Anwohner in Lichtenau sauer über Raser auf Umleitungsstrecke

Lichtenau. Eine Baustelle in Lichtenau versetzt Anlieger einer inoffiziellen Umleitungsstrecke derzeit in Aufregung. Auch Sabine Sternberg und Ingrun Sauerland sind in Sorge um ihre Kinder, denn der Hornweg sei &bdquo;zu einer Rennstrecke geworden". Bürgermeisterin Ute Dülfer sagt im NW-Gespräch zu, für Besserung sorgen zu wollen. Weil an der Husener Straße in der Nähe des Supermarktes Strese eine Fahrbahnverengung zurückgebaut wird, ist die Straße komplett gesperrt. &bdquo;Wer sich auskennt, versucht den Stadtkern über die Hornstraße zu umfahren", sagt Sabine Sternberg. Im Berufsverkehr morgens und nachmittags sei &bdquo;richtig was los". Tempo 30 gilt nur auf einem Teilstück, &bdquo;doch daran hält sich sowieso fast keiner", weiß auch Ingrun Sauerland. Seit Montag, 29. März, existiert die Sperrung. Sie soll noch bis Freitag, 9. April anhalten, bestätigt Bürgermeisterin Ute Dülfer (parteilos). Sie verweist auf die von Straßen NRW angelegte Ausschilderung rund um Lichtenau. Die ist für Menschen, die mit der Region vertraut sind, aber wohl allzu großräumig ausgelegt. Von Paderborn kommend sollen die Autos den ziemlich üppigen Umweg über Ebbinghausen, Atteln und Husen in Kauf nehmen. Eine solche Umleitung sei auch von der Autobahn 44 kommend ausgeschildert. Sperrung einer Spielstraße In Lichtenau führt dies dazu, dass am Montag zunächst die kleinen Spielstraßen rund um den Hornweg viel mehr Verkehr als üblich erlebten. Die Simon-Archenhold-Straße hat die Stadt nach einem Tag sogar flugs gesperrt. &bdquo;Nur Anwohner dürfen noch durchfahren", sagt die Bürgermeisterin, nachdem der Schleichweg überlastet war. Die Nachbarn im Hornweg sind seit Start der Umleitung entsetzt über die teils rücksichtslose Fahrweise von Auto- und Lkw-Lenkern. &bdquo;Kinder spielen hier und wollen zu den Nachbarskindern", sagt Sabine Sternberg. &bdquo;Aber das ist richtig gefährlich." Sie ruft in der Stadtverwaltung an. Ordnungsamtsleiter Friedhelm Weber will nachschauen, ob so genannte Berliner Kissen auf der Straße die Fahrzeuge zum Abbremsen zwingen könnten. Einen Rückruf erhält sie nicht, sagt Sternberg. Bürgermeisterin Ute Dülfer klärt im NW-Gespräch auf, dass der Bauhof keine Kissen mehr auf Lager habe und kurzfristig auch keine erhältlich seien. Aber sie verspricht den Anwohner eine andere Maßnahme: &bdquo;Wir werden die Tempo-30-Zone schon früher im Hornweg beginnen lassen. Darum kümmern wir uns." Seit Donnerstag habe auch Polizist Thorsten Fischer die Situation verstärkt im Blick. Zudem soll, als kleine Entlastung, die Husener Straße über Ostern zumindest einspurig für beide Richtungen freigegeben werden. Nach den Feiertagen werde aber bis Ende der Woche voll gesperrt, weiß Dülfer zu berichten. Umgebaut wird an der Husener Straße übrigens schon im Vorgriff auf die lange diskutierte Ampellösung, die den Verkehr im Stadtkern (Kreuzung mit der B 68) flüssiger machen soll. &bdquo;Es geht darum, dass diese Verengung nicht noch eine zusätzliche Behinderung für den fließenden Verkehr darstellt. Deshalb wird sie entfernt", erläutert Dülfer die Baumaßnahme des Landesbetriebs Straßen NRW. In der ersten Jahreshälfte soll die ersehnte Testphase beginnen. Unternehmen zahlt für Kreisel-Umbau Den Ist-Zustand des Knotenpunkts Lange Straße (B 68)/Husener Straße/Driburger Straße hatten Planer in Spitzenstunden mit einer &bdquo;mangelhaften Verkehrsqualität" bewertet. Das Fachbüro schlug vor, eine Ampel als so genanntes Vorsignal ohne Fußgängerüberweg westlich der Husener Straße, also Richtung Paderborn, anzulegen. Zwar wird die Ampel-Testphase von Straßen NRW finanziell nicht getragen und die Stadt muss selber zahlen. Doch der Rat stimmte zu. Die Kosten für eine 90-tägige Testphase wurden von der Verwaltung im Juni mit 25.000 Euro beziffert. Die Kosten einer finalen Ampellösung im Herzen Lichtenaus würde Straßen NRW als Baulastträger wieder übernehmen. Derweil ist der Umbau des Lichtenauer Kreisels am Ortsausgang Richtung Kleinenberg abgeschlossen. Die Baumaßnahme bezahlt laut Bürgermeisterin das Paderborner Unternehmen Universal-Transport. Die Spedition will über Lichtenau Lokomotiven aus Kassel bis zu einem Seehafen transportieren und benötigt dafür freie Fahrt. Laut Dülfer ist geplant, dass die Firma nach den Transporten den ursprünglichen Zustand wieder herstellt.

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