Millioneninvestitionen bei Hövelhofer Verpackungsunternehmen Laufer

Hövelhof. Dass der millionenschwere Neubau von der Straße nicht zu sehen sein wird, passt Daniel Laufer ganz gut. Er ist nicht der Typ, der als Unternehmer auf den Putz haut. Sein Produkt ist nicht allzu sexy, doch sein Betrieb, der Verpackungen aus Wellpappe herstellt, ist auch ohne Glanz und Gloria eine Hövelhofer Erfolgsgeschichte - die jetzt in die nächste Runde gehen soll. Laufer plant einen Hallenneubau, die Anschaffung neuer Maschinen und eine große Softwareumstellung für mehr als drei Millionen Euro, um für die nächsten Jahre gerüstet zu sein. "Wir wollen uns fit machen", sagt Vertriebschef Thomas Bredenbals. Der Hövelhofer ist der oberste Verkäufer der Laufer-Produkte. Falt- und Steckkartons von ganz klein bis ganz groß gehen zumeist an Industriekunden in einem Radius von rund 250 Kilometern um die Sennegemeinde. 200 Aufträge würden täglich abgearbeitet: "Wir liefern Miniserien und zehntausender Stückzahlen." Damit will sich Daniel Laufer von den Mitbewerbern abheben. Verpackungen und Kartonelemente gibt's hier nicht von der Stange. "Wir entwickeln individuell, Grenzen gibt es nicht. Es geht darum, dass die Produkte unserer Kunden sicher verpackt sind, dass sie platzsparend transportiert werden können und leicht zu händeln sind", erläutert Bredenbals und lobt die Arbeit der eigenen Entwickler um Erwin Ehm. Lieber keine Liaison mit Mega-Konzernen Zu den Laufer-Kunden zählen internationale Lebensmittelkonzerne, Automobilzulieferer und auch kleinere Händler. Avancen von Mega-Konzernen gab es erst jüngst, berichtet Bredenbals. "Doch wir wollen uns nicht abhängig machen von einem oder von wenigen. Wir haben 1.200 Kunden in vielen Branchen, das verschafft uns eine gewisse Sicherheit." Damit wurde bislang auch die Krise bewältigt, sagt Daniel Laufer, der 1989 ins Unternehmen seines Vaters Wolfgang einstieg und es 1998 übernahm. Während die Autobranche zuletzt weniger nachfrug, stieg der Anteil von Firmen, die ihre Ware an Endkunden versenden wollten. Daniel Laufer sagt, der E-Commerce habe in der Wellpappenbranche vor Corona nur für 13 Prozent des Umsatzes gesorgt. In der Krise wuchs dieser Anteil aber um rund ein Viertel. Laufer gehört zu den Firmen, die durch Corona nicht allzusehr leiden mussten. 160 Mitarbeiter sind weiterhin beim Verpackungsspezialisten beschäftigt. Die Produktion läuft im Dreischichtbetrieb. Interessant: Laut Bredenbals, der seit sieben Jahren im Unternehmen ist, hat Laufer noch nie eine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen. Die Belegschaft teilt sich auf drei Standorte auf. Nach der Unternehmensgründung 1977 in einer Garage in der Nordstraße zog Wolfgang Laufer zunächst an die Industriestraße im Gewerbegebiet Nord. Hier befindet sich noch heute die Zentrale. 5.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung, ebenso im Werk in Buke. Das zweite Werk im Hövelhofer Schierbusch hat 6.000 Quadratmeter. An der Industriestraße sollen bald in der neuen Halle 900 Quadratmeter auf zwei Etagen dazukommen. Das Baugenehmigungsverfahren läuft. Nachhaltiger Produktkreislauf Die Hoffnung auf weiteres gesundes Wachstum gründet der Betrieb auch auf seinen Rohstoff. Etwa 20 Sattelzüge karren täglich tonnenweise Wellpappebögen in die Werke. "Zu 80 Prozent besteht die Wellpappe aus recyceltem Material", erzählt Bredenbals, den die allgemeine Besinnung auf Nachhaltigkeit freut. Verpackungsmüll aus Pappe gilt als Rohstoff, auch Laufers eigene Reste aus der Produktion werden sauber in Quader verpresst und gehen zurück in den Produktionskreislauf. Unternehmen, die die Nachhaltigkeit noch weitergehender unterstützen wollen, werden von den Hövelhofern ebenfalls bedient: mit Graspappe. Diese Wellpappe wird zu 30 Prozent aus Gras und zu 70 Prozent aus Altpapier hergestellt - mit Gras aus unbewirtschafteten regionalen Flächen. "Bei der Herstellung wird weniger Wasser und Energie benötigt", sagt Thomas Bredenbals. Das Produkt könnte die Zukunft sein für Laufer. Eine Zukunft, die der Betrieb mit Innovation, Fleiß und ostwestfälischem Unternehmergeist weiter selbstständig gestalten will. Getreu dem Laufer-Credo: "Wir geben nur das Geld aus, was wir auch haben."

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