Hövelhofs neue Bücherei öffnet nach den Herbstferien

Hövelhof. Die neue Bücherei im Hövelhofer Schlossgarten soll ein Wohlfühlort werden. Die bisherige Vikarie ist seit dem Vorjahr mit einem geradlinigen Anbau verschmolzen. Es fehlt zwar noch die fertige Fassade, doch erkennbar ist an den großen Fensterflächen: Dieses Haus will mit Offenheit punkten. "Die Bücherei zieht mitten in den Ortskern und wir wollen, dass man gut reinschauen und auch von drinnen den besonderen Ausblick genießen kann", sagt Bücherei-Leiterin Claudia Jostwerner. Gemeinsam mit ihrem Team aus haupt- (2) und ehrenamtlichen (18) Kräften kann sie es schon nicht mehr abwarten, bis sie mit ihren rund 19.000 Büchern, CDs und DVDs umzieht. Fest steht nun: Anfang Oktober soll das Gebäude mit seiner Fläche von etwa 400 Quadratmetern fertig sein, der Umzug mit vielen neuen Büchern ist für die Herbstferien geplant, die am 26. Oktober zu Ende gehen. Eine offizielle Eröffnung des barrierefreien Gebäudes soll 2019 folgen. Erzbistum und die Gemeinde Hövelhof sind gemeinsam Träger der Bücherei Begeistert vom Neubau ist auch Dechant Bernd Haase: "Die derzeitige Bücherei in der Bahnhofstraße muss mit beengten Räumlichkeiten leben, die Erweiterung ist großartig. Sie ist vor allem auch eine Bereicherung des Schlossgartens." Das Erzbistum und die Gemeinde Hövelhof sind gemeinsam Träger der Öffentlichen Bücherei. Diese Kooperation verlaufe auch jetzt problemlos, sagt Haase. Die Gemeinde kommt für die hauptamtlich Beschäftigten, das Gebäude und den Großteil des Budgets für Medienanschaffungen auf (in diesem Jahr 15.000 anstatt zuletzt 10.000 Euro), das Bistum steuert 1.500 Euro für Anschaffungen bei und ist für die Betreuung der Ehrenamtler zuständig. Die werden sich demnächst auf zwei Etagen an jede Menge Neues gewöhnen müssen - doch ihre Arbeitszeiten ändern sich erstmal nicht. "Bei einer Umfrage zu unseren Öffnungszeiten kam heraus, dass 95 Prozent der Befragten zufrieden sind", sagt Jostwerner. Für alle, die trotzdem die Öffnungszeiten für eine Buchrückgabe verpassen, wird am Neubau ein Medienrückgabekasten angebracht. Den gab es bisher nicht. Eine Lerninsel für Kinder entsteht Neu sind auch Arbeits- und Veranstaltungsbereiche im Obergeschoss. Eine Lerninsel mit mobilem Schallschutz entsteht, Kindergruppen können an einem großen Tisch direkt am Fenster zusammenkommen und für Lesungen oder Vorträge können zwei Räume mit wenigen Handgriffen adäquat hergerichtet werden. Claudia Jostwerner will die Chance nutzen, die Bücherei durch den schmucken Neubau und die zentrale Lage verstärkt in die Köpfe der Hövelhofer zu bringen. "Bei uns kann man ungezwungen lesen, stöbern oder sich treffen - ganz ohne Stress." Die Planer der Architekturwerkstatt Paderborn haben Sitzecken vorgesehen, sogar Sitzbänke in den Fenstern, einen Kaffeeautomaten, und für Digitalfans gibt es auch kostenloses WLAN. Damit lassen sich unter anderem auch die digitalen Ausleihangebote (www.libell-e.de) nutzen. "Das Angebot wird immer stärker angenommen", sagt Jostwerner. Die Statistik belegt: Von 2015 bis 2017 wuchs die Zahl der Online-Ausleihen (E-Books, Hörbücher) rund um das zehnfache von 291 auf 2.787 Stück. Trotz Digitalisierung wird auch weiterhin Personal gebraucht, doch das ist in der Bücherei derzeit kein Problem. "Wir haben mehrere Anfragen von Hövelhofern, die sich bei uns engagieren möchten." Und wer weiß, wie diese Anfragen zunehmen, wenn das neue Haus erstmal komplett eingerichtet ist... 3.646 Leser sind registriert Die erste Hövelhofer Bücherei wurde vor mehr als 120 Jahren gegründet. Sie war damals noch in einer Baracke neben dem Pfarrhaus untergebracht. Das derzeit noch genutzte Gebäude in der Bahnhofstraße wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder an die Bedürfnisse angepasst, so dass sich die Bücherei im Haus erweitern konnte Derzeit sind bei der Hövelhofer Bücherei 3.646 Leser per Leseausweis registriert, 2.622 von ihnen sind weiblich, 996 sind männlich 2018 haben bislang 729 Leser die Bücherei genutzt Im Hövelhofer Pfarrgarten sind zuletzt das Jagdschloss und das alte Küsterhaus (heute Tourist-Info) saniert worden. Neben der Bücherei soll im Rahmen des Ortskernkonzepts noch die &bdquo;Muh-Bar" als Kulturscheune hergerichtet werden.

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