Einfach zu lernen: Hövelhofer entwickelt kinderleichte Schach-App

Hövelhof. Schach, aber in einfach und digital auf dem Tablet. Das hat sich der 20-jährige Luca Hendrik Jonscher gemeinsam mit Ralf Schreiber, Vorsitzender des Vereins Schach für Kids, überlegt. So entstand die Chipschach-App. Jonscher selbst hatte allerdings mit dem Schachspielen zuvor keine Berührungspunkte. &bdquo;Ich bin kein Schachspieler“, sagt er. Die App stellt eine digitale Ergänzung des Schach-Angebots für Kinder dar. In der Kita Klausheide, die Jonscher selbst mal besucht hat, ist die App bereits ein Renner. Der selbstständige Grafikdesigner aus Hövelhof hat schon früh Interesse am Programmieren und Designen gefunden. &bdquo;Angefangen hat es bei einem Mathematik-Wettbewerb in der Schule, bei dem ich zum ersten Mal mit der Thematik in Berührung gekommen bin“, sagt Jonscher. Der junge Hövelhofer hat bereits drei Apple-Preise für verschiedene Projekte gewonnen. Gemeinsam mit einem Freund stellte er sein Können bei der Swift-Student-Challenge des US-amerikanischen Tech-Unternehmens Apple unter Beweis und konnte mit seiner App überzeugen. Bei seinem letzten Projekt handelte es sich um eine App, welche die verschiedenen Unternehmensrechtsformen, wie beispielsweise GbR, GmbH oder KG, anschaulich darstellt und erklärt. Damit wurde er zu einem der weltweit insgesamt 350 Gewinner. Kostenlose Schach-App mit Chips Eine App für die Öffentlichkeit hat Jonscher mit Chipschach zum ersten Mal entwickelt. Zuvor habe er das nur privat für sich selbst gemacht. Die App ist ausschließlich für Apple-Geräte verfügbar und kann kostenlos im App-Store heruntergeladen werden. Anders als beim normalen Schach spielen die Kinder bei der Chipschach-App mit bunten Chips. &bdquo;Die Chips haben unterschiedliche Funktionen und sorgen dafür, dass die Kinder beim Erlernen des Spiels nicht überfordert werden“, erklärt Schreiber. Die Idee für die App entstand bereits vor einem Jahr, angefangen und konkretisiert hat Jonscher die App diesen Sommer. &bdquo;Insgesamt habe ich einen Monat dafür gebraucht, die App vollständig zu entwickeln“, sagt er. Bei den ersten Einsätzen in den beiden kommunalen Kindertageseinrichtungen Bentlakestraße und Klausheide habe er den Kindern beim Chipschach-Spielen immer über die Schulter geschaut. &bdquo;So konnte ich sehen, wie ich die App noch besser machen kann und wo es noch hakt“, erklärt der 20-Jährige. &bdquo;Kinder denken anders als Erwachsene.“ Kinder können an App mitarbeiten Die Finanzierung übernahm die Klaus-Grotebrune-Stiftung, die Bildung und Innovation vor Ort engagiert unterstützt. Über die Chipschach-App können die Kinder das klassische Chipschach und auch den Modus &bdquo;Mini-Schach“ spielen, in dem spezielle Übungen spielerisch an das Schachspiel heranführen. Die App ermöglicht das Spielen allein oder zu zweit, sowohl zu Hause als auch in den Kindergärten. Lesen Sie auch: Junge Hobby-Entwickler aus dem Kreis Paderborn gewinnen bei Wettbewerb von Apple Spielerinnen und Spieler haben außerdem die Möglichkeit, eigene Ideen zum Weiterentwickeln der App zu äußern und können diese per E-Mail an chipschach@schach-fuer-kids.de senden. &bdquo;Die Chipschach-App ist eine tolle Ergänzung, um die Entwicklung der Kinder spielerisch zu fördern. So können Familien das Konzept unkompliziert ausprobieren, selbst wenn es in ihrer Kita kein Schach-Angebot gibt. Damit wird diese wertvolle Förderung für jedes Kind zugänglich“, hebt Annemarie Kinkel, Leiterin des Kindergartens Klausheide, hervor. In der Kita Klausheide gibt es in jeder Gruppe ein Tablet, was die Kinder auf Nachfrage bei den Erzieherinnen zum Spielen haben dürfen. Draußen gibt es außerdem eine große Schachfläche, auf die sich die Kinder, wie sonst die Figuren, daraufstellen können und Schachspielen am eigenen Leib erleben und erlernen. Es gibt aber auch Figuren für die Schachfläche. &bdquo;Die Kinder werden langsam an das Spiel herangeführt“, erklärt Marion Jürgens, stellvertretende Leiterin der Kita Klausheide. Schach als pädagogisches Werkzeug &bdquo;Es gibt ein begleitendes Buch, mit dem nehmen wir uns immer zwei Wochen Zeit, um uns jede Schachfigur individuell anzuschauen.“ Auch das Feedback der Eltern sei bisher durchweg positiv. &bdquo;Viele Familien haben sich gleich die App heruntergeladen oder haben ihr verstaubtes Schachbrett wieder herausgekramt“, sagt Jürgens. Das Thema Schach durchläuft aktuell einen Boom. Und die Pläne haben kein Ende: &bdquo;Wir wollen im Außenbereich noch richtige Platten verlegen, sodass die Kinder auch draußen spielen können“, sagt Jürgens. Der erste Jahrgang, der mit dem Thema Chipschach spielen konnte, ist jetzt schon in der Schule. &bdquo;Der jetzige, zweite Jahrgang hat damals schon immer ganz interessiert zugeguckt. Vielen Kindern mussten wir das Spiel gar nicht mehr erklären, weil sie uns gesagt haben, dass sie sich schon alles abgeschaut haben – und das stimmte.“ Die App sei jedoch nicht nur für Kinder entwickelt worden, auch Erwachsene können so an das Schachspielen herangeführt werden.

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