Welcher Bewerber hat die meisten Fans in der CDU?

Kreis Paderborn. Für die beiden Bewerber kommt es am Samstag auf zwei Dinge an: Wer mobilisiert die meisten Unterstützer und wer hält die überzeugendere Bewerbungsrede. Bernhard Hoppe-Biermeyer (59) aus Delbrück und Udo Neisens (48) aus Hövelhof wollen für die CDU in den Landtag als Abgeordneter fürs Paderborner Land. Wer Direktkandidat wird, bestimmen die anwesenden Mitglieder. Im Schloß Neuhäuser Bürgerhaus stehen am Samstag gleich zwei öffentliche Versammlungen zur Kandidatenaufstellung der CDU an. Um 9 Uhr geht es zunächst um den Wahlbezirk Paderborn Stadt inklusive Kernort Altenbeken. Zur Wahl steht der Abgeordneten Daniel Sieveke – und nach menschlichem Ermessen geht es nur um die Höhe der Prozentzahl. Bei der Wiederwahl als Vorsitzender des Paderborner Stadtverbands erhielt er jüngst 93 Prozent der Stimmen. Ist die Versammlung für den Wahlkreis 101 beendet, beginnt um 12 Uhr der spannende Teil des Tages. Dann geht es um die Kampfkandidatur zwischen Amtsinhaber Hoppe-Biermeyer (59) und Herausforderer Neisens (48) im Wahlkreis 100. Beide haben sich den Mitgliedern bereits schriftlich und in einem Videogespräch vorgestellt. Und beide haben offenbar Fans über ihren Heimatort hinaus. Bei einem Rundruf in Stadtverbänden des Kreisgebiets betonen die örtlichen CDU-Chefinnen und -Chefs, dass es keine Wahlempfehlung für die Mitglieder gebe. Sabrina Henneke aus Büren hofft vor allem darauf, dass viele Mitglieder erscheinen: &bdquo;Es ist nicht selbstverständlich, dass in einem Kreisverband jedes Parteimitglied bei Kandidatenaufstellungen abstimmen darf. Das gibt es woanders nicht." Die Bürener reisen sogar gemeinsam im Bus an. Aus Salzkotten gibt es ebenfalls &bdquo;keine Vorfestlegung" sagt Silvia Bunte. Auch sie hofft, dass viele Mitglieder erscheinen". Einen Bus hat auch der Stadtverband Bad Wünnenberg gechartert. Bürgermeister und Stadtverbandschef Christian Carl spricht von einem offenen Rennen. Eine Vorgabe gebe es nicht. Er selbst habe mit dem Abgeordneten Hoppe-Biermeyer aber &bdquo;gut zusammengearbeitet", fügt Carl an. Eine Empfehlung für die Wahl gibt es auch nicht aus dem Stadtverband Bad Lippspringe. Doch Vorsitzender Bastian Heggemann sagt, dass er eine Tendenz in Vorstand und Fraktion beobachtet habe: &bdquo;Es schwenken viele in Richtung Udo Neisens. Bernhard Hoppe-Biermeyer war in Bad Lippspringe nicht allzu präsent." Ganz persönlich macht sich Lichtenaus Stadtverbandschef Josef Meiwes für eine weitere Legislaturperiode von Hoppe-Biermeyer stark. &bdquo;Er hat gute Arbeit geleistet und die hat eine Fortsetzung verdient." Im Stadtverband herrsche aber der Tenor, dass beide Kandidaten geeignet seien und einer Zusammenarbeit nichts im Weg stehe. Für Kontinuität spricht sich auch Altenbekens Gemeindeverbandschef Detlef Born aus: &bdquo;Man braucht Zeit, um sich in die Rolle einzuarbeiten. Ein Neuer müsste erst wieder frisch starten." Wie die Altenbekener Mitglieder abstimmen, sei jedoch komplett offen. Vorstellungsreden der Kandidaten Ziemlich klar ist laut Tobias Steinrücke das Abstimmungsverhalten der Hövelhofer Mitglieder. Der CDU-Chef der Sennegemeinde ist &bdquo;optimistisch". In Hövelhof gebe es &bdquo;riesigen Zuspruch" für den Fraktionschef im Gemeinderat. Von Hoppe-Biermeyer hingegen hätten sich die Hövelhofer mehr Impulse aus Düsseldorf gewünscht. Möglichst geschlossen und mit vielen Mitgliedern wollen sie in Schloß Neuhaus auftreten. Optimismus verbreitet auch Wolfgang Böltner. Der Schöninger ist neuer Stadtverbandschef in Delbrück. &bdquo;Wir stehen geschlossen hinter unserem Kandidaten Bernhard Hoppe-Biermeyer, denn wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden." Abgestimmt wird im Bürgerhaus am Samstag, nachdem sich die Kandidaten in etwa 15-minütigen Reden vorgestellt haben. Wahlberechtigt sind CDU-Mitglieder ab 18 Jahren, die ihren Hauptwohnsitz im Wahlkreis haben. Beobachter rechnen mit 300 bis 400 Besuchern.

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