Lichtenau.

Feuerwehr Lichtenau feiert 125-jähriges Bestehen

Jubiläum: Die Feuerwehr in Lichtenau feiert mit vielen Besuchern und ist gleichzeitig Gastgeber des Verbandstages für alle Wehren im Kreisgebiet. Die Statistik des Kreisbrandmeister lässt aufhorchen

Festumzug durch die Stadt: Brandeilig hatten es die Kameraden nicht bei dem Festumzug zum Ehrenmal in Lichtenau. Fotos: Anja Ebner|| | © Anja Ebner

29.05.2018 | 29.05.2018, 06:00
Freiwillige vor: Die Feuerwehr aus Dörenhagen beteiligte sich ebenfalls am Festumzug. An der Fahne sind (v .l.) Dirk Schulte-Hötte, Sebastian Heggen und Tobias Voß. - © Anja Ebner
Freiwillige vor: Die Feuerwehr aus Dörenhagen beteiligte sich ebenfalls am Festumzug. An der Fahne sind (v .l.) Dirk Schulte-Hötte, Sebastian Heggen und Tobias Voß. | © Anja Ebner

Lichtenau. Das 125-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau wurde von etwa 700 Feuerwehrleuten aus dem Kreisgebiet und darüber hinaus gefeiert. Dabei die weiteste Anreise hatte eine Abordnung von zehn Feuerwehrmännern aus Pienezno, der polnischen Partnerstadt von Lichtenau.

Mit einem Familientag wurde in den Festtag gestartet. Hier konnten Klein und Groß auf dem Schützenplatz nicht nur moderne Fahrzeuge besichtigen, sondern auch Historisches zum Anfassen erleben, wie zum Beispiel einen Spritzenwagen.

Neben den aktiven Feuerwehrleuten sind auch Jugendliche in der Feuerwehr tätig

"Wir feiern heute auch das 25-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr", so Manfred Schäfers, Löschzugführer in Lichtenau. Neben den 35 aktiven Feuerwehrleuten sind auch 13 Jugendliche in der Feuerwehr tätig. "Ab dem 18. Lebensjahr dürfen sie dann mit zu den Einsätzen. Vorher geht es viel um Vorbereitungen und Ausbildung", so Schäfers weiter. Im Jahr seien es etwa 40 bis 50 Einsätze jeglicher Art, die die Freiwillige Feuerwehr Lichtenau leiste. "Auch heute stehen zehn Kameraden auf Abruf bereit, um zu helfen. Die Fahrzeuge haben wir extra so geparkt, dass man jederzeit zum Einsatz fahren kann", erklärt Schäfers.

Über Einsätze sprach auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter. Am Nachmittag fand der Kreisverbandstag aller Feuerwehren des Kreises Paderborn in Lichtenau statt. Insgesamt 490 Brände gab es 2017 im Kreis, wobei 47 Menschen gerettet wurden. Dem gegenüber standen 951 Fehlalarme, wovon neun sogar böswillig herbeigeführt worden waren. Zum Einsatz in technischer Hilfe fuhren die hauptberuflichen und freiwilligen Wehren 2017 insgesamt 2.174-mal. Hierunter fällt zum Beispiel auch die Rettung von Tieren in Notlagen. 224 Mal war dieses der Fall.

Der Verband organisiert und koordiniert auch größere Übungen und die Entwicklung von Rettungskonzepten. "2017 haben wir ein Konzept für eine gefährliche Unwetterlage entwickelt und geübt. Dieses kam den Wehren dann am 18. Januar beim Sturm Friederike zugute", so Keuter. Auch die regelmäßigen Übungen im Eggetunnel gehören hierzu. "Die Konzepte sind so geschrieben und geprobt, dass nur Stichworte ausgegeben werden und die entsprechende Wehr weiß, was zu tun ist", so Keuter weiter.

Die Jugendfeuerwehr wurde vor 25 Jahren gegründet

Schirmherr Landrat Manfred Müller erinnerte sich in seiner Festrede, dass er vor 25 Jahren die Jugendfeuerwehr als Bürgermeister von Lichtenau mit gegründet habe. Der Dienst in Freiwilligen Feuerwehren sei zwar ein Ehrenamt, aber eines, bei dem die technischen Anforderungen ständig wüchsen. Als eine der "wertvollsten Bürgerinitiativen die je gegründet wurden", nannte Müller die Feuerwehren und unterstrich, wie beruhigend es sei, dass man in Not auf Hilfe hoffen könne von Menschen, die sich selbstlos für andere einsetzten.

"Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber sind ein Mosaikstein für die Arbeit der Freiwilligen Wehren, auch der öffentliche Arbeitgeber sei hier genannt", so Müller.

Als ein "Pfund, was wir hier im Kreis haben" bezeichnet der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann die Feuerwehren im Kreis.

"Es gibt Menschen, die halten Feuerwehrleute für unnormal, weil sie mit einem Piepser herumlaufen und jederzeit bereit sind, alles stehen und liegen zu lassen, um zum Einsatz zu rennen. Und immer wieder werde Feuerwehrleuten für ihren Einsatz nicht gedankt, sondern sie würden beschimpft oder angezeigt wegen angeblicher Verfehlungen. Und dennoch machen sie weiter...", sagt Lichtenaus Bürgermeister Josef Hartmann und stellt fest, dass die Freiwillige Feuerwehr freiwillige und uneigennützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben verkörpere.

Dass die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr geschätzt wird, zeigte sich auch an der Vielzahl der Sponsoren, die die Lichtenauer Kameraden für ihr Fest gewinnen konnten. So wurde nicht nur die umfängliche Festschrift gesponsert, sondern auch die Musik am Abend. Mit der Band Alpenstarkstrom wurde die Party in der Schützenhalle ausgiebig unter Libori-Bedingungen gefeiert, denn das Trio spielt in der Kirmeswoche im Almhütte auf dem Liboriberg.