Kreis Paderborn

Drei Greifvögel im Kreis Paderborn vergiftet - waren es Wilderer?

Die zu den streng geschützten Tieren gehörenden Vögel wurden mit einem verbotenen Pflanzenschutzmittel getötet. Spaziergänger sollten jetzt besonders achtsam sein.

Zwei der getöten Vögel waren Rotmilane. | © Themenbild: Pixabay

16.02.2022 | 16.02.2022, 12:08

Kreis Paderborn. Jetzt ist es amtlich: Drei Greifvögel, die im vergangenen Jahr tot aufgefunden wurden, sind vergiftet worden. Wie der Kreis Paderborn mitteilt, hätten die Ergebnisse der labortechnischen Untersuchungen dies bestätigt. Es handelt sich bei den getöteten Vögeln um zwei Rotmilane und einen Mäusebussard, die in der Region Lichtenau beziehungsweise Fürstenberg gefunden wurden.

„Beide Vogelarten gehörten zu den streng geschützten Tieren: Es ist verboten ihnen nachzustellen, sie zu verletzen oder zu töten. Wir werden daher jeden Vorfall dieser Art der Staatsanwaltschaft melden“, betont Klaus Kasmann, Leiter des Amtes für Umwelt, Natur und Klimaschutzes des Kreises Paderborn. Auch über die Vergiftung dieser drei Vögel sei die Staatsanwaltschaft Paderborn bereits informiert worden.

Laut Laborbefund wurde bei den gefundenen Greifvögeln eine Vergiftung mit dem Pflanzenschutzmittel Carbofuran festgestellt, heißt es in der Mitteilung des Kreises. Von diesem Pestizid, das hierzulande verboten ist, sei bekannt, dass es häufig von Wilderern zur Präparierung von Fleischstücken genutzt wird. Diese würden dann als Köder für aasfressende Greifvögel ausgelegt.

Worauf Spaziergänger jetzt achten sollten

Einige Greifvogelarten überwintern in Deutschland, andere verbringen die Wintermonate in südlichen Gefilden. Diese Zugvögel kehren nun in ihr Sommerquartier zurück. Daher bittet das Kreisumweltamt darum, nun besonders achtsam zu sein und den Fund toter Greifvögel zu melden. „Auch bitten wir Spaziergänger uns zu melden, wenn sie ausliegende Fleischköder bemerken. Sind diese vergiftet, können sie nicht nur für Greifvögel, sondern auch für Hunde und Katzen gefährlich sein“, so Kasmann.

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Bürgerinnen und Bürger können solche Funde an Werner Sonnabend vom Kreisumweltamt, Fachbereich Artenschutz, melden unter Tel. (05251) 308 66 52.