Streit um Ausgleichsflächen für den Gewerbepark Senne hält an

Hövelhof/Schloß Holte-Stukenbrock. Während für das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet &bdquo;Gewerbepark Senne“ bereits Häuser abgerissen werden, beschäftigt der Protest der Landwirte in Schloß Holte-Stukenbrock (SHS) gegen den ihrer Ansicht nach unfairen Flächenausgleich nun auch die Lokalpolitik. Hintergrund ist der Vorwurf vor allem in Richtung Gemeinde Hövelhof, sich nicht ausreichend an den Ausgleichsmaßnahmen zu beteiligen. Die CDU in SHS kündigte im Stadtrat einen Antrag an, den Landwirten nun mehr Mitsprache und Gehör zu verschaffen. Aus Hövelhof kommt ein Gesprächsangebot. Zur Vorgeschichte: Am Gewerbepark Senne sind die Kommunen Schloß Holte-Stukenbrock, Hövelhof und Augustdorf beteiligt. Das hat die Bezirksregierung bestimmt. Den Hauptteil der Einnahmen teilen sich SHS und Hövelhof, die Hauptarbeit bleibt jedoch in SHS hängen. Was die Landwirte dort besonders verärgert: Schloß Holte-Stukenbrock verliert wertvolle Ackerfläche für den Gewerbepark und stellt obendrein fast 100 Prozent der Ausgleichsfläche. "Blanker Hohn" Nachdem die &bdquo;NW“ Anfang Februar über dieses Missverhältnis berichtet hatte, hat der Landwirtschaftliche Ortsverband seiner Position mit einer deftigen Stellungnahme zusätzlichen Ausdruck verliehen. Den Landwirten sei versprochen worden, die Ausgleichsflächen gerecht unter den Kommunen aufzuteilen, heißt es unter anderem. Provokant formulierten sie, dass es der Stadt wohl nie um einen offenen Dialog mit den Landwirten gegangen sei. &bdquo;Das ist ein Schlag, der sich so nie abgezeichnet hat und uns betroffen macht.“ Die Erklärung der Stadtverwaltung SHS, ein Warten auf Ausgleichsflächen der beiden anderen Kommunen hätte zu lange gedauert, bezeichneten die Landwirte angesichts der jahrelangen Vorplanung als &bdquo;blanken Hohn“. Ebenso wie die Aussage der Hövelhofer Stadtverwaltung, dass dort keine Ausgleichsflächen zur Verfügung stünden. &bdquo;Interkommunale Zusammenarbeit sieht anders aus“ Hövelhofs Beitrag: fünf Hektar Tauschfläche in Hövelriege. Dort wird weiter Ackerbau betrieben. Das könne den Verlust von etwa 40 Hektar in Stukenbrock-Senne aber längst nicht auffangen. Augustdorf halte sich ganz heraus – und die Hand auf. &bdquo;Interkommunale Zusammenarbeit stellen wir uns anders vor“, wetterte CDU-Fraktionschef Lars Pankoke jetzt im Stadtrat in Richtung der Nachbarkommunen. Die Kritik, die die Landwirte in ihrer Stellungnahme geübt haben, findet er berechtigt und forderte, dass die Stadt SHS jetzt alle Hebel in Bewegung setzen solle, wenigstens über Ökopunkte Ausgleich zu erhalten. Vereinfacht gesagt werden alle flächenverbrauchenden Bauvorhaben in Ökopunkte umgewandelt und vom Umweltkonto der Stadt abgezogen. Den Verbrauch muss die Stadt zu 100 Prozent kompensieren, durch ökologische Aufwertungen an anderer Stelle. Genau das geschieht jetzt auf der 11,5 Hektar großen Ausgleichsfläche östlich der Polizeischule. Die zukünftige Auswertung des ehemaligen Forellenzuchtbetriebs Lindhorst-Emme schafft zudem ein Ökopunktepolster für kommende Projekte. Hövelhof ist "verwundert über die harschen Töne" SHS-Bürgermeister Hubert Erichlandwehr sagte, dass er die beiden Partnerkommunen vor zwei Wochen auf das Überweisen von Ökopunkten angeschrieben, aber noch keine Antwort erhalten habe. Man könne Hövelhof und Augustdorf aber auch nicht dazu verpflichten, räumte er ein. Eine Ursache der Misere sieht er im Verhalten der unteren Landschaftsbehörde des Kreises. Die habe darauf bestanden, den Flächenausgleich im Kreisgebiet zu schaffen und nicht im Lippischen oder Paderborner Land. &bdquo;Eigentlich müsste es nicht um kommunale Grenzen gehen, sondern um den Naturraum“, sagte der Bürgermeister. Aus Hövelhof heißt es: &bdquo;Wir sind verwundert über die vergleichsweise harschen Töne aus der Nachbarschaft. Schließlich hat sich die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock im Rahmen des Planverfahrens mit der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Gütersloh abgestimmt“, teilt Gemeindesprecherin Ricarda Michels mit. Gemeindliche Ausgleichsflächen und Ökopunkte könnten nicht übertragen werden, da sie auf einem anderen Kreisgebiet verortet sind. Unabhängig davon stehe Hövelhof &bdquo;für Gespräche jederzeit zur Verfügung“. Nachdem Erichlandwehr die Unmutsäußerungen der Bauern in seiner Stadt thematisiert habe, soll ein Gespräch zwischen den Nachbarkommunen stattfinden. Laut Michels befinde sich ein Termin &bdquo;derzeit in der Abstimmung“.

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