Irischer Künstler schafft Brunnen für Hövelhof

Hövelhof/Knightstown. Alan Ryan Hall hat es sich auf seiner Gartenbank im Ort Knightstown auf Valentia Island bequem gemacht und genießt für einen kurzen Augenblick die Strahlen der Frühjahrssonne. Irland, vor allem der milde Westen, hat einen regenreichen Winter mit ungewohnten Schneemengen hinter sich, so dass die Menschen jeden Sonnenstrahl genießen. Doch dann zieht es den 73-jährigen Bildhauer zurück in sein nahes Atelier, denn dort wartet noch viel Arbeit auf ihn.Seit mehreren Wochen ist Hall an der Arbeit, die Figuren für den Schafsbrunnen auf dem Henkenplatz in Hövelhof zu entwerfen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Michael Berens durch Vermittlung eines befreundeten Musikers aus der designierten Hövelhofer Partnerkommune Killorglin Kontakte zu dem bildenden Künstler geknüpft, dessen figürliche Darstellungen in vielen Kommunen Kerrys das Ortsbild prägen.105.000 Euro soll das Ensemble kosten, das aus vier Schafen, einem Ziegenbock und einem Schäfer mit Schlapphut und Hirtenstab besteht. Eine Hälfte des Betrages bringen Großspender auf, die restliche Summe wird durch den Verfügungsfonds zur Umgestaltung des Ortskerns finanziert. Beim Nikolausmarkt 2017 erhielten die ersten Spender für ihre Zusage bereits Metallminiaturen des Schäfers für ihre finanzielle Unterstützung.Zu Jahresbeginn musste Hall zunächst noch einige weitere Aufträge erledigen, um sich danach voll auf des Hövelhofer Projekt konzentrieren zu können. Inzwischen sind bereits die lebensgroßen Modelle der Schafe entstanden. Dem Hirten fehlen noch ein Arm, der Hut und der Hirtenstab. Beim Ziegenbock ist erst das "Fahrgestell" fertig - eine Unterkonstruktion aus Aluminiumprofilen, die mit Schaumstoff und Netzmaterial in Form gebracht wird, bevor der Ton für die Feinarbeiten aufgebracht wird. Durch die flexible Unterkonstruktion sind auch noch Veränderungen an den Figuren möglich. So gefiel Hall dieser Tage die Haltung des rechten Arms bei der Schäferfigur nicht. Und so wurde der Ton entfernt und die Stellung der Gliedmaßen angepasst. Danach wird der Arm wieder in Ton modelliert.Pech hatte Bildhauer Hall mit einem fertig modellierten Schaf, das er per Flaschenzug in den Speicher transportieren wollte. Die Fuhre geriet ins Kippen, und der Vierbeiner stürzte ab. Pech für den Bildhauer, der daraufhin erst einmal umfangreich Erste Hilfe am Tier leisten musste.Unsicher ist sich Hall noch über die Textur der Vierbeiner. Eine glatte Oberfläche würde die Hosenböden spielender Kinder schonen, doch Texturen, die dem Fell von Heidschnucken ähneln, käme dem realistischen Ausdruck der Tiere näher, und das wäre auch Bürgermeister Michael Berens deutlich lieber.Sobald Schafe, Ziegenbock und Schäfer in Ton modelliert sind, wird Hall die Figuren in Silikon abformen und Außenformen in Kunstharz herstellen. Danach gehen die Formen in eine schottische Gießerei. Die Modelle haben danach ausgedient - der Ton wird wiederverwendet, und auch die Unterkonstruktion kann wieder für weitere Figuren eingesetzt werden.Sobald alle Modelle fertiggestellt sind, wird Hall auch die beste räumliche Zuordnung der sechs Figuren ausprobieren. "Dann weiß ich, welche Grundfläche nötig ist", sagt der Bildhauer. Verankert werden die Bronzefiguren fest im Boden. Dazu wird ein stabiles Betonfundament benötigt. "Kein Problem, das haben wir auch so vorgesehen", weiß der Bürgermeister.Läuft auch weiterhin alles nach Plan, könnte der deutsch-irische Brunnen im Herbst seinen Platz in der Sennegemeinde finden.

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