Lichtenauer mit Saugbagger im Hochwasser-Einsatz

Lichtenau/Büren. Als Volkmar Masurek die Bilder von der Flutkatastrophe sah, war ihm sofort klar: Da muss ich helfen! Der Husener, der früher in Unna Berufsfeuerwehrmann war, fand auch sofort Unterstützung. Sein Nachbar Roman Ewers hat eine Tiefbaufirma und somit das dringend benötigte schwere Gerät. Mit einem speziellen Saugbagger, zwei Minibagger und weiteren vier Helfern sind die Husener am Montagmittag Richtung Ahrtal aufgebrochen. Diese private Hilfsinitiative wird von Ewers und Masurek koordiniert. &bdquo;Wir haben unsere Hilfe bei mehreren Kreisen dort unten angeboten und sind dann von der Deutschen Rentenkasse angefordert worden. Wir sollen in der Knappschafts-Klinik Bad Neuenahr-Ahrweiler den Schlamm mit dem Saugbagger entfernen. Dort sieht es verheerend aus", so der Husener Unternehmer. Vier seiner Mitarbeiter sind bis zum Wochenende mit in der betroffenen Region. Masurek, der als Pensionär in Husen Ferienhäuser vermietet, hat als Feuerwehrmann schon viel gesehen und erlebt, &bdquo;aber was uns da erwartet, wird wohl schockierend sein", weiß er, dass das Hochwasser der ansonsten eher beschaulichen Ahr kaum vorstellbare Verwüstungen angerichtet und die Infrastruktur schwer beschädigt hat. Auch das Krankenhaus hat es hart getroffen. Und da kommt der große, 600.000 Euro teure Saugbagger der Firma Ewers ins Spiel. &bdquo;Er ist ideal, um die Klinik von Schlamm, Bauschutt und Geröll zu befreien", erklärt Ewers. Zehn Kubikmeter kann der Bagger aufnehmen, dann muss er entleert werden. Gelenkt wird das Spezialfahrzeug von Roman Ewers und einem Mitarbeiter der Husener Firma. &bdquo;Wie lange wir brauchen werden, kann ich schlecht einschätzen. Aber wenn wir mit der Klinik fertig sind, werden wir unsere Hilfe vor Ort weiter anbieten", so Ewers. Nächste Tour wird bereits geplant Am Wochenende soll es wieder zurück in den Kreis Paderborn gehen. Aber dann, um sich auf die nächste Hilfstour vorzubereiten. &bdquo;Wir fahren noch einmal mit mehreren Bullis runter, um Elektrogeräte dahin zu bringen. Es wird alles benötigt: Waschmaschinen, Kühlschränke, Herde, Kaffeemaschinen. Wer noch funktionierende Haushaltsgeräte hat, kann sich bei Tom Luig in Büren melden. Die Geräte dürfen gerne gebracht werden, wir holen sie aber auch ab", erklärt Masurek. Ein paar Geräte hat Luig, der in Büren eine Motorradwerkstatt betreibt, bereits zusammen – manche davon nagelneu. Da er schon seit Jahrzehnten mit vielen Motorsportbegeisterten aus der Eifel befreundet ist, hat er auch eine besondere Beziehung zu der nun vom Hochwasser betroffenen Gegend. &bdquo;Es ist wie eine zweite Heimat. Wir haben dort viele Freunde, da ist es klar, dass wir denen helfen", sagt Tom Luig. Viele haben alles verloren Er ist in einigen Whats-App-Gruppen der vom Hochwasser Betroffenen und weiß, was am dringendsten benötigt wird – unter anderem auch Stromaggregate. Viele haben den gesamten Hausrat verloren. &bdquo;Wir übergeben die Sachen vor Ort, da kommt alles hundertprozentig da an, wo es auch gebraucht wird. In so einer Situation muss man unbürokratisch handeln", erklärt der Bürener, der auch 100 Arbeitshandschuhe gekauft hat und von Apotheken reichlich Mückenschutz besorgen will. Zudem wird er auch einen Kühlanhänger mit in das Katastrophengebiet nehmen. Wer etwas spenden möchte oder auch am Freitag, 29. Juli, mitfahren und mithelfen möchte, kann sich bei Tom Luig (TL-Bikes-Büren) melden unter Tel. 0151 167 10 737. &bdquo;Wir werden auch 14 Tage später noch einmal runterfahren und dann noch einmal. Schließlich kann uns so eine Katastrophe auch treffen", hofft er auf viel Unterstützung.

Meistgelesen