
Kreis Paderborn. Das regionale Netzwerk für die Weiterentwicklung der Gedenkstätte des Stalag 326 zum überörtlich bedeutenden Gedenkort kämpft weiter für die Erneuerung der Anlage, die sich in Stukenbrock-Senne nördlich von Hövelhof befindet. Bei einem Netzwerktreffen zu Gast war auch Projektinitiator Landtagspräsident André Kuper (CDU) aus Rietberg.
Wie das Netzwerk in einer Mitteilung berichtet, nannte Kuper die Realisierung der neuen Gedenkstätte „noch nicht gesichert“. Nachdem mit dem Finanzierungsbeschluss des Kreistages Gütersloh zur Beteiligung an künftigen Betriebskosten „ein Meilenstein“ erreicht worden sei, stünden entsprechende Beschlüsse des Kreises Paderborn, des LWL sowie des Landtags noch aus. Zu den Organisatoren des Netzwerks zählt Kirsten John-Stucke, die Leiterin des Paderborner Kreismuseums.
Die Unterstützung der „kommunalen Familie“ sei notwendig, um die zur Verfügung stehenden Finanzmittel mobilisieren zu können. Gerade Paderborn sei wichtig, da eine Realisierung des Projektes nur mit Zustimmung der Region und insbesondere Paderborns möglich und sinnvoll sei, heißt es.
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Kuper ist Vorsitzender des Lenkungsausschusses für die Neugestaltung der Gedenkstätte, habe sich „verhalten optimistisch“ gezeigt, dass die Zustimmung zum Projekt gelingen werde. Er präsentierte ein Zahlenwerk zu geplanten Baumaßnahmen, Flächennutzung, Personalbedarf und Zeithorizont, mit einer Eröffnung der neuen Gedenkstätte sei nicht vor 2030 zu rechnen.
Bürgermeister im Kreis Paderborn sind einer Meinung
Der Paderborner Kreistag wird voraussichtlich am 1. Juli ein Votum abgeben. Zuletzt war bekanntgeworden, dass sich alle zehn Bürgermeister im Kreis Paderborn angesichts der aktuellen Haushaltsproblematik gegen eine Beteiligung des Kreises an den Betriebskosten über jährlich 84.000 Euro aussprechen. Auch die Kreis-FDP hat sich so geäußert.
Laut Kuper dauert allein die Teilverlagerung der Polizeischule drei Jahre, erst dann könne mit der Sanierung der Bestandsgebäude begonnen werden. In der Diskussion wurde nachgefragt, in welcher Form der Ehrenfriedhof in die Planung einbezogen werde. Gerade für Angehörige sei der Friedhof ein zentraler Erinnerungsort, es müsse einen Fußweg von der Gedenkstätte zum Friedhof geben. Kuper versicherte, dass die Integration des Ehrenfriedhofs ein unverzichtbares Modul im Gesamtkonzept sei, eine fußläufige Verbindung bleibe im Blick.
Weitere Infos unter https://stalag326.de/neue-gedenkstaette.