Hövelhofs neue Mitte: Wettbewerb der Ideen ist eröffnet

Hövelhof. Die Entwicklung von Hövelhofs neuer Mitte nimmt Fahrt auf. Potenzielle Investoren für einen Neubau auf dem früheren Möller-Gelände müssen sich aber nun an die Regeln einer so genannten Konzeptvergabe halten. Diese hat der Bau- und Umweltausschuss mehrheitlich durchgewunken, die Grünen-Fraktion lehnte ab. Ziel des Verfahrens ist laut Bürgermeister Michael Berens (CDU), nicht den höchsten Preis zu erzielen, sondern die beste Idee für das Gebäude am Rand des Schlossgartens herausfiltern. In dem Wettbewerb können Investoren anhand festgelegter Kriterien einen Entwurf bei der Gemeinde einreichen. Die Bewerbungsphase endet am 15. August.Als Jury sollen die elf Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses fungieren. Die Pläne aus dem Rathaus sehen vor, dass die Politik im Oktober anhand des Jury-Votums entscheidet. Laut Carolin Rüther aus dem Bauamt könnte das Gewinnerprojekt zum Jahresende oder spätestens im ersten Quartal 2023 mit der Umsetzung starten.Zur Verfügung steht ein 425 Quadratmeter großes Grundstück, das per Erbbaurecht auf 75 Jahre vergeben werden soll. Als Erbpachtzins verlangt die Gemeinde zunächst jährlich 9.650 Euro. Das Gebäude soll mit angemessener Architektur daherkommen und "aus städtebaulicher Sicht die Besonderheit seiner Lage widerspiegeln". So seien "klare Raumkanten zu bilden und der Eindruck einer urbanen Bebauung gewünscht", heißt es im Exposé zur Konzeptvergabe. Auch die Ecksituation zur Hauptkreuzung gilt es, geschickt zu lösen, Teile der Senne-Apotheke sollen so verdeckt werden, das Areal würde belebt und das Gebäude muss eine Gastronomie beinhalten.Während der Bürgermeister immer wieder betont, dass es sich um ein Wirtshaus handeln sollte, sagt Rüther, dass die Gemeinde auch anderen Gastro-Ideen "eine faire Chance einräumen" werde. Die Nutzungen der oberen Geschosse sind nicht festgelegt und können vom Bewerber frei gewählt werden. Wohnungen werden es wohl nicht werden, da die Schallemissionen hier gegen ein geruhsames Leben sprächen, so Rüther. Die Frage der Geschoss-Anzahl Mit Spannung warten nun Verwaltung, Lokalpolitik und viele Hövelhofer auf die Entwürfe. Öffentlich sind bislang zwei. Sie wurden im Januar digital enthüllt. Als potenzieller Investor stieg der Steinhorster Steuerberater Rainer Krukenmeier ins Rennen ein. Mit einem Entwurf von Breithaupt Architekten aus Salzkotten schlug er eine deutlich andere Lösung vor, als das Paderborner Architekturbüro AWS in einer Studie, für die noch kein Investor öffentlich wurde. Die Reaktionen der Bevölkerung haben laut Rathaus ergeben, dass besonders die Dreigeschossigkeit zumindest für Stirnrunzeln gesorgt habe. Laut Bürgermeister Berens wirkten manche der Zeichnungen "sehr urban". Auch eine Zweigeschossigkeit sei möglich, so Berens. Würde ein wirtschaftlich tragfähiges eingeschossiges Konzept eingereicht, sei auch dies willkommen, bestätigt Carolin Rüther.Die Gemeinde verzichte bewusst auf weitere Gestaltungsvorgaben für das Gebäude, um "die Kreativität der Planer nicht auszubremsen". Kreativ werden müssen Investoren und Architekten auch bei der Frage der Stellflächen. "Wir sind gespannt, welche Vorschläge kommen", sagt Rüther. Klar ist, es werden Stellplätze für das Gebäude nachgewiesen werden müssen. Das Nein der Fraktion zur Konzeptvergabe begründet Grünen-Ratsherr Marcus Praschan für seine Fraktion mit der fehlenden Einbindung der Öffentlichkeit in die Jury-Entscheidung und der Festlegung auf die Gastronomie-Nutzung. CDU-Fraktionschef Udo Neisens und SPD-Ratsherr Marian Hahne begrüßen die Entscheidungsfindung über die Lokalpolitik. Hahne hält das Verfahren für "transparent", Neisens sieht bei Ratsmitgliedern das Mandat für derartige Beschlüsse.

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