten die Damen der Garde einen anspruchsvollen Tanz, den die sechs rot-weißen Funken lächelnd leicht aussehen ließen. Einstudiert wurde der Tanz von Sophia Gollers.

Kreativ, wagemutig und tänzerisch top – das Männerballett der Spielschar im Superbowl-Fieber begeistert. - © Franziska Fritz-Glahn
Kreativ, wagemutig und tänzerisch top – das Männerballett der Spielschar im Superbowl-Fieber begeistert. | © Franziska Fritz-Glahn

Das Männerballett, unter der Leitung von Lena Garrell und Annika Bunse, tanzte am Superbowl-Wochenende eben jenen Superbowl. Kraftvoll stellten sich die Herren in zwei Teams samt Cheerleader auf die in ein Stadion umfunktionierte Bühne und zündeten zum Abschluss des Abends ein Feuerwerk der Kreativität und tänzerischen Leistung ab.

Der Neustart der Spielschar wurde am Sonntagnachmittag mit dem Kinderkarneval unter der Leitung des Sitzungspräsidenten Carl Wiegand fortgesetzt. Unter dem Motto von Kindern für Kinder zeigten die jungen Akteure, dass sie mit Sketchen und Tänzen den Großen in nichts nachstanden.