Ärger um Lichtenaus ungeliebten Ampeltest

Lichtenau. Seit drei Wochen ist alles neu in Lichtenau. Zumindest für Autofahrer im Zentrum der Energiestadt und für manche Anwohner. Die seit Jahren erwartete Testampel ist in Betrieb gegangen, um die Kreuzung der B 68 (Lange Straße) mit Husener Straße (Richtung Dalheim) und Driburger Straße (Richtung Realschule) zu entlasten. Vor Ort zeigt sich nun aber: Das Provisorium macht weder Bürger noch die Stadtverwaltung froh. Anstatt für mehr Freiräume zu sorgen, sei die Kreuzung nun regelmäßig verstopft, wenn die Ampel auf Rot springt, heißt es im Gespräch mit Anwohnern. Eine Besserung der Lage sei nicht eingetreten. Doch der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW hat der Stadt mittlerweile Entgegenkommen signalisiert.Die bisherige Ampel vor der Einmündung der Husener Straße (von Paderborn aus gesehen) ist aktuell abgeschaltet. Statt dessen wurde dort ein Schild &bdquo;Bei Rot hier halten" angebracht. &bdquo;Das übersieht aber fast jeder und bei Rot gibt es dann Stau auf der Kreuzung", sagt Anwohnerin Ulrike Steinhagen. Die Testampel steht fast direkt vor ihrer Haustür – zwischen den Eingängen von Sparkasse und Bäckerei Voss. &bdquo;Hier steht sie total falsch, denn Senioren und Schüler brauchen den Fußgängerüberweg an der bisherigen Stelle, wo auch die Bushaltestelle ist." Steinhagen und ihr Mann ärgern sich darüber, dass die Anwohner wegen der Aufstellung der Ampel nicht gefragt worden sind. Ebenfalls unzufrieden mit der Test-Anlage sind Ladenbesitzerin Iris Küting-Sander und Anwohnerin Sophia Brand. Küting-Sander erinnert daran, dass eigentlich zu einer neuen Ampel auch an der bisherigen Stelle ein so genanntes Vorsignal hätte geschaltet werden sollen. Beide Anlagen hätten dann gleichzeitig Rot gezeigt, um den Kreuzungsbereich für den Verkehr aus Driburger und Husener Straße freizuhalten. Besonders an der Husener Straße haben Verkehrszählungen morgens und abends hohe Frequenzen ergeben. &bdquo;Mit der jetzigen Lösung ist es aber schlimmer als zuvor", sagt Ulrike Steinhagen. Sie befürwortet Ampeln an den einmündenden Straßen zur B 68. Resultat der jetzigen Lösung sei, dass Ortskundige Umleitungsstrecken wie die durch die Glockenstraße nähmen. Dort wohnt Sophie Brand mit ihrer Familie. Sie sagt: &bdquo;Es ist schlimm, wieviel Verkehr sich jetzt durch unsere kleine Straße quetscht." Die Stadt finanziert die Testphase Die Situation sei besonders für Bewohner von des Seniorenheims Floerkens Hof und für die Schülerinnen und Schüler gefährlich, sagt das Ehepaar Steinhagen. Ihnen allen fehle der bewährte Fußgängerüberweg. Zudem gingen Parkplätze verloren, wenn aus der Testampel ein Dauerzustand würde. Um eine gemeinsame Lösung mit der Stadt zu erreichen, denken Anlieger über eine Unterschriftenaktion nach. Den Ärger verstehen kann schon jetzt Bürgermeisterin Ute Dülfer (parteilos). Sie erläutert, dass es Straßen NRW gewesen sei, die keine zweite Ampel als Vorsignal gewollt hätten und stattdessen auf die eine Ampel setzten. Sie sagt, wäre es nach dem Landesbetrieb gegangen, hätte es keine Testampel, sondern direkt ein fest installiertes Modell gegeben. &bdquo;Den fünfstelligen Betrag für die Testphase bis Ende Januar zahlt die Stadt", betont Dülfer. Beschwerden über die Testampel und eigene Erfahrungen haben laut Dülfer bereits neue Gespräche mit Straßen NRW und dem Verkehrsplanungsbüro Bondzio und Weiser (Brilon) in Schwung gebracht. Dabei geht es der Bürgermeisterin aber nicht unbedingt darum, den Standort der Testampel einzukassieren. Sie sagt: &bdquo;Hier in der Stadtmitte konzentrieren sich Geschäfte, Banken, Bäcker und Stadtverwaltung. Der Fußgängerüberweg wird gut genutzt." Ihr sei aber auch bewusst, dass der andere Übergang derzeit vermisst werde. Auch Jugendtreff und die Bushaltestelle hätte davon profitiert. Ziel der Stadt ist laut Dülfer, dass künftig zwei Fußgängerüberwege existieren. Unklar ist noch, ob mit Ampel oder ohne. Wichtig ist ihr ein Signal an aufgebrachte Lichtenauer: &bdquo;Die jetzige Test-Lösung wird von uns jedenfalls so nicht favorisiert."

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