Große Pläne für eine Rad-Autobahn von Paderborn nach Bielefeld

Hövelhof. Die Verbindung von Paderborn nach Bielefeld per Auto über die A 33 und per Zug mit der Sennebahn ist gut. Jetzt soll für ein anderes Verkehrsmittel eine Optimierung der Route erfolgen. Die CDU-Fraktion im Paderborner Kreistag hat beantragt, zwischen Hövelhof und Stukenbrock (Kreis Gütersloh) über Stukenbrock-Senne die Planungen für einen Radschnellweg aufzunehmen. Doch das soll nur der Anfang sein. Zwei Ziele formuliert der Antrag. Demnach soll die Etappe zwischen beiden Kommunen für Radfahrer ausgebaut werden, um das geplante interkommunale Gewerbegebiet (für Hövelhof, Schloß Holte Stukenbrock und Augustdorf) besser anzubinden. Mittel- und langfristig soll das Teilstück Beginn zu einem durchgehenden Radschnellweg zwischen Paderborn und Bielefeld gehören, so die Idee der CDU. Sie will die Kreisverwaltung beauftragen, mit Land und Kommunen Gespräche zu führen. In dem von Fraktionschef Hanswalther Lüttgens vorgelegten Antrag heißt es, dass sich durch die Pandemie die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs &bdquo;erheblich reduziert" habe und nicht nur der Pkw-, sondern auch der Radverkehr zunehme. Insbesondere im Pendlerverkehr nutzten viele Bürger nun E-Bikes. Die CDU nennt dies einen &bdquo;erfreulichen Trend", den es mit Blick auf einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt sowie der Umsetzung der Klimaziele im Kreis zu fördern und attraktiver zu machen gelte. Sobald das zuletzt auf 45 Hektar geschrumpfte Gewerbegebiet mit dem Namen Gewerbepark Senne erschlossen sei, werde ein Berufspendlerverkehr insbesondere aus Hövelhof und Schloß Holte-Stukenbrock erwartet. Die CDU spekuliert darauf, dass eine zügig umgesetzte &bdquo;Rad-Autobahn", für Arbeitnehmer von Beginn an eine Erleichterung schaffe, um vom Auto aufs Rad umzusteigen. Derzeit ist das Areal entlang der Paderborner Straße in direkter Nachbarschaft zur Polizeischule per Zweirad nur schwerlich erreichbar. Unternehmer aus Hövelhof führen bei ihrer Ablehnung des Gewerbegebiets auch die mangelnde Erreichbarkeit mit dem Fahrrad an. Zwei Erlebnisorte im Visier Derzeit vorhandene Radwegeverbindungen dienen nur dem Freizeitradverkehr. Aus Hövelhof führt ein Weg durch den Forst zu den Emsquellen und von dort in Richtung Stukenbrock-Senne. Dabei handelt es sich in Teilen um den so genannten &bdquo;Russenpatt". Mit diesem Weg entlang der heutigen L 756 verbindet sich die Erinnerung an das Schicksal von zahllosen russischen Kriegsgefangenen von 1941 bis 1945. Gefangene, die in Güterzügen am Hövelhofer Bahnhof ankamen, schleppten sich von dort etwa sechs Kilometer bis zum berüchtigten Stammlager &bdquo;Stalag 326" für Kriegsgefangene in Stukenbrock-Senne. Zehntausende fanden dort den Tod. Auch die neu entstehende Gedenkstätte &bdquo;Stalag 326" soll der Radschnellweg anschließen, zudem könne er eine zügige Zufahrt für den beliebten Freizeitpark Safariland Stukenbrock bieten, so der Antrag. Mittelfristig ist laut CDU zudem die Verlängerung &bdquo;über Sennestadt bis nach Bielefeld sinnvoll". Ziel ist hier eine Anbindung an den geplanten Radschnellweg Herford-Bielefeld-Gütersloh. Start des Radschnellweges sollte dann nach CDU-Vorstellungen in Paderborn sein. Damit die Fahrräder der künftigen Arbeiter im Gewerbegebiet gut untergebracht werden, erinnert die Fraktion daran, im Zuge der Grundstücksvergaben die jeweiligen Investoren auf die Radschnellwegeplanungen hinzuweisen. Dort und auch an der Gedenkstätte sollten entsprechende Fahrradstellplätze mit E-Bike-Ladestationen entstehen. Beschluss für Radweg bei Verne Im Kreistag ist der Antrag noch nicht beraten worden. Einstimmig verwiesen ihn alle Fraktionen zunächst in den Ausschuss für Wirtschaft, Bau und Verkehr. Beschlossen hat der Kreistag hingegen schon die Erneuerung eines 600 Meter langen Teilstücks des Radwegs entlang der Kreisstraße 55 nördlich von Verne. Aus der Schotterpiste soll für 110.000 Euro eine Asphaltstrecke werden. Dank Fördergeldern beläuft sich der Kreisanteil lediglich auf 11.000 Euro.

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